S-Bahn: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
11 Bytes hinzugefügt ,  31. Juli 2021
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
(Baustelle Stammstrecke mit SEV zwischen Pasing und Donnersbergerbrücke)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 28: Zeile 28:
Ab dem 24. Juli gelten jeweils am Samstag und am Sonntag ab ca. 22:40 Uhr weitere Änderungen. Das betrifft vor allem die Linienführung der S1, S2, S6 und S8. Zwischen Donnersbergerbrücke und Pasing/Allach/Moosach fahren in diesen Zeiten keine S-Bahnen. Auf den betroffenen Strecken werden Ersatzbusse eingesetzt. Zwischen Donnersbergerbrücke und Ostbahnhof verkehren weiterhin S6 und S7, zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof zusätzlich die S8.
Ab dem 24. Juli gelten jeweils am Samstag und am Sonntag ab ca. 22:40 Uhr weitere Änderungen. Das betrifft vor allem die Linienführung der S1, S2, S6 und S8. Zwischen Donnersbergerbrücke und Pasing/Allach/Moosach fahren in diesen Zeiten keine S-Bahnen. Auf den betroffenen Strecken werden Ersatzbusse eingesetzt. Zwischen Donnersbergerbrücke und Ostbahnhof verkehren weiterhin S6 und S7, zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof zusätzlich die S8.


Die zusätzlichen Maßnahmen gelten jeweils in den Nächsten von Samstag auf Sonntag sowie von Sonntag auf Montag, jeweils zwischen ca. 22:40 Uhr und 04:40 Uhr.
Die zusätzlichen Maßnahmen gelten jeweils in den Nächten von Samstag auf Sonntag sowie von Sonntag auf Montag, jeweils zwischen ca. 22:40 Uhr und 04:40 Uhr.


Unterschiede gegenüber Freitagnacht und Samstag/Sonntag tagsüber
Unterschiede gegenüber Freitagnacht und Samstag/Sonntag tagsüber
Zeile 43: Zeile 43:
* bis über 840.000 Passagiere pro Werktag
* bis über 840.000 Passagiere pro Werktag
* auf der Stammstrecke Fahrbetrieb mit Linienzugbeeinflussung CIR-ELKE II
* auf der Stammstrecke Fahrbetrieb mit Linienzugbeeinflussung CIR-ELKE II


[[Datei:CommonsUbersU%2BS.png|thumb|420px|Übersicht der S- und U-Bahn-Linien im Zentrum, Stand 2006]]
[[Datei:CommonsUbersU%2BS.png|thumb|420px|Übersicht der S- und U-Bahn-Linien im Zentrum, Stand 2006]]
Zeile 94: Zeile 93:
* 15. Juni [[1966]] - Erster "Rammstoß" anlässlich des Beginns des Münchner S-Bahnbaues in der [[Arnulfstraße]] gegenüber dem [[Hauptbahnhof|Starnberger Bahnhof]].
* 15. Juni [[1966]] - Erster "Rammstoß" anlässlich des Beginns des Münchner S-Bahnbaues in der [[Arnulfstraße]] gegenüber dem [[Hauptbahnhof|Starnberger Bahnhof]].


Neben der Untertunnelung der [[Innenstadt]] musste die gesamte Infrastruktur ausgebaut werden. Das Schienennetz der Vorortbahnen wurde umgerüstet und modernisiert. Zahlreiche Stationen mussten erneuert werden; die Bahnsteige wurden auf eine Länge von 210 m ausgebaut, damit auch Langzüge halten konnten; die Bahnsteighöhe wurde auf 76 cm erhöht. Allerdings hatten die eingesetzten Züge ET 420 eine Einstiegshöhe von ca. 1 m, ebenso wie die aktuellen Züge der ET 423, weshalb bis heute Rollstuhlfahrer und Personen mit Kinderwagen sowie gehbehinderte Personen beim Einstieg an etlichen Stationen in den Vororten Probleme haben, die fast 25 cm vom Bahnsteig in den Zug zu überwinden. Bahnsteige, die in den letzten Jahren erneuert oder neu gebaut wurden, sowie die Tunnelbahnhöfe, erhielten allerdings eine größere Höhe, so dass dort ein barrierefreier Einstieg möglich ist.  
Neben der Untertunnelung der [[Innenstadt]] musste die gesamte Infrastruktur ausgebaut werden. Das Schienennetz der Vorortbahnen wurde umgerüstet und modernisiert. Zahlreiche Stationen mussten erneuert werden; die Bahnsteige wurden auf eine Länge von 210 m ausgebaut, damit auch Langzüge halten konnten; die Bahnsteighöhe wurde auf 76 cm erhöht. Allerdings hatten die eingesetzten Züge ET 420 eine Einstiegshöhe von ca. 1 m, ebenso wie die aktuellen Züge der ET 423, weshalb bis heute Rollstuhlfahrer und Personen mit Kinderwagen sowie gehbehinderte Personen beim Einstieg an etlichen Stationen in den Vororten Probleme haben, die fast 25 cm vom Bahnsteig in den Zug zu überwinden. Bahnsteige, die in den letzten Jahren erneuert oder neu gebaut wurden, sowie die Tunnelbahnhöfe, erhielten allerdings eine größere Höhe, sodass dort ein barrierefreier Einstieg möglich ist.  


