Schäfflertanz: Unterschied zwischen den Versionen

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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.schaefflertanz.com/ schaefflertanz.com] (mehr zu Terminen und zur Tradition)
* [http://www.schaefflertanz.com/ schaefflertanz.com] (mehr zu Terminen und zur Tradition. Ein Zitat von dort: ''Nach unseren Recherchen wird der Münchner Schäfflertanz erstmals [[1702]] in den Archiven der Stadt München erwähnt.'' )
*Wolfgang Görl:'' [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/2.220/tradition-gruendungsmythos-der-schaeffler-so-wahr-wie-die-offiziellen-abgaswerte-der-autoindustrie-1.3384385 Gründungsmythos der Schäffler: So wahr wie ...]''. In der [[SZ|Süddeutschen Zeitung]] vom 18.2.2017
*Wolfgang Görl:'' [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/2.220/tradition-gruendungsmythos-der-schaeffler-so-wahr-wie-die-offiziellen-abgaswerte-der-autoindustrie-1.3384385 Gründungsmythos der Schäffler: So wahr wie ...]''. In der [[SZ|Süddeutschen Zeitung]] vom 18.2.2017



Version vom 20. Februar 2017, 14:42 Uhr

Der Schäfflertanz im Glockenspiel

Zwischen Heilig Dreikönig und Faschingsdienstag findet alle sieben Jahre der Schäfflertanz statt, der seine Ursprünge im Jahr 1517 hat. Der Legende nach zogen die Schäffler nach der großen Pest tanzend durch die Straßen, um die verschreckte Bevölkerung wachzurütteln und ihr den Lebensmut wieder zurückzubringen. 1578 wurde die Zunft der Schäffler gegründet (Fassmacher).

Als Teil des Glockenspiels:
Im Münchner Rathaus befindet sich unter dem Glockenspiel ein Schäfflertanzspiel.

Der echte Tanz auf dem Marienplatz

Er wäre erst 2019 wieder fällig. Aber was tut man nicht alles in einem Jubiläumsjahr fürs Publikum? 20 Tänzer, ein Fähnrich, zwei Reifenschwinger treten im gleichen Kostüm auf. Die Farben der Rauten des Kostüms der beiden Kasperln (Hans Wurste) sind eine Mischung aus den Münchner Stadtfarben, den Landesfarben von Bayern und der Farbe der Schäfflerjacke und der schwarzen Schlegelkappe.

Warum tanzen die Schäffler nur alle sieben Jahre? Genau weiß man es nicht. Es gibt dafür diverse Theorien. Die einen sagen, der Turnus sei der Pest geschuldet, die alle sieben Jahre erneut ausgebrochen sei. Andere verweisen auf die Sieben als Glückszahl. Auch eine Genehmigung von Herzog Wilhelm IV. (1493-1550) wird mitunter angeführt. Dieser habe den Münchner Schäfflern aus Dankbarkeit das Recht eingeräumt, alle sieben Jahren ihren Tanz aufzuführen,bei dem sie ja auch Schnaps verkaufen und Geldspenden eintreiben. Beweise für das eine oder andere, dafür oder dagegen? Gibt es nicht.

Die ursprünglich ledigen und unbescholtenen Gesellen führen diese Schrittfolgen seit der Biedermeierzeit auf (Regeln des 1871 gegründeten "Fachverein der Schäffler Münchens"): der Grundschritt, das Hochwerfen der angewinkelten Beine im Takt der Musik in der etwa 20-minütigen Vorführung zu immer neuen Figuren, insgesamt sieben. Die "Schlange", mit welcher der Reigen beginnt, es folgt die "Laube", bei der sich die Tänzer auf verschlungenen Wegen zu einem Knäuel formieren, über dem ihre mit Buchslaub geschmückten Holzbögen ein Laubendach bilden. Die dritte Figur ist das "Kreuz", bei dem sie sich in vier Gruppen aufteilen. Dann die Krone aufs Parkett. Und aus dieser entwickeln sie die "Vier kleinen Kreise". Nun changieren die Kasperl. Um ein ein Fass, auf das drei Schäffler mit dem Hammer Lärm schlagen. Das erinnert an die ursprüngl. Arbeit.

Die artistische Schlussnummer ist der Reifenschwung. Die beiden Reifenschwinger steigen auf je ein Fass und halten in jeder Hand einen hölzernen Reifen, auf dessen Innenseite jeweils ein Stamperl Schnaps steht. Und beim Drehen soll das Glas voll bleiben. Um dann den Gesellen zu füllen ... oder so.


Zur Datierung
Auch der Chronist Helmuth Stahleder verweist in seiner "Chronik der Stadt München" das Pestjahr 1517 ins Reich der Fiktion: "Weder Ratsprotokolle noch Kammerrechnungen enthalten den geringsten Hinweis auf das Herrschen einer Pest. Es gibt weder die üblichen Handelsbeschränkungen noch den Ausfall von Märkten, noch die Bannisierung anderer Orte wegen dort herrschender Pest, noch Quarantäne für anreisende Kaufleute, noch Ausgaben für das Aufschneiden von Pestbeulen durch Hebammen."
Im Standardwerk "Der Münchner Schäfflertanz" liefert Günther Kapfhammer eine Erklärung dafür, wie dieses Datum als Premierentermin des Tanzes in die Welt gekommen ist.
Im frühen 19. Jahrhundert brachte der Königliche Baurat Anton Baumgartner die Jahreszahl 1517 in einer stadtgeschichtlichen Broschüre ins Gespräch. Dabei knüpfte er eine Verbindung zu einem Pestbild des spätgotischen Malers Jan Pollack, das im Alten Peter hängt und auf das Jahr 1517 datiert ist.
Dazu schreibt wiederum Stahleder: "Das Bild muss sich überhaupt nicht auf eine bestimmte Pest beziehen, und wenn, dann kann diese viele Jahre zurückliegen."

Literatur

  • Günther Kapfhammer: Der Münchner Schäfflertanz.

Weblinks

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Das Thema "Schäfflertanz" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Schäfflertanz.