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[[Bild:Hausderkunst.jpg|thumb | [[Bild:Hausderkunst.jpg|thumb|Haus der Kunst]] | ||
Das '''Haus der Kunst''' ist ein 1937 fertiggestelltes Museumsgebäude in der [[Prinzregentenstraße]] (eines der vielen | Das '''Haus der Kunst''' ist ein 1937 fertiggestelltes Museumsgebäude in der [[Prinzregentenstraße]] (eines der vielen Gebäude in der Stadt aus der Nazi-Zeit). Im Erdgeschoss findet man heute das [[Theater im Haus der Kunst]], im Keller befindet sich die Discothek [[P1]]. | ||
== Adresse == | == Adresse == | ||
{{Adresse | {{Adresse | ||
| | |Name = | ||
|eMail = mail@hausderkunst.de | |eMail = mail@hausderkunst.de | ||
|Straße = [[Prinzregentenstraße]] 1 | |Straße = [[Prinzregentenstraße]] 1 | ||
|PLZ = 80538 | |PLZ = 80538 | ||
|Stadt = München | |Stadt = München | ||
|Telefon = 089 | |Telefon = 089 / 21 12 71 13 | ||
|Fax = 089 | |Fax = 089 / 21 12 71 57 | ||
}} | }} | ||
[[Bild:Neueallianz.jpg|thumb|Mit Allianz Schriftzug während der [[WM 2006]]]] | [[Bild:Neueallianz.jpg|thumb|Mit Allianz Schriftzug während der [[WM 2006]]]] | ||
:Mo – So: | [[Bild:allnazi.jpg|thumb|Scrabble der Erinnerung]] | ||
;Öffnungszeiten | |||
:Mo – So: 10 – 20 Uhr | |||
:Do: 10 – 22 Uhr | |||
== Architektur / Geschichte == | == Architektur / Geschichte == | ||
Das heute als "Haus der Kunst" bekannte Gebäude wurde vom bayerischen Kultusministerium in der Zeit der sog. [[Weimarer Republik]] als Nachfolgebau des 1931 durch Brand zerstörten [[Glaspalast]]s (ehemals im [[Alter Botanischer Garten|alten botanischen Garten]] gelegen) geplant. | Das heute als "Haus der Kunst" bekannte Gebäude wurde vom bayerischen Kultusministerium in der Zeit der sog. [[Weimarer Republik]] als Nachfolgebau des 1931 durch Brand zerstörten [[Glaspalast]]s (ehemals im [[Alter Botanischer Garten|alten botanischen Garten]] gelegen) geplant. | ||
Zunächst war als Architekt [[Adolf Abel]] vorgesehen. Nach der Machtergreifung durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] 1933 | Zunächst war als Architekt [[Adolf Abel]] vorgesehen. Nach der Machtergreifung durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] 1933 beauftragte [[Adolf Hitler|Hitler]] [[wikipedia:de:Paul Ludwig Troost|Paul Ludwig Troost]] mit dem Entwurf eines neuen Ausstellungsgebäudes; der Bau wurde der erste [[NSDAP-Gebäude_in_München_und_ihre_Reste|Monumentalbau]] der Nazidiktatur in München. | ||
Auf einer Bronzetafel wurden damals alle Grundsteinstifter namentlich vermerkt, die die Geldgeber für Hitlers Haus der deutschen Kunst sein wollten: Flick, Siemens, Krupp, Reemtsma, Opel und viele andere. (Man hat die Tafel zur Information über das Gebäude | Auf einer Bronzetafel wurden damals alle Grundsteinstifter namentlich vermerkt, die die Geldgeber für Hitlers Haus der deutschen Kunst sein wollten: Flick, Siemens, Krupp, Reemtsma, Opel und viele andere. (Man hat die Tafel zur Information über das Gebäude und seine Geschichte nach 2000 aus dem Keller herausgeholt.) | ||
=== "Deutsche Kunst" === | === "Deutsche Kunst" === | ||
Das Gebäude steht da als neoklassizistisches Bauwerk mit Anklängen an Schinkel und [[Leo von Klenze|Klenze]]. | Das Gebäude steht da als [[Neoklassizismus|neoklassizistisches]] Bauwerk mit Anklängen an Schinkel und [[Leo von Klenze|Klenze]]. Man beachte die Reliefs in der Decke der Säulenarkade am Eingang. | ||
Schon 1933 | Schon 1933 wurde der Grundstein für den Bau durch Hitler gelegt, dieser Akt wurde, genau wie die Eröffnung des "Haus der deutschen Kunst" am 18. Juli [[1937]], pompös inszeniert. Die Eröffnungsfeier wurde dabei von einem Umzug zum Thema "2000 Jahre Deutsche Kunst" begleitet; dieser Umzug bediente sich gigantomaner Festwagen, die die angeblich 2000jährige Geschichte deutscher Kultur anhand großer, in Szene gesetzter Figuren illustrierten. Der Festumzug wurde integriert in Feierlichkeiten zum "Tag der deutschen Kunst", der von da an jährlich rituell zelebriert wurde, bis er im Jahr 1939 kriegsbedingt eingestellt wurde. | ||
