Pettenkofer-Brunnhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Pettenkofer-Brunnhaus''' wurde in den Jahren 1864 bis 1866 nach Planung [[Arnold Zenetti|Arnold Zenettis]] neben den großen Stadtbach, über den Dreimühlenbach gestellt. Es trug die Hausnummer [[Isartalstraße]] 56, nun Bestandteil der [[Hans-Preißinger-Straße]]. Bereits kurze Zeit nach der Vollendung dieses Bauwerks benannte die Stadtgemeinde es nach Pettenkofer. Zeitgleich erhielt auch das sogenannte Muffat-Brunnhaus Muffats Namen. Mit dem Tag der Namensgebung der Bauwerke, dem 17. Juni 1867, erhielten Pettenkofer und Muffat, überreicht durch den Münchner Magistrat, in Silber gefertigte Tafelaufsätze.<ref>In: ''Neuer bayerischer Kurier für Stadt und Land.'' 4. Jahrgang, 1867,1 von 6, Sammelband, S.1186.</ref> Der Tafelsatz wurde von dem Mitglied des Münchner Kunstvereins, Inhaber der Ziselierschule, Ferdinand Harrach (*1821 - †1898) hergestellt.
Das '''Pettenkofer-Brunnhaus''' wurde in den Jahren 1864 bis 1866 nach Planung [[Arnold Zenetti|Arnold Zenettis]] neben den großen Stadtbach, über den Dreimühlenbach gestellt. Es trug die Hausnummer [[Isartalstraße]] 56, nun Bestandteil der [[Hans-Preißinger-Straße]]. Bereits kurze Zeit nach der Vollendung dieses Bauwerks benannte die Stadtgemeinde es nach Pettenkofer. Zeitgleich erhielt auch das sogenannte Muffat-Brunnhaus Muffats Namen. Mit dem Tag der Namensgebung der Bauwerke, dem 17. Juni 1867, erhielten Pettenkofer und Muffat, überreicht durch den Münchner Magistrat, in Silber gefertigte Tafelaufsätze.<ref>In: ''Neuer bayerischer Kurier für Stadt und Land.'' 4. Jahrgang, 1867,1 von 6, Sammelband, S.1186.</ref> Der Tafelsatz wurde von dem Mitglied des Münchner Kunstvereins, Inhaber der Ziselierschule, Ferdinand Harrach (*1821 - †1898) hergestellt.


Im Jahr 1873 entstand die diesem Brunnhaus prägende Galerie, in dem das Wasser vom Dreimühlenbach in den dafür angelegten Pettenkofer-Brunnhauskanal abgeleitet, und in zwei Kanäle unter dem Bauwerk hindurch, verengt dem Pumpwerk zugeleitet. Markant auch der hoch aufragende quadratische, einem Kirchturm gleich, aussehende Schornstein. Das Wasser im 320 Meter langen gemauerte Kanal wurde wieder dem Dreimühlenbach zugeführt.   
Das im Jahr 1866 vollendete Gebäude wurde im Jahr 1873 durch eine prägende Galerie erweitert, in dem das Wasser zum Betrieb der zwei Pumpwerke vom Dreimühlenbach in den dafür angelegten Pettenkofer-Brunnhauskanal abgeleitet, und in zwei Kanäle unter dem Bauwerk hindurch, verengt dem Pumpwerk zugeleitet wurde. Markant auch der hoch aufragende quadratische, einem Kirchturm gleich, aussehende Schornstein. Das Wasser im 320 Meter langen gemauerte Kanal wurde wieder dem Dreimühlenbach zugeführt.   