Alle Baumaßnahmen fanden unter extremem Zeitdruck statt. Am 25. Februar [[1971]] konnte dann Richtfest in der Tunnelröhre der '''[[Stammstrecke]]''' gefeiert werden. Im Mai desselben Jahres kam ein erster S-Bahnzug der Baureihe ET 420 auf der Strecke Pasing-Gauting zum Einsatz. Der regelmäßige Vorlaufbetrieb wurde dort am 1. September 1971 aufgenommen.
Alle Baumaßnahmen fanden unter extremem Zeitdruck statt. Am 25. Februar [[1971]] konnte dann Richtfest in der Tunnelröhre der '''[[Stammstrecke]]''' gefeiert werden. Im Mai desselben Jahres kam ein erster S-Bahnzug der Baureihe ET 420 auf der Strecke Pasing-Gauting zum Einsatz. Der regelmäßige Vorlaufbetrieb wurde dort am 1. September 1971 aufgenommen.
Zeile 100: Zeile 99:
Am 28. Mai [[1972]] war es dann so weit: Das Münchner S-Bahnnetz startete mit über 360 Kilometern an Gleisen und 101 Zügen der Baureihe ET 420. Es war das erste Mal, dass in Deutschland ein S-Bahnnetz zu einem Stichtag in einem derartig großen Umfang in Betrieb ging. Die Strecke nach [[Wolfratshausen]] - die heutige [[S7]] - ging damals als {{ÖPNV|S10}} noch mit älteren Leichtmetall-Wendezügen, die vom [[Holzkirchner Bahnhof]] aus fuhren, in Betrieb. Sie wurde erst nach Errichtung eines 260 m langen Tunnels zur Unterquerung der Hauptgleise zwischen dem neu gebauten Haltepunkt [[Heimeranplatz]] (Eröffnung erst 26. September [[1982]]) und dem auf 4 Gleise ausgebauten Bahnhof [[Donnersbergerbrücke]] am 31. Mai [[1981]] in S7 umbenannt, da sie danach auf der Stammstrecke verkehren konnte.  
Am 28. Mai [[1972]] war es dann so weit: Das Münchner S-Bahnnetz startete mit über 360 Kilometern an Gleisen und 101 Zügen der Baureihe ET 420. Es war das erste Mal, dass in Deutschland ein S-Bahnnetz zu einem Stichtag in einem derartig großen Umfang in Betrieb ging. Die Strecke nach [[Wolfratshausen]] - die heutige [[S7]] - ging damals als {{ÖPNV|S10}} noch mit älteren Leichtmetall-Wendezügen, die vom [[Holzkirchner Bahnhof]] aus fuhren, in Betrieb. Sie wurde erst nach Errichtung eines 260 m langen Tunnels zur Unterquerung der Hauptgleise zwischen dem neu gebauten Haltepunkt [[Heimeranplatz]] (Eröffnung erst 26. September [[1982]]) und dem auf 4 Gleise ausgebauten Bahnhof [[Donnersbergerbrücke]] am 31. Mai [[1981]] in S7 umbenannt, da sie danach auf der Stammstrecke verkehren konnte.  


