Theodor Fischer: Unterschied zwischen den Versionen

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Dabei scheint er über das Talent verfügt zu haben, trotz kritischer Gegenstim- men Entscheidungsträger aus der Im- mobilienwirtschaft und der Stadtpolitik für die Fischersche Symbiose aus Schönheit und Realismus zu gewinnen.
Dabei scheint er über das Talent verfügt zu haben, trotz kritischer Gegenstim- men Entscheidungsträger aus der Im- mobilienwirtschaft und der Stadtpolitik für die Fischersche Symbiose aus Schönheit und Realismus zu gewinnen.


Theodor Fischer war ein großer Aufräu- mer und Sortierer. Ordnung, Klarheit und Orientierung lauteten seine Leitli- nien. Die wandte er auf alle plane- rischen Bereiche an, um aus der Stadt ein funktionierendes Gesamtgebilde zu machen. Die Rolle des Architekten de-
Theodor Fischer war ein großer Aufräu- mer und Sortierer. Ordnung, Klarheit und Orientierung lauteten seine Leitli- nien. Die wandte er auf alle plane- rischen Bereiche an, um aus der Stadt ein funktionierendes Gesamtgebilde zu machen. Die Rolle des Architekten definierte er als die des Regisseurs, der mit klaren Vorstellungen des gesamten Bau- prozesses die Spielregeln festlegt. Dass die modernen Bauaufgaben in ihrer Komplexität allerdings nur in enger Zusammenarbeit mit Kollegen anderer Fachbereiche zu stemmen waren, war ihm sehr wohl bewusst.
 
„Die Jahrhunderte haben unserem Boden Linien und Runzeln eingegra ben, die ehrwürdig sein sollten.“
 
Die drei Grundelemente des Städtebaus waren für Fischer der Verkehr, das Wohnen und die Anpassung aller Planungen an die Geschichte und die Gegebenheiten des jeweiligen Orts.
Den Verkehr bezeichnete Fischer auch als „Seele der Stadt“, da er das fließende, unruhige Element darstellt. Die Bedeutung der Straßen sortierte er hierarchisch beziehungsweise thematisch. Er orientierte sich dabei am traditionellen Muster von (vorgefundenen) Haupt- und Nebenstraßen, also dem Gegenteil gleichberechtigter Straßen eines Schachbrettplans. Fischer unterteilte das Straßennetz in Radialstraßen mit dem dichtesten Fahrzeugaufkommen und Ringstraßen, die die Verkehrsknoten- punkte miteinander verbinden. Er plä- dierte gegen kilometerlang geradeaus führende Strecken vom Stadtzentrum an die Peripherie; die Radialstraßen sollten dem Auge in gewissen Abstän





Version vom 1. September 2012, 17:00 Uhr

Theodor Fischer (28. Mai 1862 in Schweinfurt — 25. Dezember 1938 in München) war Architekt und Stadtplaner von der Jahrhundertwende bis in die 1920er Jahre.

1893 übernimmt er die Stelle des Vorstandes des Münchner Stadterweiterungsbüros (bis 1901). Der von ihm maßgeblich entworfene Generalbauplan der Stadt ist bis zum Zweiten Weltkrieg gültig.


Von 1901 bis 1908 lehrt er an der Universität Stuttgart und von 1909 bis zur Pensionierung 1928 an der TU München. Fischer stirbt 1938 in München. An der Universität Stuttgart folgt ihm sein Schüler Paul Bonatz nach.

Bauwerke

in München

außerhalb
Hauptgebäude der Universität Jena, Garnisonskirche in Ulm, Arbeiterkolonie in Gmindersdorf bei Reutlingen, Hessisches Landesmuseum in Kassel, Heusteigschule in Stuttgart, Haupthalle der Werkbundausstellung in Köln (1913-14) und die Pfullinger Hallen

Literatur

  • Theodor Fischer: Sechs Vorträge über Stadtbaukunst, Nachdruck der Erstausgabe von 1919, herausgegeben von Matthias Castorph, Franz Schiermeier Verlag, München. ISBN 978-3-9811425-7-0


  • Ulrich Hangleiter: Theodor Fischer als Kirchenbauer, Anton H. Konrad Verlag Weißenhorn 1999, ISBN 3-87437-424-6
  • Ulrich Kerkhoff: Eine Abkehr vom Historismus oder ein Weg zur Moderne, Theodor Fischer. Karl Krämer Verlag, Stuttgart, 1987. ISBN 3-7828-1493-2
  • Winfried Nerdinger: Theodor Fischer. Architekt und Städtebauer 1862-1938, Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften, Berlin, 1988. ISBN 3-433-02085-X (Zugleich damals Ausstellungskatalog der Architektursammlung der TU München und des Münchner Stadtmuseums)
  • Rudolf Pfister: Theodor Fischer, Leben und Wirken eines deutschen Baumeisters, Callwey, München, 1968
  • Suzane von Seckendorff: Theodor Fischer in Laim, Auf den Spuren des 'Zeus von Laim', Buch zur Ausstellung, München, INTERIM 2003/2004, Münchner Forum e.V.

Siehe auch


Lehrer


Schüler
  • Paul Bonatz

Andenken, Benennungen

Weblinks


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