Rossmarkt: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Rossmarkt''' war der traditionelle [[Münchner]] Pferdemarkt. ''Pferde'', und zwar kräftige Kaltblüter, waren vor der Erfindung und Verbreitung der Dampfmaschinen (Eisenbahn, Pumpenantriebe) und der Verbrennungsmotoren (Bike, Pkw, Lkw) der stärkste Antrieb für Fuhrwerke. In der Landwirtschaft wurden die Hofgrößen oft nicht nach der bewirtschafteten Fläche sondern erstmal nach der Zahl und Art der vorhandenen Zugtiere eingeschätzt. | Der '''Rossmarkt''' war der traditionelle [[Münchner]] Pferdemarkt. ''Pferde'', und zwar kräftige Kaltblüter, waren vor der Erfindung und Verbreitung der Dampfmaschinen (Eisenbahn, Pumpenantriebe) und der Verbrennungsmotoren (Bike, Pkw, Lkw) der stärkste Antrieb für Fuhrwerke. In der Landwirtschaft wurden die Hofgrößen oft nicht nach der bewirtschafteten Fläche sondern erstmal nach der Zahl und Art der vorhandenen Zugtiere eingeschätzt. | ||
Beim [[Oktoberfest]]-Umzug sind auch heute noch der viel beachtete Blickfang — nicht irgendwelche Tank- oder Container-Lkw mit [[Bier]] zur Massenanlieferung für den Massenkonsum — sondern die großen Pferdegespanne der [[Brauerei]]en. | Beim [[Oktoberfest]]-Umzug sind auch heute noch der viel beachtete Blickfang — nicht irgendwelche Tank- oder Container-Lkw mit [[Bier]] zur Massenanlieferung für den Massenkonsum — sondern die [[Oktoberfest#Einzug der Wirte|großen Pferdegespanne]] mit den Holzfässern der [[Brauerei]]en. | ||
Im Krieg, beim Militär, waren sie das Reittier der Kavallerie, den späten Nachkömmlingen der mittelalterlichen Ritter, und die Zugtiere der Geschützlafetten, um die gegnerischen Stellungen aufzubrechen. Dass Pferde als elegante Reittiere vor allem eine Lieblingsbeschäftigung von Mädchen und jungen Frauen wurden, das ist erst eine in der Wirtschaftswunder-Zeit beginnende Entwicklung. | Im Krieg, beim Militär, waren sie das Reittier der Kavallerie, den späten Nachkömmlingen der mittelalterlichen Ritter, und die Zugtiere der Geschützlafetten, um die gegnerischen Stellungen aufzubrechen. Dass Pferde als elegante Reittiere vor allem eine Lieblingsbeschäftigung von Mädchen und jungen Frauen wurden, das ist erst eine in der Wirtschaftswunder-Zeit beginnende Entwicklung. |
Version vom 15. Dezember 2017, 17:23 Uhr
Der Rossmarkt war der traditionelle Münchner Pferdemarkt. Pferde, und zwar kräftige Kaltblüter, waren vor der Erfindung und Verbreitung der Dampfmaschinen (Eisenbahn, Pumpenantriebe) und der Verbrennungsmotoren (Bike, Pkw, Lkw) der stärkste Antrieb für Fuhrwerke. In der Landwirtschaft wurden die Hofgrößen oft nicht nach der bewirtschafteten Fläche sondern erstmal nach der Zahl und Art der vorhandenen Zugtiere eingeschätzt.
Beim Oktoberfest-Umzug sind auch heute noch der viel beachtete Blickfang — nicht irgendwelche Tank- oder Container-Lkw mit Bier zur Massenanlieferung für den Massenkonsum — sondern die großen Pferdegespanne mit den Holzfässern der Brauereien.
Im Krieg, beim Militär, waren sie das Reittier der Kavallerie, den späten Nachkömmlingen der mittelalterlichen Ritter, und die Zugtiere der Geschützlafetten, um die gegnerischen Stellungen aufzubrechen. Dass Pferde als elegante Reittiere vor allem eine Lieblingsbeschäftigung von Mädchen und jungen Frauen wurden, das ist erst eine in der Wirtschaftswunder-Zeit beginnende Entwicklung.
Orte
Der Rossmarkt fand in München ab 1883 in der Schmellerhalle am Rande der damals nach hygienischen Aspekten neu gebauten Hallen des Schlachthofs statt. Ursprünglich ab es zweimal wöchentlich einen Rossmarkt. Seit den 1970er Jahren wurde der Pferdemarkt dann aber nur noch einmal monatlich, am ersten Samstag des Monats veranstaltet.
Ende 1972 musste der Pferdemarkt von der Schmellerhalle in die Halle des Viehhofs umziehen, da die Stadt das Schmellergelände verkauft hatte. Auf dem Areal wurden Wohnungen gebaut.
Im Dezember 2006 fand der letzte Münchner Pferdemarkt statt. Die nun einsturzgefährdete Halle wurde abgerissen. Die Veranstalter, die Einkaufs- und Liefergenossenschaft der Viehkaufleute Bayerns eG, verlegte den Pferdemarkt in die Oberlandhalle nach Miesbach, wo der Markt erst in der alten und ab 2014 bis Dezember 2015 in der neuen Oberlandhalle stattfand. Dann verlegte die Veranstalter den Pferdemarkt nach Ingolstadt (erster Ingolstädter Pferdemarkt war am 6. Februar 2016) in die dortige Donauhalle.
Siehe auch
- Pferdebank
- Austraghof für Pferde
- Abdeckerei
- Pferdesport: Rennsport, Dressurreiten, Gespanne, Pferdesportvereine
- Pferdesport-Anbieter
- Pferderennbahn
- Erste Pferderennen fand auf der Milbertshofener Heide statt.
- Mit Unterstützung des Königs Ludwig II. fanden in den Jahren darauf die Rennen auf dem Oberwiesenfeld statt.
- Die Galopprennbahn Riem wird seit 1897 vom 1865 gegründeten Münchener Rennverein e.V. betrieben.
- Die Trabrennbahn in Daglfing (damals bei Zamdorf) wurde am 19. Oktober 1902 eröffnet.
Weblinks
- Dido Nitz: Pferdemarkt am Münchner Schlachthof
- Süddeutsche.de: Bilder aus einer vergangenen Welt Fotografien vom Münchner Pferdemarkt von 1996
- Pferdemarkt Homepage
- Homepage des Münchner Trabrenn- und Zuchtverein e.V.
- Quelle: Pferdemarkt (München)W