Kaufhaus Gutmann

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Das jüdische Ehepaar Gutmann erwarb das Haus Lindwurmstraße 205 um 1910; 1912 eröffneten sie darin das Kaufhaus Gutmann.

Gutmann wurde im November 1938 im Zuge der Reichspogromnacht in das KZ Dachau deportiert. Zuvor wurde ihm unter Zwang eine Verzichtserklärung auf den Besitz des Gebäudes und das Kaufhaus abverlangt. Das Haus ging an die Carl Sattler Hausbesitz-Verwertung-Verwaltung, von der Josef Rauch aus Plattling das Gebäude erwarb. Anschließend zog in das Erdgeschoss das Unternehmen „Textilwaren Albert Helfferich“ ein.

Emanuel Gutmann kam – laut eidesstattlicher Erklärung einer Zeugin – „von dort [d.i. KZ Dachau] sterbenskrank zurück[…]. Nach seiner Rückkehr aus dem KZ Dachau zogen die Eheleute Gutmann in das jüdische Altersheim in der [Kaulbachstraße], von wo aus sie im Juni 1942 in das KZ Theresienstadt gebracht wurden. Emanuel Gutman kam am 24. Oktober 1943 im KZ Theresienstadt um; Sofie Gutmann verstarb am 11. Oktober 1944 im KZ Theresienstadt.

Rückerstattungsverfahren von Seiten der Erben und Überlebenden der Familie – Sophie Marx’ Schwester Therese Klugmann (1874–1966) sowie Sophie Marx’ Bruder Benno Marx (1883–1968) – sind nicht erforscht bzw. bekannt. Andere Erbberechtigte wie Sophie Marx’ Bruder Louis Marx (1873–1943) sowie Schwester Carolene/Karoline Mayer kamen in der Shoa um.

Die Initiative Historische Lernorte Sendling 1933-1945 hat den Fall dokumentiert.

Das Haus Lindwurmstraße 205
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