Walter Kistler

Walter, 53 Jahre Down Syndrom

Andreas Bohnenstengel und Walter Kistler in der Werkstatt des Monsignore-Bleyer-Haus in München, 1994

Walter Kistler wurde 1943 in München-Pasing geboren. Walter Kistler hat die Nazizeit überlebt, weil ihn seine Eltern daheim versteckt haben. Er blieb ihr einziges Kind. Die Mutter starb, als der Vater ins Rentenalter kam, und fortan hauste Walter in der kleinen Pasinger Wohnung ohne Bad mit seinem Vater in einer symbiotisch engen Beziehung. 1982 starb Walters Vater im Alter von über 80 Jahren. Nun blieb für Walter Kistler, damls 41 Jahre alt, nur das Heim. (Monsignore-Bleyer-Haus in München-Pasing, wo er 2006 gestorben ist). In dem Stadtteil war er vielen Menschen bekannt und ans Herz gewachsen

Walter. Ein Zivildienstleistender über seine Erlebnisse: Als mein Zivildienst mit dem normalen Gruppendienst begann, hatte ich mit Walter fast täglich direkten Umgang. Meine Vorurteile und Ängste begannen langsam zu bröckeln, dies lag aber nicht an mir, sondern einzig und allein an diesem nach außen hin unansehnlichen Gnom, der mir mit einer vorurteilsfreien Wärme und Herzlichkeit entgegenkam, die mich beschämte. Da Walter Hilfestellung bei der täglichen Körperpflege und beim regel­mäßigen Duschen benötigte, nahm er mich auch mehr in Anspruch als die anderen aus der Gruppe und ich lernte ihn immer besser kennen. Im Gegensatz dazu stand seine Selb­ständigkeit, die er sich allein aneignete und die für ihn einen unheimlich hohen Stellenwert besaß, denn dies bedeutete für ihn ein immenses Stück an Lebensqualität, z.B. allein einkaufen, mit seiner Freundin allein zum Kaffeetrinken gehen oder allein in den nahen Stadtpark schlendern. Die Betonung liegt vor allem auf allein, denn er tat dies nur für sich, weil es ihm gefiel und er es in vollen Zügen genoss.

Galerie

Arbeit

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  Kartonagen in der Werkstatt

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  Walter nimmt seine Arbeit sehr ernst

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  Stühle werden aufgetischt

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  Der Besendienst ist nach dem Rotationsverfahren organisiert

Arbeitskollegen

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  Nicht alle Mitarbeiter haben das Down-Syndrom

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  Der Fotograf Andreas mal vor der Kamera

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  Das Arbeitstempo ist unterschiedlich

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  Feierabend

Wohnen

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  Ein Portrait von Walter. Titel: Ja mei (Bairische Redensart)

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  Kämmen

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  Ankleiden

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  Walter ist ein ausgesprochener Morgenmuffel

Freundinnen

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  Trostspenden I

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  Trostspenden II (ein eingespieltes Ritual. Danach wird meistens gelacht)

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  Jedesaml ein Drama: Der Abschied seiner Flamme

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  Walters zweite Freundin

Soziale Teilhabe

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  Walter ist Stammgast auf dem Pasinger Volksfest

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  Er darf dort dirigieren

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  Weg zu seinem Stammcafe

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  Herzliche Begrüßung durch die Bedienung

Spazieren gehen

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  Walter geht sehr gerne Spazieren

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  Bei Bodenunebenheiten fühlte er sich unsicher

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  Pause machen und das Leben genießen

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  Zebrastreifen in der Nähe des Wohnheims