François de Cuvilliés: Unterschied zwischen den Versionen

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'''François de Cuvilliés''' der Ältere (* 23. Oktober [[1695]] in Soignies (Hennegau); † 14. April [[1768]] in [[München]]) war ein Baumeister und Ornamentschöpfer. Sein Name wird häufig in eingedeutschter Form "Cuvillies" geschrieben.
'''François de Cuvilliés''' der Ältere (* 23. Oktober [[1695]] in Soignies (Hennegau); † 14. April [[1768]] in [[München]]) war ein Baumeister und Ornamentschöpfer. Sein Name wird häufig in eingedeutschter Form "Cuvillies" geschrieben.


[[Bild:Muethea16palpilw1896a.jpg|250px|thumb|Zerstörtes ''Palais Piosaque de Non'' in der Theatinerstraße]]
[[Bild:Muethea16palpilw1896a.jpg|200px|thumb|Zerstörtes ''Palais Piosaque de Non'' in der [[Theatinerstraße]]]]
[[Bild:Amalienburg01.jpg|250px|thumb|Die Amalienburg]]
[[Bild:Amalienburg01.jpg|200px|thumb|Die Amalienburg]]
[[Bild:MueKardinalFaul07OA1892a.jpg|250px|thumb|Ehedem Palais Holnstein um 1892]]
[[Bild:MueKardinalFaul07OA1892a.jpg|200px|thumb|''[[Palais Holnstein]]'' um 1892]]
[[Bild:MueKardinalFaul072011a.jpg|250px|thumb|Ehdem Palais Holnstein 2011]]
[[Bild:MueKardinalFaul072011a.jpg|200px|thumb|''Palais Holnstein'' 2011]]
[[1715]] kam er als Hofzwerg an den Hof der Kurfürsten [[Maximilian II. Emanuel|Max Emanuel]] nach München. Ausgebildet wurde er bei [[Joseph Effner]] und 1720 - 1724 an der Pariser Akademie unter François Blondel. [[1725]] bekam er das Amt des Hofbaumeisters am kurfürstlichen Hof.
[[1715]] kam er als Hofzwerg an den Hof der Kurfürsten [[Maximilian II. Emanuel|Max Emanuel]] nach München. Ausgebildet wurde er bei [[Joseph Effner]] und 1720 - 1724 an der Pariser Akademie unter François Blondel. [[1725]] bekam er das Amt des Hofbaumeisters am kurfürstlichen Hof.


1754 - 1755 übernahm er bei seinem zweiten Parisaufenthalt Elemente der Régence und die italienischen Ornamentformen. Die bayerische Komponente dominiert jedoch, so dass er zu den Großmeistern des deutschen [[Rokoko]] gerechnet wird. Das Geistreiche an seinen Grundrisslösungen, die Eleganz seiner prachtvollen Dekorationen, die Fantasie mit subtilem Geschmack verbinden sind unübertroffen.
1754 - 1755 übernahm er bei seinem zweiten Parisaufenthalt Elemente der Régence und die italienischen Ornamentformen. Die bayerische Komponente dominiert jedoch, so dass er zu den Großmeistern des deutschen [[Rokoko]] gerechnet wird. Das Geistreiche an seinen Grundrisslösungen und die Eleganz seiner prachtvollen Dekorationen, die Fantasie mit subtilem Geschmack verbinden, sind unübertroffen.


Zwischen [[1738]] und [[1756]] veröffentlichte er mehr als fünfzig Bücher zur Innenausstattung von Räumen und zu Gestaltungselementen wie Wandpaneelen, Zimmerdecken, Möblierung und schmiedeeisernen Dekorationsobjekten. Die Stiche in diesen Büchern trugen dazu bei, Geschmack und Stil des Rokoko in ganz Europa zu verbreiten.
Zwischen [[1738]] und [[1756]] veröffentlichte er mehr als fünfzig Bücher zur Innenausstattung von Räumen und zu Gestaltungselementen wie Wandpaneelen, Zimmerdecken, Möblierung und schmiedeeisernen Dekorationsobjekten. Die Stiche in diesen Büchern trugen dazu bei, Geschmack und Stil des [[Rokoko]] in ganz Europa zu verbreiten.


