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Walter Kistler wurde 1943 in München-Pasing geboren. Walter Kistler hat die Nazizeit überlebt, weil ihn seine Eltern daheim versteckt haben. Er blieb ihr einziges Kind. Die Mutter starb, als der Vater ins Rentenalter kam, und fortan hauste Walter in der kleinen Pasinger Wohnung ohne Bad mit seinem Vater in einer symbiotisch engen Beziehung. 1982 starb Walters Vater im Alter von über 80 Jahren. Nun blieb für Walter Kistler, damls 41 Jahre alt, nur das Heim.<ref>Dilloo, R. (1996): Walter, 53 (Down-Syndrom) in [http://www.zeit.de/1996/37/zm37.19960906.xml ZEITmagazin Nr. 37, 1996], Seite 14</ref> (Monsignore-Bleyer-Haus in München-Pasing, wo er 2006 gestorben ist). In dem Stadtteil war er vielen Menschen bekannt und ans Herz gewachsen | |||
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Bild:Down-Syndrom Walter 53 Jahre Arbeitskollegen 04.jpg|Feierabend | Bild:Down-Syndrom Walter 53 Jahre Arbeitskollegen 04.jpg|Feierabend | ||
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Bild:Down-Syndrom Walter 53 Jahre 20.jpg|Zebrastreifen in der Nähe des Wohnheims | Bild:Down-Syndrom Walter 53 Jahre 20.jpg|Zebrastreifen in der Nähe des Wohnheims | ||
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==Einzelnachweise== | |||
[[Kategorie:Pasing]] | |||
[[Kategorie:Mann]] |
Version vom 12. März 2018, 12:40 Uhr
Walter Kistler, Mann mit Down-Syndrom, lebte und arbeitete im Münchner Stadtteil Pasing. Der Fotokünstler Andreas Bohnenstengel hat Ihn in den 1990er Jahren fotografisch begleitet. 1996 erschien das Portrait im ZEITmagazin.[1]
Walter, 53 Jahre Down Syndrom
Walter Kistler wurde 1943 in München-Pasing geboren. Walter Kistler hat die Nazizeit überlebt, weil ihn seine Eltern daheim versteckt haben. Er blieb ihr einziges Kind. Die Mutter starb, als der Vater ins Rentenalter kam, und fortan hauste Walter in der kleinen Pasinger Wohnung ohne Bad mit seinem Vater in einer symbiotisch engen Beziehung. 1982 starb Walters Vater im Alter von über 80 Jahren. Nun blieb für Walter Kistler, damls 41 Jahre alt, nur das Heim.[2] (Monsignore-Bleyer-Haus in München-Pasing, wo er 2006 gestorben ist). In dem Stadtteil war er vielen Menschen bekannt und ans Herz gewachsen
Walter. Ein Zivildienstleistender über seine Erlebnisse: Als mein Zivildienst mit dem normalen Gruppendienst begann, hatte ich mit Walter fast täglich direkten Umgang. Meine Vorurteile und Ängste begannen langsam zu bröckeln, dies lag aber nicht an mir, sondern einzig und allein an diesem nach außen hin unansehnlichen Gnom, der mir mit einer vorurteilsfreien Wärme und Herzlichkeit entgegenkam, die mich beschämte. Da Walter Hilfestellung bei der täglichen Körperpflege und beim regelmäßigen Duschen benötigte, nahm er mich auch mehr in Anspruch als die anderen aus der Gruppe und ich lernte ihn immer besser kennen. Im Gegensatz dazu stand seine Selbständigkeit, die er sich allein aneignete und die für ihn einen unheimlich hohen Stellenwert besaß, denn dies bedeutete für ihn ein immenses Stück an Lebensqualität, z.B. allein einkaufen, mit seiner Freundin allein zum Kaffeetrinken gehen oder allein in den nahen Stadtpark schlendern. Die Betonung liegt vor allem auf allein, denn er tat dies nur für sich, weil es ihm gefiel und er es in vollen Zügen genoss.[3]
Galerie
Arbeit
Arbeitskollegen
Der Fotograf Andreas mal vor der Kamera
Wohnen
Freundinnen
Soziale Teilhabe
Spazieren gehen
Einzelnachweise
- ↑ ZEITmagazin Nr. 37, 1996, Seite 3, 8–15: Walter, 53 (Down-Syndrom)
- ↑ Dilloo, R. (1996): Walter, 53 (Down-Syndrom) in ZEITmagazin Nr. 37, 1996, Seite 14
- ↑ Baumgartner, S. (2003): Water in: Ich bin anders als du denkst: Menschen mit Down-Syndrom begegnen (2007) 2. Aufl., Edition Bentheim, Seite 30