St.-Martin-Spital

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Ansicht Altenheim St. Martin, Bauabschnitt Hocheder

Das St.-Martin-Spital erhebt sich auf dem Gebiet von Giesing und erstreckt sich über drei Straßen, von der St.-Martin-Straße über die Severinstraße und die Werinherstraße, und nimmt dabei eine Fläche einschließlich den Gartenanalgen von 20.230 Quadratmetern ein. Es wurde einst als Armenversorgungsanstalt, auch Pfründerhaus genannt, im Stil des Neobarocks errichtet (Historismus).

Heute ist dort das Altenwohnheim Haus St. Martin des Münchenstifts beheimatet.

Geschichte

Die ersten Planungen gehen auf das Jahr 1889 zurück. In einer Bauzeit von nur zwei Jahren entstand ab November 1892 bis Dezember 1894 der erste Bauabschnitt mit Spitalkirche, entworfen vom Architekten Karl Hocheder. In der Zeit von 1902 bis 1903 wird an der Ecke St. Martin Straße und Severinstraße eine Erweiterung des Gebäudes, mit Türmchen durchgeführt. Und abermals in den Jahren 1904 bis 1905 wird nach Planungen Robert Rehlens das Gebäude in nördlicher Richtung erweitert und ausgebaut. In dem mit Erdgeschoss, zwei Obergeschossen und Keller errichteten Gebäude waren beim Abschluss des Baus 30 Schlafsäle mit je 10 Betten für die Unterbringung der Pfründner vergeben.

Am Eingang, Zugang Severinstraße, erheben sich zwei von Josef Rauch gefertigte Figuren über dem Portal.

Architektonische Impressionen

Die Kapelle

Im 1. Stock des alten Bauabschnitts, Süd-Ost Trakt, erhebt sich eine katholische Kapelle, die Spital-Kirche.

Das Innere der kleinen Kirche, Empore, Brüstungen und Gewölbe sind mit feinem Stuck ausgekleidet. An der Decke über dem Altar schmückt ein Bild des Heiligen Martin den Raum. Wie auch die anderen Wandmalereien, stammt das Bild von dem Kunstmaler Julius Mössel. Beim Betreten des Kirchenraums fällt die schlichte Ausstattung auf. Die Wände sind gänzlich in weisser Farbe gehalten. Zur rechten Seite erhebt sich eine Kanzel, diese wurde aus der Stadtpfarrkirche in Ampfing zugekauft. Dort hatte man zuvor eine neue Ausstattung eingebaut. An der Wand, in östlicher Richtung gelegen, steht der Altar. Dieser wurde, wie auch die Kanzel, nicht speziell für das Martinspital hergestellt, sondern ist ein Ankauf, und stammt aus der Sankt-Martin-Kirche in Kaufbeuren. Die Kirche hat große und weite Fenster, die beim Bau der kleinen Kirche in einfacher Ausführung eingesetzt wurden. Anstelle einer farblichen Gestaltung waren die Fenster mit Vorhängen geschmückt. Die bunten Glasfelder stammen aus der Nachkriegszeit. Wie in vielen anderen Kirchen in München stammt die Orgel mit ihren 12 Registern aus der Fabrik März.

1988 fand darin nach berichten der Anwohner der letzte Gottesdienst statt. 2017 wurde die Kirche entweiht (profaniert).

Zeitreise

Als Glücksfall kann das St.-Martin-Spital im Bezug auf den 2. Weltkrieg angesehen werden. Es hat so gut wie keine Bombentreffer erhalten und somit ist die unter Denkmalschutz stehende Ausgestaltung mit all ihren Details in allen Bereichen fast unverändert erhalten.

Quellen und Nachweise

  • Eisenlohr, Ludwig, Carl Weigle und Carl Zetzsche (Hg.): Architektonische Rundschau - 18. Jahrgang. Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst. Verlag J. Engelhorn, Stuttgart 1902. (Abschnitt Sankt Martin Spital)
  • Zeitschrift für Bauwesen Nr.51, Jahrgang, 1901. Ernst, Berlin 1901 (Atlasband)
  • München und seine Bauten bis 1912. Bruckmann, München 1912. (S.647-648)
  • Münchener Bürgerliche Baukunst. Abteilung III. -St.Martinspital- L.Werner, München 1899.
  • Zauner: In Kunst und Geschichte München 1913. (S.184-185)
  • Muenchener Städtische Baukunst aus den letzten Jahrzehnten. Callwey, München 1912. Lieferung, Sankt Martin Spital.

Weblinks

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Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Armenversorgungshaus_St._Martin.