Eisenbahn: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Kaiserin-Elisabeth-Bahn hatten Österreich und Bayern am 21. Juni 1851 in einem Staatsvertrag die Errichtung von Eisenbahnen zwischen beiden Ländern beschlossen. Vereinbart wurden die Strecken von '''München über Salzburg nach Wien''', von Rosenheim über Kufstein nach Innsbruck und die Fortführung der von Nürnberg kommenden Strecke über Regensburg nach Linz.  So folgten die Strecke München-Staatsgrenze bei Kufstein ([[1858]]) und  München-Salzburg („[[Maximiliansbahn|Maximilians-Bahn]]“, [[1860]]). Bereits 1882 hatte übrigens die bayerische Staatseisenbahn in München ein erstes kleines Museum für bayerische Eisenbahngeschichte eingerichtet, das später Grundstock des Reichsbahn-Museums in Nürnberg wurde.  
Als Kaiserin-Elisabeth-Bahn hatten Österreich und Bayern am 21. Juni 1851 in einem Staatsvertrag die Errichtung von Eisenbahnen zwischen beiden Ländern beschlossen. Vereinbart wurden die Strecken von '''München über Salzburg nach Wien''', von Rosenheim über Kufstein nach Innsbruck und die Fortführung der von Nürnberg kommenden Strecke über Regensburg nach Linz.  So folgten die Strecke München-Staatsgrenze bei Kufstein ([[1858]]) und  München-Salzburg („[[Maximiliansbahn|Maximilians-Bahn]]“, [[1860]]). Bereits 1882 hatte übrigens die bayerische Staatseisenbahn in München ein erstes kleines Museum für bayerische Eisenbahngeschichte eingerichtet, das später Grundstock des Reichsbahn-Museums in Nürnberg wurde.  
''Vizinalbahn'' wurden in Bayern Nebenbahnen zur Erschließung des ländlichen Raums bezeichnet. Der Name wurde aus dem lateinischen Wort vicinus (auf deutsch: „benachbart, nahe“) gebildet. Um möglichst vielen Ortschaften einen Bahnanschluss zu ermöglichen, wurde in Bayern am 29. April [[1869]] das Vizinalbahngesetz als Grundlage dazu verabschiedet.


Die erste Eisenbahnstrecke wird [[1923]] elektrifiziert.
Die erste Eisenbahnstrecke wird [[1923]] elektrifiziert.


[[1971]] wurde die Bundesbahndirektion Augsburg in die [[Bundesbahndirektion München|Direktion München]] integriert.  
[[1971]] wurde die Bundesbahndirektion Augsburg in die [[Bundesbahndirektion München|Direktion München]] integriert.


==Betreiber==
==Betreiber==

Version vom 9. September 2015, 11:04 Uhr

Der Hauptbahnhof nach Bürklein (um 1906)
Das Vorfeld des Hauptbahnhofs (2008)

Das Eisenbahnnetz um München ist radial, sternförmig, aufgebaut. Von München gehen Eisenbahnstrecken fast in die ganze Region. Eigentümerin ist der Staat, vermittelt durch die Bahn AG.




• Der gute alte (gelbe) Fahrplan - steht auch im Internet •

Aktueller Abfahrtsplan vom Münchner Hbf


Geschichte

Nur noch historisch ist die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft zu nennen, die eine erste Verbindung nach Nordwesten schuf, die zweite private Eisenbahngesellschaft in Bayern überhaupt. Die erste Bahn war bekanntlich die private Ludwigsbahn von Nürnberg nach Fürth von 1835. Wichtige Vorarbeiten dazu leistete Joseph von Baader (1763 — 1835), der insbesondere auch den zweifelnden König von den Möglichkeiten der Technik überzeugen konnte. Baader hatte ihm bereits 1825 im Nymphenburger Schlosspark eine Versuchseisenbahn aufgebaut.

1836 kam es unter dem 28. September zu ersten staatlichen "Fundamentalbestimmungen für sämtliche Eisenbahnstatuten" in Bayern (darin vor allem geregelt: Die Privatgesellschaften genießen besonderen staatlichen Schutz und die Festlegung auf die Normalspur und Dampfbetrieb).

1828 hatte Frankreich bereits seine erste Bahn zwischen St. Etienne und Andrézieux eröffnet. 1835 folgte Belgien, 1837 Russland, 1838 Preussen. Der Baubeginn der Bahnstrecke nach Augsburg war ebenfalls 1838. Die erste Eisenbahn verlässt am 1. 9. 1839 den (provisorischen) Münchner Bahnhof in Richtung Lochhausen. Komplett war sie 1840 gebaut. Die beiden Komitees von Augsburg und München hatten sich vereinigt und mit der Detailplanung und dem Streckenbau den Ingenieur Paul Camille Denis (1796—1872) beauftragt, der gerade die Nürnberg-Fürther Bahn fertiggestellt hatte.

