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Die Zeitung erschien seit dem 9. April 1848. Damals legte [[Karl Robert Schurich]], ehemaliger Mitarbeiter der[[ Wolff’schen Buchdruckerei]], die erste, vier Seiten starke Nummer unter dem Namen '''''Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik''''' vor. | Die Zeitung erschien seit dem 9. April [[1848]]. Damals legte [[Karl Robert Schurich]], ehemaliger Mitarbeiter der[[ Wolff’schen Buchdruckerei]], die erste, vier Seiten starke Nummer unter dem Namen '''''Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik''''' vor. | ||
Schon bald erreichte sie eine Auflage von 15.000 Exemplaren. Das Einzelexemplar kostete 1 Kreuzer, das Jahresabonnement 2 Gulden. Es wurde lediglich Meldung an Meldung gereiht ohne jeden Kommentar. Konservative Kreise standen im Revolutionsjahr 1848 der Zeitung zunächst sehr skeptisch gegenüber. | Schon bald erreichte sie eine Auflage von 15.000 Exemplaren. Das Einzelexemplar kostete 1 Kreuzer, das Jahresabonnement 2 Gulden. Es wurde lediglich Meldung an Meldung gereiht - ohne jeden Kommentar. Konservative Kreise standen im [[Revolutionsjahr]] 1848 der Zeitung zunächst sehr skeptisch gegenüber. | ||
Sie setzte sich aber durch und machte ihren Verleger wohlhabend. Nach 14 Jahren verkaufte Schurich die ''Neuesten | Sie setzte sich aber durch und machte ihren Verleger wohlhabend. Nach 14 Jahren verkaufte Schurich die '''''Neuesten Nachrichte'''n'' für 90.000 Gulden an [[Julius Knorr]]. | ||
Ab 1911 eine GmbH im Besitz von [[Thomas Knorr]] und [[Georg Hirth|Georg]] und [[Elise Hirth]]. Nach dem Tod dieser Gesellschafter kam es 1920 durch die Erben zu einem Verkauf an neue Gesellschafter aus dem Kreis der Schwerindustrie unter Führung der Industriellen-Familie [[Haniel (Unternehmerfamilie)|Haniel]]. Während des Kaiserreichs war sie unter der Leitung von [[Ernst Francke]] und Georg Hirth eines der führenden liberalen Blätter der Zeit. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs nahm sie deutlich konservativere Konturen an. | Ab 1911 war es eine GmbH im Besitz von [[Thomas Knorr]] und [[Georg Hirth|Georg]] und [[Elise Hirth]]. Nach dem Tod dieser Gesellschafter kam es [[1920]] durch die Erben zu einem Verkauf an neue Gesellschafter aus dem Kreis der Schwerindustrie unter Führung der Industriellen-Familie [[Haniel (Unternehmerfamilie)|Haniel]]. Während des Kaiserreichs war sie unter der Leitung von [[Ernst Francke]] und Georg Hirth eines der führenden liberalen Blätter der Zeit. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs nahm sie deutlich konservativere Konturen an. | ||
Ab 9. April 1919 war sie für kurze Zeit Organ des Revolutionären Zentralrates der [[Münchner Räterepublik]]. | Ab 9. April 1919 war sie für kurze Zeit Organ des Revolutionären Zentralrates der [[Münchner Räterepublik]]. | ||
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[http://ur.dadaweb.de/dada-p/P0001477.shtml ''Münchner Neueste Nachrichten''.] In: [[Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus]] (DadA)</ref> | [http://ur.dadaweb.de/dada-p/P0001477.shtml ''Münchner Neueste Nachrichten''.] In: [[Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus]] (DadA)</ref> | ||
1923 unterstützte sie den diktatorisch regierenden bayerischen Generalstaatskommissar [[Gustav von Kahr]] und bekämpfte [[Reichskanzler]] [[Gustav Stresemann]].<ref>{{HistLexBay|44551}}</ref> Sie blieb bis in die 1930er Jahre katholisch-monarchistisch orientiert, obwohl die Bestrebungen der Konzernleitung um [[Paul Reusch]] dahin gingen, die Zeitung auf Tolerierungskurs gegenüber der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] zu bringen. Dies scheiterte am Widerstand der Redaktion. | 1923 unterstützte sie den diktatorisch regierenden bayerischen Generalstaatskommissar [[Gustav von Kahr]] und bekämpfte [[Reichskanzler]] [[Gustav Stresemann]].<ref>{{HistLexBay|44551}}</ref> Sie blieb bis in die 1930er Jahre ''katholisch-monarchistisch'' orientiert, obwohl die Bestrebungen der Konzernleitung um [[Paul Reusch]] dahin gingen, die Zeitung auf einen rechtsradikalen Tolerierungskurs gegenüber der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] zu bringen. Dies scheiterte am Widerstand der damaligen Redaktion. | ||
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