Kurt Lichtwitz

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Kurt Lichtwitz (* 5. August 1881 in Ohlau (Schlesien); † 27. Mai 1933 in München) war ein Internist und Besitzer einer Klinik und Kuranstalt im Münchner Stadtteil Thalkirchen.

Leben

Kurt Lichtwitz war der Sohn des Kreisarztes und Geheimen Medizinalrats Jakob Lichtwitz und dessen Frau Julie, geb. Heimann.[1]

Nach Abschluss seines Medizinstudiums fuhr er zunächst als Schiffsarzt über Indien nach China, bevor er am 22. April 1902 nach München zog und Anfang der 1920er-Jahre die zu diesem Zeitpunkt leerstehende „Wasserheilanstalt Bad Thalkirchen“ an der Isartalstraße erwarb. Lichtwitz baute die Anstalt zu einer Klinik für internistische Krankheiten und Frauenleiden aus. 1928 wurde eine neue Abteilung für Nervenkranke unter der Leitung von Dr. Wladimir Eliasberg angegliedert, der jedoch noch im gleichen Jahr die Leitung wieder abgab und nach Wien emigrierte. Weil bei Lichtwitz auch jüdische Ärzte arbeiteten, geriet er im April 1933 ins Visier der SA. Am 27. Mai 1933 starb er unter ungeklärten Umständen an einer Durchblutungsstörung des Herzens, die auch durch psychische Belastung ausgelöst werden kann. Die Klinik wurde 1935 von seiner zweiten Frau an Dr. Müller und Dr. Rinecker verkauft.

Geplante Straßenbenennung

2021 beantragte der Thalkirchner Arzt Dr. Sigmund Silber die Umbenennung eines Abschnitts der Straße Am Isarkanal in Kurt-Lichtwitz-Straße.[2] Diese Umbenennung wurde von der Stadt abgelehnt mit Verweis auf die dort ansässigen Bewohner, die dadurch eine Adressänderung hätten hinnehmen müssen. Die von der Stadt angebotenen Alternativvorschläge - die Benennung eines Parkplatzes zwischen Schäftlarnstraße und Isarkanal bzw. einer Grünfläche am Zusammenlauf der Pogner- und der Schäftlarnstraße - wurde von den Nachfahren Lichtwitzes abgelehnt. Lichtwitz landete damit vorläufig nur auf einer Personenvorschlagsliste der Stadt für künftige Verewigungen dieser Art.[3]

Einzelnachweise

  1. Gedenkbuch der Münchener Juden: Dr. med Kurz Lichtwitz, abgerufen am 13. Dezember 2023
  2. Eva Strauß / Ingrid Reuther: (K)Eine Straße für Kurt Lichtwitz. Erinnerungswerkstatt München, 2021
  3. Jürgen Wolfram: Zu wenig Ehre für Kurt Lichtwitz. Süddeutsche Zeitung, 14. Februar 2022