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Das '''Deportationslager Milbertshofen''' oder auch '''Barackenlager München-Milbertshofen''' im Stadtteil [[Am Hart]], diente der Internierung von Münchnern jüdischen Glaubens als Zwangsarbeiter in verschiedenen Münchner Betrieben vor der Deportation. Aber in der Hauptsache wurde es von der Münchner NSDAP als Durchgangslager für die | Das '''Deportationslager Milbertshofen''' oder auch '''Barackenlager München-Milbertshofen''' in [[München]] im Stadtteil [[Am Hart]], diente ab 1941 der Internierung von Münchnern jüdischen Glaubens als Zwangsarbeiter in verschiedenen Münchner Betrieben vor der Deportation. Aber in der Hauptsache wurde es von der Münchner NSDAP als Durchgangslager für die [[Deportation]]en in die "Vernichtung im Osten" in Auschwitz, Theresienstadt und Kaunas - also zur massenhaften Ermordung von Deutschen und Einwohnerinnen der von Deutschen zwischen 1939 und 1945 besetzten Staaten benutzt. | ||
Das Lager mit 14.500 m² Fläche bestand aus 18 Baracken, ehemalige SA-Unterkünfte aus Oberach | Der [[1. Deportationszug aus München|erste Transport]] mit 999 Gefangenen aus München ging am 20. November [[1941]] vom nahe gelegenen [[Güterbahnhof Milbertshofen]] angeblich nach Riga, in Wirklichkeit nach [[Kaunas|Kaunas/Kowno]] ab. Kein Häftling überlebte. | ||
Das Lager mit 14.500 m² Fläche bestand aus 18 Baracken, ehemalige SA-Unterkünfte aus Oberach. Es musste durch jüdische Zwangsarbeiter ab dem 17. März 1941 aufgebaut werden. | |||
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== Gedenken == | == Gedenken == | ||
[[Bild:Denkmal judenlager.jpg|thumb|Denkmal von Robert Lippl]] | [[Bild:Denkmal judenlager.jpg|thumb|Denkmal von Robert Lippl]] | ||
Nachdem das Lager in der Nachkriegszeit nahezu | Nachdem das Lager in der Nachkriegszeit nahezu „in Vergessenheit geraten“ war und 1980 das Gelände in ein [[Gewerbegebiet]] umgewandelt wurde, es befindet sich heute das Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) von BMW auf dem Gelände, beschloss der zuständige [[Bezirksausschuss]] im Oktober 1980 eine Gedenktafel anbringen zu lassen. | ||
:Fuer viele juedische Mitbuerger begann in den Jahren 1941/43 der Leidensweg in die Vernichtungslager mit ihrer Einweisung in das Muenchner Sammellager hier an der Knorrstraße 148 | |||
Schließlich wurde eine 3 m hohe Plastik von [[Robert Lippl]] in Gestalt eines Baumes mit der Inschrift: | |||
:<big>''Fuer viele juedische Mitbuerger begann in den Jahren 1941/43 der Leidensweg in die Vernichtungslager mit ihrer Einweisung in das Muenchner Sammellager hier an der Knorrstraße 148''</big> | |||
von dem [[Oberbürgermeister]] [[Georg Kronawitter]] am 15. November 1982 an der Ecke [[Troppauer Straße]] / [[Knorrstraße]] eingeweiht. | von dem [[Oberbürgermeister]] [[Georg Kronawitter]] am 15. November 1982 an der Ecke [[Troppauer Straße]] / [[Knorrstraße]] eingeweiht. | ||
Sammellager ist dabei im Wortkern das gleiche Wort, die Übersetzung, wie Konzentrationslager. Ja, es gab nicht nur das [[Konzentrationslager Dachau|Konzentrationslager]] in [[Dachau]]. | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Brigitte Schmidt, Werner Grube: ''[[Curt Mezger]]. Lagerleiter des Sammel- und Deportationslagers Milbertshofen.'' In: Menschen in Milbertshofen. Ein Projekt der Geschichtswerkstatt im Kulturhaus Milbertshofen. kulturhaus edition, München 2006 | * Brigitte Schmidt, Werner Grube: ''[[Curt Mezger]]. Lagerleiter des Sammel- und Deportationslagers Milbertshofen.'' In: Menschen in Milbertshofen. Ein Projekt der Geschichtswerkstatt im [[Kulturhaus Milbertshofen]]. kulturhaus edition, München 2006 | ||
* Stadtarchiv München (Hrsg.): ''>...verzogen, unbekannt wohin< Die erste Deportation von Münchner Juden im November 1941'', Zürich, Pendo Verlag, 2000 | * Stadtarchiv München (Hrsg.): ''>...verzogen, unbekannt wohin< Die erste Deportation von Münchner Juden im November 1941'', Zürich, Pendo Verlag, 2000 | ||
* Maximilian Strnad: ''Zwischenstation "Judensiedlung": Verfolgung und Deportation der jüdischen Münchner 1941-1945.'' Oldenbourg, 2010. 168 S. ISBN 3486591363 | * Maximilian Strnad: ''Zwischenstation "Judensiedlung": Verfolgung und Deportation der jüdischen Münchner 1941-1945.'' Oldenbourg, 2010. 168 S. ISBN 3486591363 |
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