=== Räume === | === Räume === | ||
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=== Nazi-Austellungen === | === Nazi-Austellungen === | ||
Bis ins Jahr 1944 | Bis ins Jahr 1944 wurden im "Haus der deutschen Kunst" jährliche Ausstellungen unter dem Motto "große deutsche Kunstausstellung" gezeigt. Sie präsentierten Werke lebender deutscher Künstler, in denen die nationalsozialistische Blut- und Boden-Mythologie verherrlicht wurde und weiterhin deutschtümelnder Kitsch und ein martialisch-konservatives Schönheitsideal vorgeführt wurden. So kamen noch im Jahr 1942 während der Laufzeit von 34 Wochen über 800.000 Besucher. Die Ausstellungen wurden als wichtigste Leistungsschau dieser Art Kunst vom NS-Regime gefördert. | ||
1937 | 1937 wurde im Kontrast dazu in [[Hofgarten]]nähe als propagandistische Schau [[Entartete Kunst|"Entartete Kunst"]] vom Göbbelsministerium präsentiert, in der Werke vormals angesehener Avantgardisten wie Oskar Schlemmer und Max Beckmann in diffamierender Hängung, von geschmierten Parolen umgeben, und neben Bildern von Psychiatriepatienten zu sehen waren. Hunderttausende Besucher sahen in den folgenden Jahren sowohl die Münchner "deutschen Kunstausstellungen" wie auch die Schau "Entartete Kunst", die später durch ganz Deutschland tourte. | ||
=== Offiziersclub, | === Offiziersclub, Ausstellungen nach 1949 === | ||
Das Gebäude selbst übersteht den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unbeschadet, da es während alliierter [[Luftangriffe auf München| | Das Gebäude selbst übersteht den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unbeschadet, da es während alliierter [[Luftangriffe auf München|Bombenangriffe]] unter einem Tarnnetz verborgen war. 1945 wurde es durch die [[US-Armee]] beschlagnahmt. Zunächst diente es als Offiziersclub, später wurden die Innenräume neu aufgeteilt und wieder als Ausstellungshallen verwendet. 1949 eröffnete unter großer Beachtung die Ausstellung "[[Der Blaue Reiter]]" (heute zum Teil im [[Lenbachhaus]] zu besichtigen), in der ehemals durch den Nationalsozialismus verfemte Werke zu sehen waren; man sprach damals von einer Entnazifizierung des Gebäudes. | ||
Seither trägt das Haus den nicht mehr nationalistisch eingeschränkten Namen "Haus der Kunst". | Seither trägt das Haus den nicht mehr nationalistisch eingeschränkten Namen "Haus der Kunst". | ||
Die weitere Entwicklung des Hauses der Kunst | Die weitere Entwicklung des Hauses der Kunst zeichnete sich zunächst (in den 1950er Jahren) durch ein Bekenntnis zur klassischen Moderne aus, so wurde u.a. 1955 Picassos 'Guernica' gezeigt. | ||
Spätestens seit der | Spätestens seit der Ausstellung "Weltkulturen und moderne Kunst" im Jahr 1972 anlässlich der [[Olympiade]] ist das Haus der Kunst zum Ort eines international anerkannten Ausstellungsbetriebes geworden. | ||
=== Derzeitige Leitung, Konzept === | === Derzeitige Leitung, Konzept === | ||
Derzeitiger Leiter ist [[Okwui Enwezor]] als Nachfolger von [[Chris Dercon]]. Enwezor war zuvor ein in New York lebender Politologe und | Derzeitiger Leiter ist [[Okwui Enwezor]] als Nachfolger von [[Chris Dercon]]. Enwezor war zuvor ein in New York lebender Politologe und dort ein renommierter Ausstellungsmacher. | ||
Das Haus der Kunst will den Blick auf die zeitgenössische Kunst "schärfen", indem es ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität und kultureller Relevanz anbietet. So soll die historische Dimension des Zeitgenössischen untersucht und vermittelt werden. | Das Haus der Kunst will den Blick auf die zeitgenössische Kunst "schärfen", indem es ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität und kultureller Relevanz anbietet. So soll die historische Dimension des Zeitgenössischen untersucht und vermittelt werden. | ||