Knapp drei Monate später eröffnete der damalige Deutsche Bundespräsident Gustav Heinemann die Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Während der Spiele wurden zusätzlich zum bestehenden S-Bahnnetz zwei Sonderlinien der S-Bahn über den Bahn-[[Nordring]] zum heute brachliegenden [[Bahnhof München Olympiastadion|Bahnhof Olympiastadion]] eingesetzt. Das neue Münchner S-Bahnsystem bewährte sich während der Olympischen Spiele bestens und transportierte in 17 Tagen 3,18 Millionen Fahrgäste in 7.138 Fahrten zu und von den Sportstätten. Die Sonderlinien wurden noch mehrere Jahre zu wichtigen Fußballspielen im Olympiastadion eingesetzt.
Knapp drei Monate später eröffnete der damalige Bundespräsident Gustav Heinemann die Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Während der Spiele wurden zusätzlich zum bestehenden S-Bahnnetz zwei Sonderlinien der S-Bahn über den Bahn-[[Nordring]] zum heute brachliegenden [[Bahnhof München Olympiastadion|Bahnhof Olympiastadion]] eingesetzt. Das neue Münchner S-Bahnsystem bewährte sich während der Olympischen Spiele bestens und transportierte in 17 Tagen 3,18 Millionen Fahrgäste in 7.138 Fahrten zu und von den Sportstätten. Die Sonderlinien wurden noch mehrere Jahre zu wichtigen Fußballspielen im Olympiastadion eingesetzt.


* 28. April [[1972]] - Betriebseröffnung der S-Bahn-Tunnelstrecke (Hauptbahnhof-Marienplatz-Ostbahnhof) für den Probebetrieb.
* 28. April [[1972]] - Betriebseröffnung der S-Bahn-Tunnelstrecke (Hauptbahnhof-Marienplatz-Ostbahnhof) für den Probebetrieb.
Zeile 121: Zeile 120:
Mittlerweile außer Dienst gestellte Baureihen:
Mittlerweile außer Dienst gestellte Baureihen:
* ET 420 ("Olympiatriebwagen", 1972 - 2004)
* ET 420 ("Olympiatriebwagen", 1972 - 2004)
Seit 2016 ist der ET 420 aber wieder redesignt im Einsatz (s.o.)
Seit 2016 ist der ET 420 aber wieder mit neuem Design im Einsatz (s.o.)
* VT 628, bis 2014 auf der damals noch nicht elektrifizierten Linie {{ÖPNV|A}}, der Teilstrecke von Dachau nach Altomünster
* VT 628, bis 2014 auf der damals noch nicht elektrifizierten Linie {{ÖPNV|A}}, der Teilstrecke von Dachau nach Altomünster
* in den Anfangsjahren waren auf der damaligen {{ÖPNV|S10}} (heute S7) lokbespannte Nahverkehrswendezugarnituren (sog. Silberlinge) mit der E-Lok-Baureihe 141 im Einsatz, da das Unterführungsbauwerk an der Donnersberger Brücke Richtung [[Harras]] noch nicht bestand und die Züge von Wolfratshausen am Holzkirchner Flügelbahnhof des Münchner Hauptbahnhofs endeten.
* in den Anfangsjahren waren auf der damaligen {{ÖPNV|S10}} (heute S7) lokbespannte Nahverkehrswendezugarnituren (sog. Silberlinge) mit der E-Lok-Baureihe 141 im Einsatz, da das Unterführungsbauwerk an der Donnersberger Brücke Richtung [[Harras]] noch nicht bestand und die Züge von Wolfratshausen am Holzkirchner Flügelbahnhof des Münchner Hauptbahnhofs endeten.


