Diskussion:Aron Siegfried Drey

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Hallo Beta Prominenz. Habe in der Industriellen Rundschau für das Jahr 1919/1920 folgendes gefunden und abgetippt.

Drey in München

Industrielle Rundschau - München 1919-1920.

A. S. Drey München - Antiquitätengeschäft. Als der Kunsthändler Arnold Drey im Jahre 1837 in Würzburg sein Geschäft einrichtete und im Jahre 1854 nach München verlegte, war die bayerische Residenz der Typus einer Provinzstadt. Erst der in den 70er Jahren einsetzende wirtschaftliche, politische und intellektuelle Aufschwung brachte eine stark ausgeprägte Entwicklung, als deren Triebkraft aber auch Männer vom Fach mitwirkten. Zu diesen gehörte auch Arnold Drey, nach dessen Hinscheiden sein Sohn Siegfried Drey, der heutige Seniorchef der Firma, in Gemeinschaft mit seinem Schwager Adolf Stern das Geschfät allmählich zu internationalem Rang hob. Drey, dessen Söhne Dr. Paul und Franz Drey und Neffen Ludwig und Fritz Stern als Teilhaber mit tätig sind, besuchte regelmässig das Ausland und dehnte seine Reisen bis nach den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika aus, überall lernend und aus Eindrücken und Erfahrungen Anregungen mannigfacher Art empfangend. Drey war es neben der Belebung des Kunstlebens stets darum zu tun, den Kunsthandel als Teil unseres Kultur- und Wirtschaftslebens zu heben und sich seiner Bedeutung bewusst zu machen. Zu dessen Blüte hat er tatkräftig beigetragen und als äusseres Merkmal mit anderen bedeutenden Kunsthändlern, Kunstantiquaren und Numismatikern den Verband des deutschen Kunst- und Antiquitätenhandels gegründet, der s einen Sitz in München hat. Die Firma A. S. Drey blieb stets bemüht, das Niveau der Qualität ihrer Kunstobjekte zu erhalten, auch ein wichtiges Moment, das dazu beigetragen hat, München zum Hauptstapelplatz im Kunsthandel zu machen. Die wachsende Bedeutung der Firma drängte zu würdigerer umrahmung des inneren Geschäftsbetriebs So entstand im Jahre 1912 jener im italienischen Renaissancestil gehaltene geschmackvolle Kunstpalast Gabriel von Seidls, dessen Gesamtform belebend und dominierend wirkt. An der Stelle des ehemaligen Rechberg-Palais errichtet, bildet dieser in München wohl einzigartige Bau durch breite wechselnde Terrakotta-Friese in rotbrauner Naturfarbe nach Entwürfen Professor Naager, ausgeführt in der Nymphenburger Pozellan-Manufaktur, wirkungsvoll gegliedert eine Zierde dieses Stadtteils. Besonderen Reiz erzielen die vrospringenden Risalyten und die von den Bildhauern Düll und Pezold entworfenen Figuren auf den Pfeilern des Vorgarens. Das Parterre, für die Zwecke der Besitzerin, Firma A.S. Drey, eigens gestaltet, enthält Halle, Säle und andere Räume, die in wechselnder Breite und Höhe intim oder monumental wirken. Und dem stilistischen Höhepunkt der Raumgestaltung entsprechen auch die museumartigen mit feinem Geschmack zur Schau gebrachtem Erzeugnisse. Von der Antike durch die romanische Kleinkunst und die gotischen Holzplastiken und Möbel wandern wir an alten Bronzen, Waffen, Truhen und Schränken vorbei durch die italienische Renaissance zur Porzellankunst von Meissen, Sévres oder Nymphenburg, verweilen vor entzückenden Miniaturen, bewundern Meisterwerke alter Maler, manch alten Gobelin von Arras oder deutscher Herkunft, bis wir in einem gesonderten Kabinet bei den Meisterwerken der Plastik des Quatreconte unseren Rundgang beschliessen. Unter dem Eindruck, die museal gestalteten stillen Räume eines feinsinnigen Kunstsammlers als Freund des Hauses con amore durchwandert zu haben, verlassen wir unseren liebenswürdigen Führer Kommerzienrat Siegfried Drey, dessen Galrie Münchens Antiquitätenhandel in vorbildlicher, einzigartiger Weise vertritt.

