Kapuzinerkloster München: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Kapuzinerkloster''' in [[München]], an der heutigen [[Kapuzinerstraße]].
[[Bild:Muekapuzinerstr2011bw.jpg|thumb|Schmerzhafte Kapelle und St. Anton]]
Das '''Kapuzinerkloster''' in [[München]], an der heutigen [[Kapuzinerstraße]]. '''Kapuziner''' oder „kleine Brüder“, ihr lateinische Bezeichnung ''Ordo Fratrum Minorum Capucinorum'', sind ein der Armut als Lebensstil verpflichteter franziskanischer „Bettelorden“ in der römisch-katholischen [[Kirche]]. Der Name des Ordens leitet sich von der Kapuze der braunen Mönchskutte (Franziskanerhabit, vgl. [[Münchner Kindl]]) her. Gebettelt wird aber nicht mehr von Individuen auf der Straße.


Die Datenbank Klöster des [[Haus der Bayerischen Geschichte|Hauses der Bayerischen Geschichte]] sagt dazu: ''"Kurfürst [[Maximilian]] I. rief die Kapuziner im Jahr [[1600]] und wies ihnen einen Bauplatz vor dem Stadtgraben am Herzogstor in der Nähe der [[Maxburg|Herzog-Max-Burg]] (am heutigen [[Lenbachplatz]]) zu. Dort wohnte der alte Herzog [[Wilhelm V.]] (Herzog 1579–1598, gest. 1626), der sich selbst sehr um die Ansiedlung der Kapuziner bemüht hatte und deswegen lange in Briefkontakt mit dem Mailänder Kardinal Carlo Borromeo stand. Der Herzog legte auch den Grundstein zum neuen Kloster. Er ließ es durch einen Gang mit der Burg verbinden. Unter der Leitung des Ordensbaumeisters Pater Paul aus Trient errichtete Stadtmaurermeister [[Georg Huetter]] die Klosterkirche. Es handelte es sich um einen schlichten, einschiffigen Bau mit Dachreiter und eingezogenem Rechteckchor, an den sich nordöstlich das Klostergeviert anschloss. Der Freisinger Weihbischof Bartholomäus Scholl weihte ihn 1602 zu Ehren des hl. Franz von Assisi. Die Kirche besaß fünf Altäre. An der Südseite wurde 1678 eine Antoniuskapelle angebaut. Das Kloster verlor in den 1630er-Jahren durch die Errichtung der so genannten Kapuzinerbastei einen großen Teil seines Gartenareals. Zum Ausgleich überließ der Kurfürst den Mönchen die nordöstlich benachbarte Bastei zur gärtnerischen Nutzung. Neben dem Beichtdienst und den Predigten in der eigenen Klosterkirche versahen sie auch die Pfarrkanzel von [[St. Peter]]. 1799 gab es noch 22 Patres, 4 Studenten und 12 Laienbrüder. Seine Aufhebung erfolgte im März 1803. Noch im gleichen Jahr wurde der gesamte Klosterkomplex zusammen mit der Bastion abgetragen. Ein Großteil der Patres wurde nach [[Rosenheim]] versetzt. Von dort aus baten sie die staatliche Kommission noch, ihnen die Gemälde des seligen Laurentius von Brindisi und das Gnadenbild aus der Klosterkirche zu überlassen. Ersteres wurde ihnen bewilligt, letzteres für die königliche Bildergalerie in [[Neues Schloss Schleißheim|Schloss Schleißheim]] beschlagnahmt. 1896 sollte es in der [[Sankt-Antonius-Kirche]], die für das neue, [[1847]] an der [[Schmerzhafte Kapelle|Schmerzhaften Kapelle]] in der [[Isarvorstadt]] errichtete Kapuzinerkloster gebaut wurde, wieder zur Aufstellung kommen."''


* ''Siehe auch [[Klöster]]''
Die Datenbank [[Klöster]] des [[Haus der Bayerischen Geschichte|Hauses der Bayerischen Geschichte]] sagt dazu:
:''"[[Kurfürst]] [[Maximilian]] I. rief die Kapuziner im Jahr [[1600]] und wies ihnen einen Bauplatz vor dem Stadtgraben am Herzogstor in der Nähe der [[Maxburg|Herzog-Max-Burg]] (am heutigen [[Lenbachplatz]]) zu. Dort wohnte der alte Herzog [[Wilhelm V.]] (Herzog 1579–1598, gest. 1626), der sich selbst sehr um die Ansiedlung der Kapuziner bemüht hatte und deswegen lange in Briefkontakt mit dem Mailänder Kardinal Carlo Borromeo stand. Der Herzog legte auch den Grundstein zum neuen Kloster. Er ließ es durch einen Gang mit der Burg verbinden. Unter der Leitung des Ordensbaumeisters Pater Paul aus Trient errichtete Stadtmaurermeister Georg Huetter die Klosterkirche. Es handelte es sich um einen schlichten, einschiffigen Bau mit Dachreiter und eingezogenem Rechteckchor, an den sich nordöstlich das Klostergeviert anschloss. Der [[Freising]]er Weihbischof Bartholomäus Scholl weihte ihn 1602 zu Ehren des hl. Franz von Assisi. Die Kirche besaß fünf Altäre. An der Südseite wurde 1678 eine Antoniuskapelle angebaut. Das Kloster verlor in den 1630er-Jahren durch die Errichtung der so genannten Kapuzinerbastei einen großen Teil seines Gartenareals. Zum Ausgleich überließ der Kurfürst den Mönchen die nordöstlich benachbarte Bastei zur gärtnerischen Nutzung.
 
