Gedenken an die KZ-Opfer in Gauting

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In Gauting befindet sich ein Denkmal für die Opfer des Todesmarsches von Häftlingen aus dem Konzentrationslager Dachau.

Am Ende der Naziherrschaft wurde Gauting von einem der so genannten Todesmärsche aus dem Konzentrationslager Dachau erreicht, den die SS durchführte, um Zeugen aus dem KZ-Bereich wegzubringen oder um sie evtl. auch als Druckmittel bei Verhandlungen einzusetzen.

Die amerikanische Militärregierung hatte dann auf dem Gelände der heutigen Fachkliniken ein DP-Hospital eingerichtet. In Gauting wurden an TBC erkrankte Displaced Persons behandelt. Es gab noch nach Kriegsende viele Tote unter den befreiten KZ-Opfern.

Jüdischer Friedhof

Der Jüdische Friedhof Gauting liegt am nördlichen Ortsrand direkt vor dem Gemeindefriedhof in der Planegger Straße. Der Friedhof wurde nach Kriegsende 1945 auf Anregung des Patientenkomitees des DP-Hospitals Gauting von der Gemeinde eingerichtet. Der Friedhof umfasst 172 Gräber, die sich beiderseits eines zentralen Weges in 2 bzw. 3 Reihen gruppieren.

DP-Hospitals Gauting

Die amerikanische Militärregierung hatte 1945 auf dem Gelände der heutigen Fachkliniken im Westen Gautings ein DP-Hospital für Lungenkranke eingerichtet. In Gauting wurden an TBC erkrankte Displaced Persons (Bezeichnung der Alliierten für zunächst heimatlose Opfer der beendeten NS-Herrschaft) behandelt. Bis zu 1200 jüdische Personen waren damals in Gauting. Sie verbrachten teilweise lange Zeit dort in Quarantäne. Viele verstarben auch noch viele Monate nach Kriegsende. In der Zeit des Bestehens des Krankenhauses starben 460 Patienten, von denen 147 jüdische auf dem für sie angelegten, am 19. Oktober 1947 offiziell eingeweihten jüdischen Friedhof beigesetzt wurden.

Holocaust-Denkmal

Am Ende des Friedhofs-Weges befindet sich ein Mahnmal an die Judenverfolgung und für die Opfer der NS-Herrschaft, das 1947 enthüllt wurde. Der mit einem Davidstern versehene Gedenkstein erinnert mit einer hebräischen Inschrift an den Völkermord an den Juden.

Denkmal für die Opfer des Todesmarsches

Ausserhalb des Friedhofes, an der Friedhofsmauer, befindet sich das 1989 errichtete Denkmal für die Opfer des Todesmarsches aus dem Konzentrationslager Dachau. Beim Todesmarsch wurden, kurz vor Kriegsende, die Häftlinge des KZ von SS-Männern durch das Würmtal nach Süden in Richtung Kaufering getrieben.

Inschrift
"Hier führte in den letzten Kriegstagen im April 1945 der Leidensweg der Häftlinge aus dem Konzentrationslager Dachau vorbei ins Ungewisse."

Literatur, Quelle

  • nach www.HDBG.de
  • Artikel bei www.alemannia-judaica.de
  • Constanze Werner (Bearb.): KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. „Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet …" Regensburg, 2011

Siehe auch