J. Drey junior, München. Der Antiquitätenhandel ist einer der jüngeren Zweige unter den künstlerischen Erscheinungen Münchens. Aus dem künstlerischen Impuls früherer Jahrhunderten, wie z.B. zur Zeit des Barock und des Rokoko, im 19. Jahrhundert aber unter der Anregung König Ludwig I. konnte die Kunst in München eine merkbare Entfaltung nehmen und da der Nährboden fruchtbar war, entwickelte sich auch der Kunsthandel. Phantasiebegabte, schaffende Künstler zogen einheimische und fremde Mäcene und Interessenten an und hieraus wuchsen Tausch und Handel in wertvollen Erzeugnissen aus allen Jahrhunderten. So gewann München namentlich seit Beginn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jene Physiogonomie, die es heute zur Kunstmetropole Deutschlands erhoben hat. Dieser Entwicklung stand Deutschlands wirtschaflicher Aufstieg zur Seite; nicht dass er geschmackfördernd an und für sich gewirkt hätte, aber er regte an und schuf Kauf- und Verkaufsmöglichkeiten in reichen Masse. Was aber zu Münchens Aufstieg besonders beigetragen hat, das war die stets hochstehende Qualität seines Kunsthandels, die gründliche Kennerschaft und angeborenen Geschmack vorausetzt. Im Antiquitätenhandel geniesst auch die Firma J. Drey jun. einen altbewährten Ruf. Im Jahre 1871 errichtet, übernahm sie Julius Drey, der jetzige Inhaber im Jahre 1889 von seinem Vater, dem Gründer und brachte sie, gestützt auf gründliches Wissen und feines Verständnis zu bedeutender Entwicklung. Dreys Spezialitäten waren stets kunstgewerbliche Antiquitäten von hervorragender Qualität und dessen Grundsatz ist der kunstverständige Fachmann stets treu geblieben. Wer die geschmackvollen Räume des Hauses am Maximilianplatz Nr. 18 das Drey im Jahre 1900 erbaute, durchwandert, kann sich nicht trennen von den Schränken, Truhen, Vitrinen und Nippsachen u.a. aus hochentwickelten Kunstepochen. Dreys Reisen zum Einlauf oder Tausch führten ihn wiederholt nach Frankreich, England und Italien, ebenso unterhält er zu den Vereinigten Staaten alte, rege Beziehungen. Eine langjährige Interessengemeinschaft verbindet ihn mit der renommierten Antiquitätenhandlung J. Rosenbaum in Frankfurt a. Main, Rossmarkt 14, deren Neffen bei ihm in München tätig sind. Dem Zug der Zeit folgend, hat Julius Drey auch in letzter Zeit den Handel mit wertvollen Ölgemälden älterer Meister, besonders Niederländer des 17. Jahrhunderts und alte deutsche und italienische Meister aus früheren Epochen aufgenommen und zu diesem Zweck die Gemäldesammlung eines wohlbekannten Kunstsammlers erworben, die er in nächster zeit zur Ausstellung und zum Verkauf bringen wird.

Danke für den Hinweis! ..."An der Stelle des ehemaligen Rechberg-Palais errichtet, ... ...Wer die geschmackvollen Räume des Hauses am Maximilianplatz Nr. 18 das Drey im Jahre 1900 erbaute,...
Als Rechberg-Palais firmierte beispielsweise auch das Radspielerhaus ... Der Bau, nach Plänen G. von Seidls von der Architekturfirma Mit 2 Abbildungen Stöhr aufgeführt, ist an die Stelle des alten Rechbergpalais getreten und nimmt wie alle Bauten Seidls strengstens Bedacht auf das architektonische Gesamtbild 1842 das Graf Rechberg'sche Haus in der Briennerstrasse [1] [2][3] --Beta Prominenz (Diskussion) 09:54, 17. Mär. 2019 (CET)