Das nach dem Chemiker und Trinkwasserpioniers [[Max Pettenkofer]] benannte Brunnhaus versorgte die sogenannte Thalkirchner Wasserleitung mit dem nötigen Trinkwasser für diesen Stadtteil. Das Wasser wurde entlang der Thalkirchner Hangkante, unterhalb von Obersendling, über sieben Quellleitungen entnommen, und dem Brunnhaus zugeführt. Bei höchstem Grundwasserstand konnte das Brunnhaus täglich rund 15 Millionen Liter Wasser dem Leitungssystem zuführen. Im Jahr der Eröffnung der Wasserversorgung über das Mangfallgebiet endete die Aufgabe dieses Wasserwerks als Trinkwasserspender. Bereits beim Bau des Schlachthofes 1876 bis 1878 wurde eine Wasserleitung für die Versorgung der Bediensteten des Vieh-, und Schlachthofes verlegt.<ref>Zenetti: ''Der Vieh- und Schlacht-Hof in München.'' Bolster & Mayer, München 1880. S.14, 7. Wasserversorgung: Bezüglich der Wasserversorgung der Anstalt war im Bauprogramm folgendes Aufgenommen; Das in der Anstalt benötigte Wasser wird mit Ausnahme jenes, welches zum Trinken der Bediensteten und Besucher dienen soll der Pettenkofer-Pumpwerkleitung entnommen werden kann, nach der Vorgabe der emisten neuen Schlachtanstalten aus gegrabenen Brunnen durch Dampfmaschinen zu heben sein.</ref> Das Wasser wurde hier durch ein Ende des Jahres 1876 verlegte Rohrleitung dem Schlachthof zugeführt.<ref>''Münchener Gemeinde-Zeitung: Amts- u. Anzeigenbl. d. Verwaltung d. Lokalbaukommission u. d. Polizeipräsidiums d. Hauptstadt d. Bewegung.'' München 1877, 18. Januar 1877. "Die vollendete Wasserleitung führt nun unter die Malzfabrikbesitzer Schramm gepachtete Wiese hindurch."</ref> Das Brauchwasser für den Betrieb des Schlachthofes selbst wurde durch Punpen vor Ort dem Grundwasser entnommen. Die berechnete Wassermenge von 450000 Liter täglich reichte allerdings bei weitem nicht aus. Ab dem Jahr 1883 diente das Brunnhaus nurmehr der Wasserversorgung des Städtischen Schlachthofes. Ein im Jahr 1866 für eine private Papierfabrik errichtetes Brunnhaus, ein unverputzter Ziegelbau, wurde nach der Auflösung der Fabrik im Jahr 1880 ebenso dem Schlachthof einverleibt, und diente sodann als Schlachthaus-Brunnhaus.
Das nach dem Chemiker und Trinkwasserpioniers [[Max Pettenkofer]] benannte Brunnhaus versorgte die sogenannte Thalkirchner Wasserleitung mit dem nötigen Trinkwasser für diesen Stadtteil. Das Wasser wurde entlang der Thalkirchner Hangkante, unterhalb von Obersendling, über sieben Quellleitungen entnommen, und dem Brunnhaus zugeführt. Bei höchstem Grundwasserstand konnte das Brunnhaus täglich rund 15 Millionen Liter Wasser dem Leitungssystem zuführen. Im Jahr der Eröffnung der Wasserversorgung über das Mangfallgebiet endete die Aufgabe dieses Wasserwerks als Trinkwasserspender. Bereits beim Bau des Schlachthofes 1876 bis 1878 wurde eine Wasserleitung für die Versorgung der Bediensteten des Vieh-, und Schlachthofes verlegt.<ref>Zenetti: ''Der Vieh- und Schlacht-Hof in München.'' Bolster & Mayer, München 1880. S.14, 7. Wasserversorgung: Bezüglich der Wasserversorgung der Anstalt war im Bauprogramm folgendes Aufgenommen; Das in der Anstalt benötigte Wasser wird mit Ausnahme jenes, welches zum Trinken der Bediensteten und Besucher dienen soll der Pettenkofer-Pumpwerkleitung entnommen werden kann, nach der Vorgabe der emisten neuen Schlachtanstalten aus gegrabenen Brunnen durch Dampfmaschinen zu heben sein.</ref> Das Wasser wurde hier durch ein Ende des Jahres 1876 verlegte Rohrleitung dem Schlachthof zugeführt.<ref>''Münchener Gemeinde-Zeitung: Amts- u. Anzeigenbl. d. Verwaltung d. Lokalbaukommission u. d. Polizeipräsidiums d. Hauptstadt d. Bewegung.'' München 1877, 18. Januar 1877. "Die vollendete Wasserleitung führt nun unter die Malzfabrikbesitzer Schramm gepachtete Wiese hindurch."</ref> Das Brauchwasser für den Betrieb des Schlachthofes selbst wurde durch Punpen vor Ort dem Grundwasser entnommen. Die berechnete Wassermenge von 450000 Liter täglich reichte allerdings bei weitem nicht aus. Ab dem Jahr 1883 diente das Brunnhaus nurmehr der Wasserversorgung des Städtischen Schlachthofes. Ein im Jahr 1866 für eine private Papierfabrik errichtetes Brunnhaus, ein unverputzter Ziegelbau, wurde nach der Auflösung der Fabrik im Jahr 1880 ebenso dem Schlachthof einverleibt, und diente sodann als Schlachthaus-Brunnhaus.
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