== Theater im Haus der Kunst == | == Theater im Haus der Kunst == | ||
1991 bis 1994 wurde das Haus der Kunst teilweise restauriert; eine 1992 gegründete GmbH | 1991 bis 1994 wurde das Haus der Kunst teilweise restauriert; eine 1992 gegründete GmbH sollte das Fortbestehen des Hauses sichern. Die Staatsgalerie Moderner Kunst verließ im Jahr 2000 den seit 1980 genutzten Westflügel, um in die die [[Pinakothek der Moderne]] umzuziehen, seither ist das Bayerische Staatsschauspiel (vgl. [[Bayerisches Staatsschauspiel]]) dort mit dem "[[Theater im Haus der Kunst]]" vertreten. | ||
[[Datei:Muehausderkunstrue2012bw.jpg|thumb | [[Datei:Muehausderkunstrue2012bw.jpg|thumb|Rückseite]] | ||
== Programme== | ==Programme== | ||
Aktuelles Programm vgl. [[Ausstellungen]] | Aktuelles Programm vgl. [[Ausstellungen]] | ||
===2016 - das Centre Pompidou kommt nach München=== | ===2016 - das Centre Pompidou kommt nach München=== | ||
160 Arbeiten von über hundert KünstlerInnen aus dem | 160 Arbeiten von über hundert KünstlerInnen seit den 1980er Jahren aus dem Centre Pompidou in Paris werden gezeigt. | ||
Das Ausstellungsprojekt wird begleitet von "Improvise NOW!", einem Musikprogramm mit Konzerten, Talks und Vorträgen in Kooperation mit dem [[Goethe-Institut]]. | Das Ausstellungsprojekt wird begleitet von "Improvise NOW!", einem Musikprogramm mit Konzerten, Talks und Vorträgen in Kooperation mit dem [[Goethe-Institut]]. | ||
*Link zur [http://www.hausderkunst.de/ausstellungen/detail/eine-geschichte-zeitgenoessische-kunst-des-centre-pompidou/ Ausstellung | *Link zur [http://www.hausderkunst.de/ausstellungen/detail/eine-geschichte-zeitgenoessische-kunst-des-centre-pompidou/ Ausstellung vom 25.3. bis zum 4.9.2016] | ||
* Rezensionen: | * Rezensionen: | ||
** ''[http://www.sueddeutsche.de/news/kultur/ausstellungen-zeitgenoessische-kunst-aus-centre-pompidou-in-muenchen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160324-99-343698 … noch nie sei eine Schau in so großem Umfang] auf Reisen gegangen. Die Themen reichen von Kriegen und Terror über Katastrophen und Aids bis zu persönlichen Fantasien.'' In Süddeutsche Ztg. vom 24. 3. 16 | ** ''[http://www.sueddeutsche.de/news/kultur/ausstellungen-zeitgenoessische-kunst-aus-centre-pompidou-in-muenchen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160324-99-343698 … noch nie sei eine Schau in so großem Umfang] auf Reisen gegangen. Die Themen reichen von Kriegen und Terror über Katastrophen und Aids bis zu persönlichen Fantasien.'' In Süddeutsche Ztg. vom 24.3.16 | ||
** ''[http://www.art-in.de/incmu2.php?id=4998 In der heutigen künstlerischen Praxis dagegen ist, so Okwui Ewenzor, Raum in erster Linie politisch und sozial definiert: durch traumatische geschichtliche Ereignisse, Heimat, Exil, Diaspora und hybride Identitäten - wie Afrikanisch-Amerikanisch, Latino, Türkisch-Deutsch, Französisch-Arabisch, … ]'' Von | ** ''[http://www.art-in.de/incmu2.php?id=4998 In der heutigen künstlerischen Praxis dagegen ist, so Okwui Ewenzor, Raum in erster Linie politisch und sozial definiert: durch traumatische geschichtliche Ereignisse, Heimat, Exil, Diaspora und hybride Identitäten - wie Afrikanisch-Amerikanisch, Latino, Türkisch-Deutsch, Französisch-Arabisch, … ]'' Von ''art-in.de'' vom 22.3.16 | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* | *{{Website|www.hausderkunst.de}} | ||
*Bayerisches Staatsschauspiel [http://www.bayerischesstaatsschauspiel.de/spielplan/ (bayerischesstaatsschauspiel.de)] | *Bayerisches Staatsschauspiel [http://www.bayerischesstaatsschauspiel.de/spielplan/ (bayerischesstaatsschauspiel.de)] | ||
*Programm [http://www.munichx.de/planen/locations.php?location=Haus%20der%20Kunst Austellungen im Haus der Kunst] bei munichx.de | *Programm [http://www.munichx.de/planen/locations.php?location=Haus%20der%20Kunst Austellungen im Haus der Kunst] bei munichx.de |
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