Theodor Fischer: Unterschied zwischen den Versionen

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Jahrzehntelang war theodor Fischer (1862 bis
Jahrzehntelang war theodor Fischer (1862 bis 1938), der zuvor so anerkannte Stadtentwerfer und
1938), der zuvor so anerkannte Stadtentwerfer und
Lehrer, beinahe vergessen. In den 1930er Jahren war er als Verteidiger der Bauhaus-Schule von den nationalsozialisten erst kaltgestellt worden und starb dann
Lehrer, beinahe vergessen. In den 1930er Jahren war
1938 fast unbemerkt. erst 1989 wurde theodor Fischers werk durch eine Ausstellung und einen umfassenden und differenzierten Katalog wieder in erinnerung gerufen und rehabilitiert. Jetzt, 100 Jahre nach seinem wirken und pünktlich zu seinem 150. Geburtstag im Mai, wird wieder an ihn erinnert:
er als Verteidiger der Bauhaus-Schule von den nationalsozialisten erst kaltgestellt worden und starb dann
1938 fast unbemerkt. erst 1989 wurde theodor Fischers werk durch eine Ausstellung und einen umfassenden und differenzierten Katalog wieder in erinnerung gerufen und rehabilitiert. Jetzt, 100 Jahre nach
seinem wirken und pünktlich zu seinem 150. Geburtstag im Mai, wird wieder an ihn erinnert:
schwärmerisch und reflektiert zugleich.
schwärmerisch und reflektiert zugleich.
Schachspiel schätzte? Planerisch jeden- falls war er kein Anhänger des Schach- bretts. Das machte er in seiner Lehre wie in der Praxis unmissverständlich deutlich. Die Lektüre von sechs Vorträ- gen aus den Jahren 1917/18 zeigt au- ßerdem: Theodor Fischer war ein Wan- derer zwischen zwei Welten; sein Denken und Schaffen fielen in die Übergangszeit zwischen Historismus und Moderne. Das plumpe Ausleihen vergangener Stile lehnte Fischer strikt als „epigonenhaften Eklektizismus“ ab. Als Gegenmittel mahnte er die Besin- nung auf die praktischen und sozialen Bedürfnisse an, wobei er auch die ästhe- tischen nie vergaß. Ein waschechter Moderner war Theodor Fischer jedoch auch nicht; er war ein Vermittler zwi- schen Tradition und Moderne.
München war eine der Hauptwirkungs- stätten Fischers; hier hatte der 1862 in Schweinfurt Geborene 1880 bis 1885 bei Friedrich von Thiersch studiert, hierher kehrte er nach den Berliner Jah- ren im Büro von Paul Wallot und der Mitarbeit am dortigen Reichstag 1893 zurück. Es wartete eine so reizvolle wie komplexe Aufgabe. München war in- nerhalb kurzer Zeit enorm gewachsen; drängende planerische Fragen mussten gelöst werden. Ein Wettbewerb von 1889 sollte die Grundlage für die notwendigen Stadterweiterungen liefern.
Abbi Übersicht der Planungsgebiete Quelle: Stadtarchiv München
Klare Vorgaben resultierten daraus allerdings nicht, da sich die Jury für vier gleichrangige Preisträger entschieden hatte, die in unterschiedliche Rich- tungen arbeiteten. Die Immobilienwirtschaft war unzufrieden, der Planungsprozess stagnierte. Abhilfe sollte eine neue Behörde schaffen: ein Stadterwei-
terungsbüro zur Bündelung, Prüfung und Umsetzung der Wettbewerbsergeb- nisse. Ihr Leiter: Theodor Fischer.
Seine Tätigkeitsfelder: die Entwicklung des Verkehrs in der Innenstadt und die Verbindung zu den neuen Stadtteilen, die Erschließung von Bauflächen, die Gestaltung des öffentlichen Raums mit Plätzen und öffentlichen Gebäuden, die Schaffung von Wohnraum und die Entwicklung eines Bauliniensystems. (Blau- äugig bei diesem Pensum erscheint, dass die Stelle zunächst für ein Jahr vorgesehen war. Der Vertrag wurde dann mehrfach verlängert.)





Version vom 1. September 2012, 16:53 Uhr

Theodor Fischer (28. Mai 1862 in Schweinfurt — 25. Dezember 1938 in München) war Architekt und Stadtplaner von der Jahrhundertwende bis in die 1920er Jahre.

1893 übernimmt er die Stelle des Vorstandes des Münchner Stadterweiterungsbüros (bis 1901). Der von ihm maßgeblich entworfene Generalbauplan der Stadt ist bis zum Zweiten Weltkrieg gültig.


Von 1901 bis 1908 lehrt er an der Universität Stuttgart und von 1909 bis zur Pensionierung 1928 an der TU München. Fischer stirbt 1938 in München. An der Universität Stuttgart folgt ihm sein Schüler Paul Bonatz nach.

Bauwerke

in München

außerhalb
Hauptgebäude der Universität Jena, Garnisonskirche in Ulm, Arbeiterkolonie in Gmindersdorf bei Reutlingen, Hessisches Landesmuseum in Kassel, Heusteigschule in Stuttgart, Haupthalle der Werkbundausstellung in Köln (1913-14) und die Pfullinger Hallen

Literatur

  • Theodor Fischer: Sechs Vorträge über Stadtbaukunst, Nachdruck der Erstausgabe von 1919, herausgegeben von Matthias Castorph, Franz Schiermeier Verlag, München. ISBN 978-3-9811425-7-0


  • Ulrich Hangleiter: Theodor Fischer als Kirchenbauer, Anton H. Konrad Verlag Weißenhorn 1999, ISBN 3-87437-424-6
  • Ulrich Kerkhoff: Eine Abkehr vom Historismus oder ein Weg zur Moderne, Theodor Fischer. Karl Krämer Verlag, Stuttgart, 1987. ISBN 3-7828-1493-2
  • Winfried Nerdinger: Theodor Fischer. Architekt und Städtebauer 1862-1938, Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften, Berlin, 1988. ISBN 3-433-02085-X (Zugleich damals Ausstellungskatalog der Architektursammlung der TU München und des Münchner Stadtmuseums)
  • Rudolf Pfister: Theodor Fischer, Leben und Wirken eines deutschen Baumeisters, Callwey, München, 1968
  • Suzane von Seckendorff: Theodor Fischer in Laim, Auf den Spuren des 'Zeus von Laim', Buch zur Ausstellung, München, INTERIM 2003/2004, Münchner Forum e.V.

Siehe auch


Lehrer


Schüler
  • Paul Bonatz

Andenken, Benennungen

Weblinks


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