Gustav Mauchenheim

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Gustav Mauchenheim, Gustav Freiherr von Mauchenheim mit allen Namen Gustav Maria Benno Freiherr von Mauchenheim genannt Bechtolsheim (* 16. Juni 1889 in München; † 25. Dezember 1969 in NonnenhornW) war ein deutscher Berufsoffizier, zuletzt Generalmajor der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Am 1. August 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Als Kommandeur der 707. Infanterie-Division war er von 1941 bis 1943 verantwortlich für zahlreiche durch diesen Verband vollzogenen Kriegsverbrechen in Weißrussland und Russland.

Als Spross einer adeligen Familie – diese nannte sich ab Wilhelm von Mauchenheim (1389–1426) mit dem Zusatznamen "genannt Bechtolsheim" – trat Gustav M. 1907 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein und wurde 1909 im Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiment Leutnant. Nach Kriegsende wurde der Hauptmann zeitweilig Mitglied im Freikorps Epp, danach Chef in verschiedenen Kompanien des 19. (Bayerischen) Infanterie-Regiments. Als Major wurde er ab 1929 in Cuxhaven eingesetzt. Ab Frühjahr 1931 wurde er Kommandeur des II. Bataillons vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Ingolstadt und am 1. Oktober 1933 zum Oberstleutnant befördert. 1936 wurde er als Oberst reaktiviert und als Ausbildungsleiter Heidelberg beim Landwehrkommando Darmstadt eingesetzt. Bei Kriegsbeginn übernahm er das Infanterie-Regiment 404 (bei der 246. Infanterie-Division) an der Westgrenze. Im Mai 1941 übernahm er die neu aufgestellte 707. Infanterie-Division. Im Februar 1943 gab er sein Kommando ab und wurde ab April bis Kriegsende Inspekteur der Wehrersatz-Inspektion Heidelberg.

Über seine Tätigkeit nach 1945 ist derzeit nichts bekannt.

Achtung: Er war nicht näher verwandt mit den Brüdern Anton-Reichard Freiherr von Mauchenheim genannt Bechtolsheim (General der Artillerie) und dem Kapitän zur See Theodor Freiherr von Mauchenheim genannt Bechtolsheim.

Literatur

  • Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrussland 1941 bis 1944. Hamburger Edition, Hamburg, 1998. ISBN 3-930908-54-9
  • Hannes Heer: „Killing Fields. Die Wehrmacht und der Holocaust.“ In: Ders., Klaus Naumann (Hrsg.): Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944. Hamburger Edition, Hamburg, 1995.
  • Ders.: „Extreme Normalität. Generalmajor Gustav Freiherr von Mauchenheim gen. Bechtolsheim. Umfeld, Motive und Entschlussbildung eines Holocaust-Täters.“ In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Nr. 51 (2003), S. 729–753.
  • Ders.: „Gustav Freiherr von Mauchenheim, genannt Bechtolsheim – ein Wehrmachtsgeneral als Organisator des Holocaust.“ In: Klaus-Michael Mallmann, Gerhard Paul (Hrsg.): Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt. 2. Aufl. 2004. ISBN 978-3534166541.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Frankfurt am Main, 2007, S. 395.