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Die '''Unsöldstraße''' im [[Lehel]] führt von der [[Seitzstraße]] zur [[Wagmüllerstraße]]. Sie war früher Teil der [[Galeriestraße]], die vor dem Bau des [[Altstadtring]]s von der [[Ludwigstraße]] nach Osten bis zur [[Wagmüllerstraße]] führte. | Die '''Unsöldstraße''' im [[Lehel]] führt von der [[Seitzstraße]] zur [[Wagmüllerstraße]]. Sie war früher Teil der [[Galeriestraße]], die vor dem Bau des [[Altstadtring]]s von der [[Ludwigstraße]] nach Osten bis zur [[Wagmüllerstraße]] führte. | ||
Sie wurde 1970 benannt nach '''Johann Felix Unsöld''' (1852-1931), Ingenieur, Erfinder der Roheiserzeugung. Er errichtete 1882 die erste künstliche Halleneisbahn Deutschlands. Er wollte damit die Maschinen seiner Eisfabrik auch im Winter auslasten. Die Eisbahn erhielt bald nach ihrer Fertigstellung im Volksmund den Kosenamen "'''Schachterleis'''". Viele berühmte Eisläufer, darunter Maxie Baier, begannen ihre Karriere auf der spiegelnden Fläche. Die ersten Eishockey-Mannschaften entstanden kurz nach der Jahrhundertwende: 1900 wird beim MTV 1879 München Eishockey als Sportart aufgenommen. Bereits 1913 war München Spielort der vierten Eishockey-Europameisterschaft in der '''Eisarena'''. Das Turnier wurde vom 25. bis 27. Januar unter Beteiligung von vier Mannschaften auf der '''Unsöldschen Kunsteisbahn''' ausgespielt: Belgien, welches das Turnier gewann, Böhmen, Österreich, und Deutschland. Im Krieg zerstört, wurde das Schachterleis Ende 1949 als Freiluftanlage wieder aufgebaut. Der Grundriss des "Schachterleis" erinnerte an eine Schuhschachtel, die durch einen Hauseingang von der Galeriestraße zugänglich war und in einem Hinterhof rundum von Wohnhäusern umgeben und immer schattig gelegen war. Es gab dort auch eine einfache | Sie wurde 1970 benannt nach '''Johann Felix Unsöld''' (1852-1931), Ingenieur, Erfinder der Roheiserzeugung. Er errichtete 1882 die erste künstliche Halleneisbahn Deutschlands. Er wollte damit die Maschinen seiner Eisfabrik auch im Winter auslasten. Die Eisbahn erhielt bald nach ihrer Fertigstellung im Volksmund den Kosenamen "'''Schachterleis'''". Viele berühmte Eisläufer, darunter Maxie Baier, begannen ihre Karriere auf der spiegelnden Fläche. Die ersten Eishockey-Mannschaften entstanden kurz nach der Jahrhundertwende: 1900 wird beim MTV 1879 München Eishockey als Sportart aufgenommen. Bereits 1913 war München Spielort der vierten Eishockey-Europameisterschaft in der '''Eisarena'''. Das Turnier wurde vom 25. bis 27. Januar unter Beteiligung von vier Mannschaften auf der '''Unsöldschen Kunsteisbahn''' ausgespielt: Belgien, welches das Turnier gewann, Böhmen, Österreich, und Deutschland. Im Krieg zerstört, wurde das Schachterleis Ende 1949 als Freiluftanlage wieder aufgebaut. Der Grundriss des "Schachterleis" erinnerte an eine Schuhschachtel, die durch einen Hauseingang von der Galeriestraße zugänglich war und in einem Hinterhof rundum von Wohnhäusern umgeben und immer schattig gelegen war. Es gab dort auch eine einfache Beschallungsanlage. Die Bande waren die Häuserwände. Am 15. Juli 1960 wurde beschlossen, den Betrieb der Kunsteisbahn an der Galeriestraße einzustellen. Durch hohe Betriebs- und Reparaturkosten ist die in den Jahren davor schwach besuchte Kunsteisbahn unrentabel geworden, was auch der Errichtung moderner Eisstadien in München geschuldet war. Das Schachterleis erfüllte auch nicht die internationalen Normen hinsichtlich der Größe, da es wesentlich kleiner war. Das Olympische Maß beträgt 60 Meter x 30 Meter, was auch dem europäischen Standard entspricht. Es befand sich auf dem Grundstück der heutigen Hausnummer 10 der Unsöldstraße. | ||
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