Cuvilliés war maßgeblich am Bau der Schlösser Brühl (1728 bis 1740) und Wilhelmsthal (1744) beteiligt. In München arbeitete er 1728 am [[Palais Piosaque de Non]], 1730 bis 1737 an den Reichen Zimmern der [[Residenz]] (im 2. Weltkrieg fast ganz zerstört), 1734 bis 1739 an der [[Amalienburg]] im Park von [[Nymphenburg]] und 1750 bis 1753 am [[Residenztheater]], heute [[Cuvillies-Theater]] genannt. Das Theater wurde 1944 im Krieg zerstört, aber an anderer Stelle in der Residenz mit der während des Krieges durch Auslagerung erhaltenen Innenausstattung wieder erbaut.
Cuvilliés war maßgeblich am Bau der Schlösser Brühl (1728 bis 1740) und Wilhelmsthal (1744) beteiligt. In München arbeitete er [[1728]] am [[Palais Piosaque de Non]], 1730 bis 1737 an den Reichen Zimmern der [[Residenz]] (im 2. Weltkrieg fast ganz zerstört), 1734 bis 1739 an der [[Amalienburg]] im Park von [[Nymphenburg]] und 1750 bis 1753 am [[Residenztheater]], heute [[Cuvillies-Theater]] genannt. Das Theater wurde 1944 im Krieg zerstört, aber an anderer Stelle in der Residenz mit der während des Krieges durch Auslagerung erhaltenen Innenausstattung wieder erbaut.


[[Bild:Muetafelbustrcuvilier2012b.jpg|100px|thumb|Gedenktafel]]
[[Bild:Muetafelbustrcuvilier2012b.jpg|200px|thumb|Gedenktafel in der Burgstraße]]
An der Fassade der [[Burgstraße]] 8 ist eine [[Münchener Gedenktafeln|Gedenktafel]] angebracht; diese besagt, dass Cuvilliés hier im Hause verstorben sei.  
An der Fassade der [[Burgstraße]] 8 ist eine [[Münchener Gedenktafeln|Gedenktafel]] angebracht; diese besagt, dass Cuvilliés hier im Hause verstorben sei.  


==Quellen und Nachweise==
==Quellen und Nachweise==
*Todestag im Obsignationsprotokoll des Münchner Obersthofmeisterstabes. Am 14. April des Jahres 1768, hier ist zu lesen ''Herr Franciscus Cuvilliés, Churfürstlicher Baudirektor, 80jährigen Alters anheut abends um halber 2 Uhr mit Tod abgegangen''.
*Todestag im Obsignationsprotokoll des Münchner Obersthofmeisterstabes. Am 14. April des Jahres 1768, hier ist zu lesen ''Herr Franciscus Cuvilliés, Churfürstlicher Baudirektor, 80jährigen Alters anheut abends um halber 2 Uhr mit Tod abgegangen''.
*Häuserbuch Band I, Graggenaue-Viertel, S.28, Burgstraße  11.
*Häuserbuch Band I, [[Graggenauer Viertel]], S.28, Burgstraße  11
*Trautmann & Aufleger, MA, Tafel 36, Theatinerstraße.
*Trautmann & Aufleger, MA, Tafel 36, Theatinerstraße
*Trautmann, Die Amalienburg.
*Trautmann, Die Amalienburg


==Anmerkungen==
==Anmerkungen==
*In den Jahren 1833 bis 1947 hatte die Burgstraße 8 noch die Nummer 11 getragen. Direkt links, mit zweistöckiger Überbauung findet sich das ''Türmleinstor''. In neuerer Zeit war diese Ecke auch als ''Schlichtingerbogen'' bekannt. Interessant auch, nach den Überlieferungen ist bekannt, daß Cuvilliés der deutschen Sprache garnicht mächtig war. Er aber dennoch in einer Stadtwohnung mitten in München lebte.
*In den Jahren 1833 bis 1947 hatte die Burgstraße 8 noch die Nummer 11 getragen. Direkt links, mit zweistöckiger Überbauung findet sich das ''Türmleinstor''. In neuerer Zeit ist diese Ecke auch als ''Schlichtingerbogen'' bekannt.  
*Interessant ist auch, dass Cuvilliés nach Überlieferungen der deutschen Sprache nicht mächtig war, er aber dennoch in einer Stadtwohnung mitten in München lebte.


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