Luigi Tambosi am Hofgarten

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Das Tambosi bzw. Luigi Tambosi am Hofgarten ist ein Café im "Bazargebäude" bzw. "Annast Haus" am Odeonsplatz. Das Lokal an sich ist das älteste durchgehend betriebene Caféhaus der Stadt und existiert im Ursprung seit 1775.

Geschichte

Der kurfürstliche Lotterie-Einnehmer Giovanni Pietro Sardi aus dem Gefolge von Henriette Adelheid von SavoyenW hatte 1775 die Erlaubnis erhalten, am Hofgarten einen Kiosk zum Ausschank von Kaffee, Schokolade und Limonade zu eröffnen und eröffnete das erste KaffeehausW der Stadt.[1] Hier verkehrten die Offiziere, die im alten Turnierhaus stationiert waren.[2]

Luigi Tambosi (1772–1839), Sohn von Giuseppe TambosiW (1794–1872), seinerzeit Hofkellermeister von König Ludwig I., pachtete das "Caffeehaus" 1810 und erwarb es 1831 von Karl von EichthalW.[3] Nach Abriss des Gebäudes wurde 1824 bis 1826 nach Entwürfen Leo von Klenzes das Bazargebäude mit klassizistischer Fassade und erhöhtem Mitteltrakt neu gebaut. Der jüngere Bruder von Giuseppe Tambosi, Louis Tambosi, (1795–1872) war von 1839 an Wirt im Kaffeehaus am Münchner Hofgarten.[4] 1858 besteht im ersten Stock des Café Tambosi eine Börse.[5] Die Linie der Tambosi erlosch nach Louis Tambosi.

Das Café hieß im Folgenden Café Dengler, Café Putscher und CaféBauknecht.

Von 1920 bis 1964 wurde das Café Annast von Gustl Annast (1882–1965) für kulturelle Veranstaltungen mit Ballsaal und dem intimen Theater ausgebaut. Das Kaffeehaus verfügte seinerzeit über 1.000 Plätze im Hofgarten, über mehrere 100 Plätze wie auch in den Veranstaltungsräumen.[6] Annast verkaufte das Haus 1964 an den den Wienerwald-"Hendlkönig" Friedrich JahnW (1923–1998). Danach wechselten die Pächter mehrfach.[2]

Ein Volksbegehren der Münchner verhinderte eine Schließung, als das Haus beinahe der Bankenexpansion din den 1970er Jahren zum Opfer gefallen wäre. Es blieb allerdings nur ein 60qm großer Gastraum und die Terrasse bestehen. Seit 1997 trägt das Café wieder den Namen Luigi Tambosi am Hofgarten. Ziel ist es, das Haus nach und nach wieder in ursprünglicher Größe herzustellen.

Adresse

Tambosi
Odeonsplatz 18
80539 München
Altstadt

Tel.: 089 / 29 83 22
Email: info@tambosi.de

Öffnungszeiten

täglich von 07.30 – 01.00 Uhr

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Domenico Quaglio, Alte Reitschule mit dem Café Tambosi, 1822
  2. 2,0 2,1 München: Erbaut nach Entwürfen von Leo von Klenze, Süddeutsche, 29. Oktober 2010.
  3. http://heimatelfe.wordpress.com/2010/05/19/ein-einkaufsbummel-bei-den-koniglich-bayerischen-hoflieferanten/ , August Lewald, Panorama von München, Band 2 S. 187 1825 trat Marie LeopoldineW die an Taboni verpachtete Kaffeeschankgerechtigkeit an das Staatsärar ab. Simon Freiherr von Eichthal und Ulrich HimbselW erwarben diese für das 1825 - 1827 errichtete Bazargebäude, in dem sie ein neues Kaffeehaus an Tambosi verpachteten. 1831 konnte er es den beiden Unternehmern für 30.000 fl abkaufen. Das Café Tambosi war „unbestreitbar das vornehmste" in München „mit starker Frequenz aus den noblen Klassen, wo sich im Sommer bei Militärmusik le beau monde ausstellt.nach Ludwig I (King of Bavaria), Leo Klenze (Ritter von), Hubert Glaser, Franziska Dunkel, Hannelore Putz, König Ludwig I. von Bayern und Leo von Klenze: der Briefwechsel, Band 1;Band 3, S. 197 Kommission für Bayerische Landesgeschichte, 2004
  4. Vgl. Manfred Berger: Marie Friederike Franziska Hedwig, Königin von Bayern. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 1048–1054.
  5. München im Jahre 1858: Neuestes Taschenbuch für Fremde u. Einheimische S.82
  6. Café Annast am Hofgarten