Bundesfinanzhof: Unterschied zwischen den Versionen

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In seinem "Gartenhaus Bogenhausen" wurde [[1805]] der so genannte [[Bogenhauser Vertrag]] geschlossen. Dieser Geheimvertrag begründete die Allianz Bayerns mit [[Frankreich]] gegen Österreich und Russland, seine bisherigen Verbündeten, und ermöglichte es [[Napoleon]], mit seinen Truppen in Bayern einzumarschieren. Als Gegenleistung konnte Bayern sein Staatsgebiet arrondieren, und [[Kurfürst]] [[Maximilian IV. Joseph]] von Bayern erhielt die Königswürde. Bereits 1813 wurde auf dem Landsitz des Ministers von Montgelas ein erneuter Frontwechsel vorbereitet: Feldmarschall Fürst Wrede erhielt den Auftrag, mit den Habsburgern einen neuen Bündnisvertrag abzuschließen. Nach dem Tod von Montgelas (1838) wurde das Anwesen an Herzog Max in Bayern veräußert. Schloss und Nebengebäude verfielen allerdings im Laufe der Zeit.
In seinem "Gartenhaus Bogenhausen" wurde [[1805]] der so genannte [[Bogenhauser Vertrag]] geschlossen. Dieser Geheimvertrag begründete die Allianz Bayerns mit [[Frankreich]] gegen Österreich und Russland, seine bisherigen Verbündeten, und ermöglichte es [[Napoleon]], mit seinen Truppen in Bayern einzumarschieren. Als Gegenleistung konnte Bayern sein Staatsgebiet arrondieren, und [[Kurfürst]] [[Maximilian IV. Joseph]] von Bayern erhielt die Königswürde. Bereits 1813 wurde auf dem Landsitz des Ministers von Montgelas ein erneuter Frontwechsel vorbereitet: Feldmarschall Fürst Wrede erhielt den Auftrag, mit den Habsburgern einen neuen Bündnisvertrag abzuschließen. Nach dem Tod von Montgelas (1838) wurde das Anwesen an Herzog Max in Bayern veräußert. Schloss und Nebengebäude verfielen allerdings im Laufe der Zeit.


Das Areal des heutigen Bundesfinanzhofs (mit dem angrenzenden Dreieck bis zum [[Herkomerplatz]]) erwarb schließlich der Kunstmaler und Farbenfabrikant Professor [[Ernst Philipp Fleischer]] zur Errichtung eines Wohn- und Gesellschaftshauses. Der Rohbau des Gebäudes stammt aus dem Jahre 1909 bis 1910. Schon im Laufe des Jahres 1910 mussten die Bauarbeiten wegen Geldschwierigkeiten des Bauherrn eingestellt werden; zurück blieb die Bogenhausener Schlossruine.
Das Areal des heutigen Bundesfinanzhofs (mit dem angrenzenden Dreieck bis zum [[Herkomerplatz]]) erwarb schließlich der Kunstmaler und Farbenfabrikant Professor [[Ernst Philipp Fleischer]] zur Errichtung eines Wohn- und Gesellschaftshauses. Der Rohbau des Gebäudes stammt aus dem Jahre 1909 bis 1910. Schon im Laufe des Jahres [[1910]] mussten die Bauarbeiten wegen Geldschwierigkeiten des Bauherrn eingestellt werden; zurück blieb die Bogenhausener Schlossruine ([[Fleischervilla]]).


1919 erwarb das Deutsche Reich das Grundstück und erbaute von 1921 bis [[1924]] den ''Reichsfinanzhof''. 1972/73 wurde der frühere holzvertäfelte Lesesaal der Bibliothek im 1. Obergeschoss zu einem zweiten Sitzungssaal für mündliche Verhandlungen umgebaut. Die Bibliothek wurde in einem neu errichteten, eingeschossigen Anbau zum Hauptgebäude im Garten untergebracht.
1919 erwarb das Deutsche Reich das Grundstück und erbaute von 1921 bis [[1924]] den ''Reichsfinanzhof''. 1972/73 wurde der frühere holzvertäfelte Lesesaal der Bibliothek im 1. Obergeschoss zu einem zweiten Sitzungssaal für mündliche Verhandlungen umgebaut. Die Bibliothek wurde in einem neu errichteten, eingeschossigen Anbau zum Hauptgebäude im Garten untergebracht.
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