Siegfried Gumbel

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Der frühere Heilbronner Gemeinderat Siegfried Gumbel, der sich in Heilbronn und auf württembergische Landesebene sehr für die jüdischen Gemeinden engagiert hatte, zog 1936 nach Stuttgart, wo er Vertreter von Otto Hirsch als dem von der Gestapo geknechteten Vorsitzendem der Reichsvertretung der Juden war.

Gumbel erkannte schon zu jener Zeit, dass die Stellung der Juden verloren sei und förderte die Auswanderung. Er wurde, ebenfalls 1936, zum Präsidenten des Oberrats der Israelischen Religionsgemeinschaft Württembergs gewählt. In dieser Funktion hatte er von der Gestapo ab Sommer 1939 den Befehl, die jüdischen Gemeinden aufzulösen, bevor er 1941 festgenommen und im Folgejahr im Münchner KZ Dachau ermordet wurde.

Ehrungen, Erinnern

Der Heilbronner Gemeinderat beschloss am 19. Oktober 1961 eine am Fuße des Wartbergs neu anzulegende Straße "Siegfried Gumbel-Straße" zu nennen.

Auf Initiative von Schülern wurden im Mai 2009 in Heilbronn drei Stolpersteine verlegt, von denen einer vor dem Haus Gartenstraße 50 an Siegfried Gumbel erinnert.

An das dunkle Kapitel der Heilbronner Juden im Nationalsozialismus erinnert auf dem Heilbronner Friedhof ein Obelisk, auf dem die Namen aller 240 von den Nazis ermordeten Heilbronnerinnen und -er genannt sind.

Literatur

  • Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. Vom Mittelalter bis zur Zeit der nationalsozialistischen Verfolgungen (1050–1945). Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn, 1963. ISBN 3-928990-04-7

Weblinks

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