Kalkbrenner in München: Unterschied zwischen den Versionen

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(1616 Dezember, Unfall, (Stadtarchiv))
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[[1370]] beschloss der Magistrat sämtliche Bauten, die das Stadtbild beeinträchtigen, abbrechen zu lassen.
[[1370]] beschloss der Magistrat sämtliche Bauten, die das Stadtbild beeinträchtigen, abbrechen zu lassen.


[[1675]] kaufte Paul Marzari für 8500 Gulden das Anwesen [[Burgstraße]] 6, zu welchem der vor dem [[Sendlinger Tor]] zwischen [[Alter Südfriedhof|altem südlichen Friedhof]] und [[Westermühlbach]] gelegene 5,5 Tagwerk Anger mit Kalkofen gehörte.
[[1675]] kaufte Paul Marzari für 8500 Gulden das Anwesen [[Burgstraße]] 6, zu welchem der vor dem [[Sendlinger Tor]] zwischen [[Alter Südfriedhof|altem südlichen Friedhof]] und [[Westermühlbach]] gelegene 5,5 Tagwerk Anger mit Kalkofen gehörte. Von diesen Kalkofen wird im Schriftgut des Stadtarchives berichtet: 1616 Dezember 17/31, je Samstag: Im Kalkofen gab es offensichtlich ein größeres Unglück: Ein armer Bub ist dort im Rauch erstickt, eine Weibsperson mußte ins Bruderhaus eingeliefert und dort behandelt werden, dieselbe oder eine weitere ist gestorben umd mußte begraben werden. Die Stadt übernahm alle Kosten von über 5 Gulden. vgl. Stadtarchiv Kämmerei Nr. 28/16 S 10 v/t nach Richard Bauer, Helmuth Stahleder, [http://books.google.de/books?id=t9E-AQAAIAAJ&q=%221616+Dezember+17/31,+je+Samstag:+Im+Kalkofen+gab+es+offensichtlich+ein+gr%C3%B6%C3%9Feres%22&dq=%221616+Dezember+17/31,+je+Samstag:+Im+Kalkofen+gab+es+offensichtlich+ein+gr%C3%B6%C3%9Feres%22&hl=en&sa=X&ei=MtyYT9fUM4HSsgas2ZDHAQ&redir_esc=y Chronik der Stadt München: Belastungen und Bedrückungen, die Jahre 1506-1705], Stadtarchiv München, 2005, 807 S., S. 355.


[[1842]] wurde auf der [[Kalkofeninsel]] ein Kalkofen fertiggestellt, dieser wurde 1844 und 1847 verpachtet. Die Pacht umfasste das Wohnhaus [[Zweibrückenstraße]] 7 mit Gipsmühle und Hofraum. Der städtische Kalkofen stand an der Stelle der heutigen [[Muffathalle]], die dortige Halbinsel zwischen Kleiner [[Isar]] und [[Auer Mühlbach]] wird als Kalkofeninsel bezeichnet.  
[[1842]] wurde auf der [[Kalkofeninsel]] ein Kalkofen fertiggestellt, dieser wurde 1844 und 1847 verpachtet. Die Pacht umfasste das Wohnhaus [[Zweibrückenstraße]] 7 mit Gipsmühle und Hofraum. Der städtische Kalkofen stand an der Stelle der heutigen [[Muffathalle]], die dortige Halbinsel zwischen Kleiner [[Isar]] und [[Auer Mühlbach]] wird als Kalkofeninsel bezeichnet.  

Version vom 26. April 2012, 07:40 Uhr

Am 14. Februar 1327 brannte München bis auf die Mauern nieder. 1342 wurde eine städtische Bauordnung erlassen, die Neubauten nur noch gemauert und mit Ziegeln gedeckt zuließ. 1370 beschloss der Magistrat sämtliche Bauten, die das Stadtbild beeinträchtigen, abbrechen zu lassen.

1675 kaufte Paul Marzari für 8500 Gulden das Anwesen Burgstraße 6, zu welchem der vor dem Sendlinger Tor zwischen altem südlichen Friedhof und Westermühlbach gelegene 5,5 Tagwerk Anger mit Kalkofen gehörte. Von diesen Kalkofen wird im Schriftgut des Stadtarchives berichtet: 1616 Dezember 17/31, je Samstag: Im Kalkofen gab es offensichtlich ein größeres Unglück: Ein armer Bub ist dort im Rauch erstickt, eine Weibsperson mußte ins Bruderhaus eingeliefert und dort behandelt werden, dieselbe oder eine weitere ist gestorben umd mußte begraben werden. Die Stadt übernahm alle Kosten von über 5 Gulden. vgl. Stadtarchiv Kämmerei Nr. 28/16 S 10 v/t nach Richard Bauer, Helmuth Stahleder, Chronik der Stadt München: Belastungen und Bedrückungen, die Jahre 1506-1705, Stadtarchiv München, 2005, 807 S., S. 355.

1842 wurde auf der Kalkofeninsel ein Kalkofen fertiggestellt, dieser wurde 1844 und 1847 verpachtet. Die Pacht umfasste das Wohnhaus Zweibrückenstraße 7 mit Gipsmühle und Hofraum. Der städtische Kalkofen stand an der Stelle der heutigen Muffathalle, die dortige Halbinsel zwischen Kleiner Isar und Auer Mühlbach wird als Kalkofeninsel bezeichnet.

Gustav Wengg zeigte 1849 in seinem topographische Atlas von München die Standorte von Kalköfen innerhalb des Burgfriedens, darunter auch zwei private.

1883 zeigte Joseph Wenglein auf einem Ölbild in einer weiten Flusslandschaft kniende und gebeugte Frauen Kalksteine einsammeln [1]. Die Stoaklauberinnen trugen von den Ufern der Isar die Steine zu Wägen, sie sie zu den Kalköfen transportierten.

Weitere Standorte von Kalköfen waren:

  • die nördlichen Museumsinsel, die als Kalkinsel bezeichnet wurde
  • am südlichen Ende der Unteren Lände (Blick auf die Floßlände in Thalkirchen mit den Kalköfen rechts am Ufer, Radierung von Ferdinand Loesch, 1865)
  • Hinterbrühl [2]
  • auf dem Gelände der Gaststätte Hinterbrühl
  • Großhesselohe (Kalkofen bei Großhesselohe, Ölbild von Heinrich Bürkel um 1865)

Quelle

  • Peter Klimesch, Isarlust Entdeckungen in München Seite 148