Ausgangspunkt der Überlegungen war die Denkschrift Joseph Ritter von Baaders von 1812 „Zur Einführung der eisernen Kunststrassen im Königreich Bayern.“ Ziel war nicht die Personenbeförderung sondern die Industrie und den Handel zu beleben. 1841 begann bereits der Bau einer Fernbahn von für die Zeit enormer Dimension. Sie sollte das Königreich einmal in Nord-Süd-Richtung durchqueren, von Hof über Nürnberg, Bamberg, Nördlingen und Augsburg weiter bis nach Lindau am Bodensee führen. Bis 1853 wurden diese insgesamt 566 Kilometer der Ludwig-Süd-Nord-Bahn Zug um Zug, Streckenabschnitt um Abschnitt eröffnet.

Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B) wurden 1844 gegründet. Durch das Gesetz vom 23. Mai 1846 wird die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft verstaatlicht.

Es folgten Gleise nach Landshut, Miesbach und Starnberg. 1855 war es dann Öffentliche Meinung, dass der Bau von Eisenbahnen statt dem Staat besser privaten Gesellschaften überlassen werde. Ein Gesetz von 1869 über die Bewilligung von 10 neuen Hauptbahnstrecken enthielt auch Bestimmungen über den Bau der damals so genannten Vizinalbahnen, der Nebenstrecken als reine Privatbahnen. Geldmangel zwang die Regierung damals, den Eisenbahnbau im Osten des Landes an private Gesellschaften zu vergeben. 1875 machte man dies rückgängig und überführte die „Königlich privilegierte Aktiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen“ ebenfalls in die Staatsbahn.

Als Kaiserin-Elisabeth-Bahn hatten Österreich und Bayern am 21. Juni 1851 in einem Staatsvertrag die Errichtung von Eisenbahnen zwischen beiden Ländern beschlossen. Vereinbart wurden die Strecken von München über Salzburg nach Wien, von Rosenheim über Kufstein nach Innsbruck und die Fortführung der von Nürnberg kommenden Strecke über Regensburg nach Linz. So folgten die Strecke München-Staatsgrenze bei Kufstein (1858) und München-Salzburg („Maximilians-Bahn“, 1860). Bereits 1882 hatte übrigens die bayerische Staatseisenbahn in München ein erstes kleines Museum für bayerische Eisenbahngeschichte eingerichtet, das später Grundstock des Reichsbahn-Museums in Nürnberg wurde.

Vizinalbahn wurden in Bayern Nebenbahnen zur Erschließung des ländlichen Raums bezeichnet. Der Name wurde aus dem lateinischen Wort vicinus (auf deutsch: „benachbart, nahe“) gebildet. Um möglichst vielen Ortschaften einen Bahnanschluss zu ermöglichen, wurde in Bayern am 29. April 1869 das Vizinalbahngesetz als Grundlage dazu verabschiedet.

Die erste Eisenbahnstrecke wird 1923 elektrifiziert.

1971 wurde die Bundesbahndirektion Augsburg in die Direktion München integriert.

Betreiber

Zum größten Teil wird das Eisenbahnnetz in Bayern auf Grund dieser historischen Entwicklung von der DB AG betrieben. Daneben existieren aber auch heute noch Privatunternehmen wie die „Augsburger Localbahn GmbH“, „Bayerische Oberlandbahn“, die „Regental-Bahn“ oder die „Südostbayern-Bahn“.

Siehe auch

Medien

Literatur

  • Sigrid Amedick: Männer am Schienenstrang : Sozialgeschichte der unteren bayerischen Eisenbahnbeamten 1844 - 1914. Stuttgart : Klett-Cotta, 1997. 452 S.
  • Thomas Guttmann: "Giesing und die Eisenbahn." München, Buchendorfer Verlag, 1998. 160 Seiten. ISBN 3-927984-80-9
  • Wolfgang Klee: Kleine bayerische Eisenbahngeschichte. Deutsche DGEG Medien, 2006, 144 Seiten. ISBN 3937189262
  • Klaus D Korhammer, Ernst Rudolph und Armin Franzke von Darmstadt: Drehscheibe des Südens - Eisenbahnknoten München. Hestra-Verlag, 1991.
  • Dieter Loyal: Eisenbahn-Reiseführer in die Vergangenheit. Band 2. Baden-Württemberg und Bayern für Eisenbahnfreunde. Stuttgart, Franckh´sche Verlagsbuchhandlung 1983. 159 S.

DVD - Film

  • Verkehrsknoten München, Einst & Jetzt. Video 58 Minuten. Artikel-Nr.:8292 beim Verlag Eisenbahn-Kurier, Freiburg.

Aktuelle Zeitungsberichte

  • Rund ein Drittel der Eisenbahnbrücken marode. (175 Eisenbahnbrücken in Bayern sind so marode, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Die Grünen fordern von der Bahn umgehend einen Sanierungsplan für die kaputten Bauwerke. Bericht vom BR vom 7. Aug. 2014 (Danach sind allein auf den Bahnstrecken München - Lindau, Bamberg - Hof, Nürnberg - Würzburg und auf dem Bahnsüdring München jeweils sieben Eisenbahnbrücken in der Zustandskategorie 4. Diese Kategorie bedeutet, dass die Schäden so gravierend sind, dass sich eine Instandsetzung nicht mehr lohnt (Schließung oder Neubau). Auch zwischen München und Garmisch-Partenkirchen und zwischen Landshut und Plattling müssen sechs bzw. fünf Brücken dringend erneuert werden. 2-Min-Video dazu.)

Weblinks