Unsöldstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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== Schachterleis ==
== Schachterleis ==
Die Eisbahn erhielt bald nach ihrer Fertigstellung im Volksmund den Kosenamen "'''Schachterleis'''". Viele berühmte Eisläufer, darunter Maxie Baier, begannen ihre Karriere auf der spiegelnden, oft welligen Fläche, die mit einem Wasserschlauch erzeugt wurde. Die Eishalle war durch eine aufwändige Glasdachkonstruktion zwischen den Wohnhäusern überdacht. Die ersten Eishockey-Mannschaften entstanden kurz nach der Jahrhundertwende: 1900 wird beim [[MTV München 1879]] Eishockey als Sportart aufgenommen. Bereits 1913 war München Spielort der vierten Eishockey-Europameisterschaft in der '''Eisarena'''. Das Turnier wurde vom 25. bis 27. Januar unter Beteiligung von vier Mannschaften auf der '''Unsöldschen Kunsteisbahn''' ausgespielt: Belgien, welches das Turnier gewann, Böhmen, Österreich, und Deutschland. Im Krieg zerstört, wurde das Schachterleis Ende 1949 als Freiluftanlage wieder in Betrieb genommen. Der Grundriss des "Schachterleis" erinnerte an eine Schuhschachtel, die durch einen schmalen Hauseingang von der Galeriestraße zugänglich war und in einem Hinterhof rundum von Wohnhäusern umgeben und immer schattig gelegen war. Nur Insider verirrten sich zu dieser Eisbahn, denn kein Schild wies auf die versteckte Eisbahn hin. Es gab dort auch eine einfache Beschallungsanlage – ein krächzender Lautsprecher aus dem Musik von einem Plattenspieler ertönte, der vom Eiswart bedient wurde. Dieser kassierte auch die Eintrittsgebühr und verlieh Schlittschuhe. Die Bande waren die Häuserwände. Am 15. Juli 1960 wurde beschlossen, den Betrieb der Kunsteisbahn an der Galeriestraße einzustellen. Durch hohe Betriebs- und Reparaturkosten ist die in den Jahren davor schwach besuchte Kunsteisbahn unrentabel geworden, was auch der Errichtung moderner Eisstadien in München geschuldet war. Das Schachterleis erfüllte auch nicht die internationalen Normen hinsichtlich der Größe, da es mit  38 Meter x 15 Meter wesentlich kleiner war. Das Olympische Maß beträgt 60 Meter x 30 Meter, was auch dem europäischen Standard entspricht.
Die Eisbahn erhielt bald nach ihrer Fertigstellung im Volksmund den Kosenamen "'''Schachterleis'''". Viele berühmte Eisläufer, darunter Maxie Baier, begannen ihre Karriere auf der spiegelnden, oft welligen Fläche, die mit einem Wasserschlauch erzeugt wurde. Die Eishalle war durch eine aufwändige Glasdachkonstruktion zwischen den Wohnhäusern überdacht. Die ersten Eishockey-Mannschaften entstanden kurz nach der Jahrhundertwende: 1900 wird beim [[MTV München 1879]] Eishockey als Sportart aufgenommen. Bereits 1913 war München Spielort der vierten Eishockey-Europameisterschaft in der '''Eisarena'''. Das Turnier wurde vom 25. bis 27. Januar unter Beteiligung von vier Mannschaften auf der '''Unsöldschen Kunsteisbahn''' ausgespielt: Belgien, welches das Turnier gewann, Böhmen, Österreich, und Deutschland.  
 
Im Krieg zerstört, wurde das Schachterleis Ende 1949 als Freiluftanlage wieder in Betrieb genommen. Der Grundriss des "Schachterleis" erinnerte an eine Schuhschachtel, die durch einen schmalen Hauseingang von der Galeriestraße zugänglich war und in einem Hinterhof rundum von Wohnhäusern umgeben und immer schattig gelegen war. Nur Insider verirrten sich zu dieser Eisbahn, denn kein Schild wies auf die versteckte Eisbahn hin. Es gab dort auch eine einfache Beschallungsanlage – ein krächzender Lautsprecher aus dem Musik von einem Plattenspieler ertönte, der vom Eiswart bedient wurde. Dieser kassierte auch die Eintrittsgebühr und verlieh Schlittschuhe. Die Bande waren die Häuserwände. Am 15. Juli 1960 wurde beschlossen, den Betrieb der Kunsteisbahn an der Galeriestraße einzustellen. Durch hohe Betriebs- und Reparaturkosten ist die in den Jahren davor schwach besuchte Kunsteisbahn unrentabel geworden, was auch der Errichtung moderner Eisstadien in München geschuldet war. Das Schachterleis erfüllte auch nicht die internationalen Normen hinsichtlich der Größe, da es mit  38 Meter x 15 Meter wesentlich kleiner war. Das Olympische Maß beträgt 60 Meter x 30 Meter, was auch dem europäischen Standard entspricht.


== Zu einzelnen Gebäuden ==
== Zu einzelnen Gebäuden ==
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