== Planungen und Ausbau==
== Planungen und Ausbau==
 
* ''[[Bau einer zweiten Stammstrecke|Zweite Stammstrecke]]'': Da nahezu alle Linien die Stammstrecke befahren, ergibt sich hier ein Engpass im S-Bahn-Netz, der bei kleinsten Störungen zu großen Verspätungen führt. Von [[2018]] bis voraussichtlich [[2032]] wird deshalb ein etwa 10 km langer zweiter Stammstreckentunnel gebaut. Dieser war geplant zwischen Laim und Donnersbergerbrücke und nördlich der bestehenden Stammstrecke zum [[Bahnhof München Ost|Ostbahnhof]] beziehungsweise in einer Aufgabelung direkt zum [[Leuchtenbergring]]. Als Haltepunkte waren nur [[Hauptbahnhof]] sowie [[Marienhof]] (nördlich des [[Marienplatz]]es) vorgesehen. Dieser Tunnel setzte sich gegen eine Variante über den "Südring" (Fern- und Regionalverkehr nach Salzburg und Mühldorf) durch. Die immerwährenden Diskussionen über das Gesamtprojekt lassen 2014 noch immer keinen Baubeginn zu. 2018 wurde mit dem Bau begonnen.
* ''[[Bau einer zweiten Stammstrecke|Zweite Stammstrecke]]'': Da nahezu alle Linien die Stammstrecke befahren, ergibt sich hier ein Engpass im S-Bahn-Netz, der bei kleinsten Störungen zu großen Verspätungen führt. Von [[2018]] bis [[2032]] wird deshalb ein etwa 10 km langer zweiter Stammstreckentunnel gebaut. Dieser war geplant zwischen Laim und Donnersbergerbrücke und nördlich der bestehenden Stammstrecke zum [[Bahnhof München Ost|Ostbahnhof]] beziehungsweise in einer Aufgabelung direkt zum [[Leuchtenbergring]]. Als Haltepunkte waren nur [[Hauptbahnhof]] sowie [[Marienhof]] (nördlich des [[Marienplatz]]es) vorgesehen. Dieser Tunnel setzte sich gegen eine Variante über den "Südring" (Fern- und Regionalverkehr nach Salzburg und Mühldorf) durch. Die immerwährenden Diskussionen über das Gesamtprojekt lassen 2014 noch immer keinen Baubeginn zu. 2018 wurde mit dem Bau begonnen.


* ''Verlängerung der S7'' bis Geretsried.  
* ''Verlängerung der S7'' bis Geretsried.  
Zeile 138: Zeile 136:


* Neubau eines Haltepunkts ''[[Berduxstraße]]'' zwischen [[Obermenzing]] und [[Laim]] (S1/S2 West), im Rahmen der 2. Stammstrecke.
* Neubau eines Haltepunkts ''[[Berduxstraße]]'' zwischen [[Obermenzing]] und [[Laim]] (S1/S2 West), im Rahmen der 2. Stammstrecke.
==Stellwerk Pasing==  
==Stellwerk Pasing==  
Im August 2011 wurden am zweiten Wochenende in und um den [[Bahnhof Pasing]] fünf ältere Stellwerke mit manueller Steuerungstechnik abgeschaltet und durch ein elektronisches, computergesteuertes Zentralstellwerk an der [[Donnersbergerbrücke]] ersetzt. Davor mussten zwischen [[Lochhausen]], Donnersbergerbrücke, [[Gauting]] und [[Obermenzing]] 415 Signale und 230 Weichen neu eingebaut und angeschlossen werden. Das neue Stellwerk kostete insgesamt 130 Millionen Euro, es wurden 780 Kilometer Kabel dafür verlegt. Die Arbeiten für eines der größten elektronischen Stellwerke Deutschlands hatten bereits 2007 begonnen. <!-- Refer.: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/verspaetungen-am-wochenende-planmaessiges-chaos-bei-der-bahn-1.1130082 http://www.sueddeutsche.de/muenchen/umbaus-des-stellwerks-in-muenchen-pasing-organisiertes-s-bahn-chaos-1.1131234 Organisiertes S-Bahn-Chaos -->
Im August 2011 wurden am zweiten Wochenende in und um den [[Bahnhof Pasing]] fünf ältere Stellwerke mit manueller Steuerungstechnik abgeschaltet und durch ein elektronisches, computergesteuertes Zentralstellwerk an der [[Donnersbergerbrücke]] ersetzt. Davor mussten zwischen [[Lochhausen]], Donnersbergerbrücke, [[Gauting]] und [[Obermenzing]] 415 Signale und 230 Weichen neu eingebaut und angeschlossen werden. Das neue Stellwerk kostete insgesamt 130 Millionen Euro, es wurden 780 Kilometer Kabel dafür verlegt. Die Arbeiten für eines der größten elektronischen Stellwerke Deutschlands hatten bereits 2007 begonnen. <!-- Refer.: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/verspaetungen-am-wochenende-planmaessiges-chaos-bei-der-bahn-1.1130082 http://www.sueddeutsche.de/muenchen/umbaus-des-stellwerks-in-muenchen-pasing-organisiertes-s-bahn-chaos-1.1131234 Organisiertes S-Bahn-Chaos -->
31.519

Bearbeitungen

Navigationsmenü