Neben dem Beichtdienst und den Predigten in der eigenen Klosterkirche versahen sie auch die Pfarrkanzel von [[St. Peter]]. 1799 gab es noch 22 Patres, 4 Studenten und 12 Laienbrüder. Die Aufhebung des Klosters erfolgte im März 1803. Noch im gleichen Jahr wurde der gesamte Klosterkomplex zusammen mit der Bastion abgetragen.
 
Ein Großteil der Patres wurde nach [[Rosenheim]] versetzt. Von dort aus baten sie die staatliche Kommission noch, ihnen die Gemälde des seligen Laurentius von Brindisi und das Gnadenbild aus der Klosterkirche zu überlassen. Ersteres wurde ihnen bewilligt, letzteres für die königliche Bildergalerie in [[Neues Schloss Schleißheim|Schloss Schleißheim]] beschlagnahmt. 1896 sollte es in der Sankt-Antonius-Kirche, die für das neue, [[1847]] an der Schmerzhaften Kapelle in der [[Isarvorstadt]] errichtete Kapuzinerkloster gebaut wurde, wieder zur Aufstellung kommen."''


[[Kategorie:Aufgelöste Klöster]]
[[Kategorie:Aufgelöste Klöster]]
[[Kategorie:Kapuzinerstraße]]

Aktuelle Version vom 11. März 2018, 12:53 Uhr

Schmerzhafte Kapelle und St. Anton

Das Kapuzinerkloster in München, an der heutigen Kapuzinerstraße. Kapuziner oder „kleine Brüder“, ihr lateinische Bezeichnung Ordo Fratrum Minorum Capucinorum, sind ein der Armut als Lebensstil verpflichteter franziskanischer „Bettelorden“ in der römisch-katholischen Kirche. Der Name des Ordens leitet sich von der Kapuze der braunen Mönchskutte (Franziskanerhabit, vgl. Münchner Kindl) her. Gebettelt wird aber nicht mehr von Individuen auf der Straße.


Die Datenbank Klöster des Hauses der Bayerischen Geschichte sagt dazu:

"Kurfürst Maximilian I. rief die Kapuziner im Jahr 1600 und wies ihnen einen Bauplatz vor dem Stadtgraben am Herzogstor in der Nähe der Herzog-Max-Burg (am heutigen Lenbachplatz) zu. Dort wohnte der alte Herzog Wilhelm V. (Herzog 1579–1598, gest. 1626), der sich selbst sehr um die Ansiedlung der Kapuziner bemüht hatte und deswegen lange in Briefkontakt mit dem Mailänder Kardinal Carlo Borromeo stand. Der Herzog legte auch den Grundstein zum neuen Kloster. Er ließ es durch einen Gang mit der Burg verbinden. Unter der Leitung des Ordensbaumeisters Pater Paul aus Trient errichtete Stadtmaurermeister Georg Huetter die Klosterkirche. Es handelte es sich um einen schlichten, einschiffigen Bau mit Dachreiter und eingezogenem Rechteckchor, an den sich nordöstlich das Klostergeviert anschloss. Der Freisinger Weihbischof Bartholomäus Scholl weihte ihn 1602 zu Ehren des hl. Franz von Assisi. Die Kirche besaß fünf Altäre. An der Südseite wurde 1678 eine Antoniuskapelle angebaut. Das Kloster verlor in den 1630er-Jahren durch die Errichtung der so genannten Kapuzinerbastei einen großen Teil seines Gartenareals. Zum Ausgleich überließ der Kurfürst den Mönchen die nordöstlich benachbarte Bastei zur gärtnerischen Nutzung.

Neben dem Beichtdienst und den Predigten in der eigenen Klosterkirche versahen sie auch die Pfarrkanzel von St. Peter. 1799 gab es noch 22 Patres, 4 Studenten und 12 Laienbrüder. Die Aufhebung des Klosters erfolgte im März 1803. Noch im gleichen Jahr wurde der gesamte Klosterkomplex zusammen mit der Bastion abgetragen.

Ein Großteil der Patres wurde nach Rosenheim versetzt. Von dort aus baten sie die staatliche Kommission noch, ihnen die Gemälde des seligen Laurentius von Brindisi und das Gnadenbild aus der Klosterkirche zu überlassen. Ersteres wurde ihnen bewilligt, letzteres für die königliche Bildergalerie in Schloss Schleißheim beschlagnahmt. 1896 sollte es in der Sankt-Antonius-Kirche, die für das neue, 1847 an der Schmerzhaften Kapelle in der Isarvorstadt errichtete Kapuzinerkloster gebaut wurde, wieder zur Aufstellung kommen."