Ella-Lingens-Platz: Unterschied zwischen den Versionen

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (siehe Diskussion)
(was wo, hlb)
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Ella-Lingens-Platz''' in [[Giesing]] liegt am Ende der [[Werner-Schlierf-Straße]] kurz vor deren Einmündung in die [[Weißenseestraße]].
Der '''Ella-Lingens-Platz''' in [[Giesing]] liegt am Ende der [[Werner-Schlierf-Straße]] kurz vor deren Einmündung in die [[Weißenseestraße]].


Er wurde 2016 nach '''{{WL2|de:Ella Lingens-Reiner|Ella Lingens-Reiner}}''' (* 18. November 1908 in [[Wien]]; † 30. Dezember 2002 ebenda) umbenannt. Sie war Juristin und Ärztin und Gegnerin des [[Nationalsozialismus]]. Während und nach den [[9. November 1938|Novemberpogromen 1938]] unterstützte sie jüdische Mitbürger in Wien und verhalf ihnen zur Emigration; 1942 wurde sie von der [[Gestapo]] deshalb verhaftet und 1943 ins [[KZ Auschwitz]], 1944 ins [[KZ Dachau]] deportiert. Von dort kam sie ins [[München|Münchner]] Außenlager der „[[AGFA|Agfa]] Camerawerke“ (IG Farben) als Häftling, wo sie als Häftlingsärztin und zur Zwangsarbeit eingesetzt wurde. In dieser Funktion versuchte Ella Lingens die Situation der Mithäftlinge u.a. durch Krankschreibungen zu verbessern. Sie überlebte die Haft. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war sie in Österreich an Schulen und Lehrerseminaren als Zeitzeugin und im Gesundheitswesen wieder aktiv.  
Er wurde 2016 nach '''{{WL2|de:Ella Lingens-Reiner|Ella Lingens-Reiner}}''' (* 18. November 1908 in [[Wien]]; † 30. Dezember 2002 ebenda) umbenannt. Sie war Juristin und Ärztin und Gegnerin des [[Nationalsozialismus]]. Während und nach den [[9. November 1938|Novemberpogromen 1938]] unterstützte sie jüdische Mitbürger in Wien und verhalf ihnen zur Emigration; 1942 wurde sie von der [[Gestapo]] deshalb verhaftet und 1943 ins Konzentrationslager  [[KZ Auschwitz|Auschwitz]] und Ende 1944 ins [[KZ Dachau|Dachau]] deportiert. Von dort kam sie ins [[München|Münchner]] Außenlager der „[[AGFA|Agfa]] Camerawerke“ (IG Farben) vom KZ Dachau als Häftling, wo sie als Häftlingsärztin und zur Zwangsarbeit eingesetzt wurde. In dieser Funktion versuchte Ella Lingens die Situation der Mithäftlinge u.a. durch Krankschreibungen zu verbessern. Sie überlebte die Haft. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war sie in Österreich an Schulen und Lehrerseminaren als Zeitzeugin und im Gesundheitswesen wieder aktiv.  


==Lage==
==Lage==

Version vom 20. Mai 2016, 12:12 Uhr

Der Ella-Lingens-Platz in Giesing liegt am Ende der Werner-Schlierf-Straße kurz vor deren Einmündung in die Weißenseestraße.

Er wurde 2016 nach Ella Lingens-ReinerW (* 18. November 1908 in Wien; † 30. Dezember 2002 ebenda) umbenannt. Sie war Juristin und Ärztin und Gegnerin des Nationalsozialismus. Während und nach den Novemberpogromen 1938 unterstützte sie jüdische Mitbürger in Wien und verhalf ihnen zur Emigration; 1942 wurde sie von der Gestapo deshalb verhaftet und 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz und Ende 1944 ins Dachau deportiert. Von dort kam sie ins Münchner Außenlager der „Agfa Camerawerke“ (IG Farben) vom KZ Dachau als Häftling, wo sie als Häftlingsärztin und zur Zwangsarbeit eingesetzt wurde. In dieser Funktion versuchte Ella Lingens die Situation der Mithäftlinge u.a. durch Krankschreibungen zu verbessern. Sie überlebte die Haft. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie in Österreich an Schulen und Lehrerseminaren als Zeitzeugin und im Gesundheitswesen wieder aktiv.

Lage

>> Geographische Lage von Ella-Lingens-Platz im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org) In der Nähe des ehemaligen Werkgeländes.

Quelle