Maximiliansbrücke: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Muepanomaxibruecku1910b.jpg|thumb|Maximiliansbrücke und Praterinsel nach der Verbreiterung]]
[[Bild:Muepanomaxibruecku1910b.jpg|thumb|Maximiliansbrücke und Praterinsel nach der Verbreiterung]]
[[Datei:00254520150102Tavenio2802a50.jpg|thumb|Ein Avenio Wagen als Fahrschule unterwegs auf dem Weg in die Maximilianstraße. Aufn. 2015]]
[[Datei:00254520150102Tavenio2802a50.jpg|thumb|Ein Avenio Wagen als Fahrschule unterwegs auf dem Weg in die Maximilianstraße. Aufn. 2015]]
Die '''Maximiliansbrücke''' in München wird eigentlich von zwei auf einander folgende Brücken über die [[Isar]] und die in ihr liegende [[Praterinsel]] gebildet. Sie verbinden die beiden Stadtteile [[Lehel]] und [[Haidhausen]] und führen die [[Maximilianstraße]] hin zum [[Maximilianeum]].  
Die '''Maximiliansbrücke''' in [[München]] wird eigentlich von zwei auf einander folgende Brücken über die [[Isar]] und die in ihr liegende [[Praterinsel]] gebildet. Sie verbinden die beiden [[Stadtteil]]e [[Lehel]] und [[Haidhausen]] und führen die [[Maximilianstraße]] hin zum [[Maximilianeum]].  


In der Mitte ihrer nördlichen Fahrbahnseite befindet sich der [[Erhardt-Brunnen]].
In der Mitte ihrer nördlichen Fahrbahnseite befindet sich der [[Erhardt-Brunnen]].
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Die innere Maximiliansbrücke führt über die "Große Isar" und die äußere über die "Kleine Isar". Die Baumaterialen für Widerlager, Pfeiler und Bögen für beide Bauwerke sind [[Backstein]]e auf einer Gründung durch einen Stahlrost.
Die innere Maximiliansbrücke führt über die "Große Isar" und die äußere über die "Kleine Isar". Die Baumaterialen für Widerlager, Pfeiler und Bögen für beide Bauwerke sind [[Backstein]]e auf einer Gründung durch einen Stahlrost.


Die innere Maximiliansbrücke weist eine leichte Schrägstellung zum Bett der Isar auf. Sie überspannt in drei Segmentbögen den linken Isararm, von denen der eine eine Spannweite von rund 8 m und eine Pfeilhöhe von 2,0 m hat. Durch diese kleinere Öffnung führte die so genannte [[Flößerei|Wienerfloßgasse]].  
Die innere Maximiliansbrücke weist eine leichte Schrägstellung zum Bett der Isar auf. Sie überspannt in drei Segmentbögen den linken Isararm, von denen der eine eine Spannweite von rund 8 m und eine Pfeilhöhe von 2 m hat. Durch diese kleinere Öffnung führte die so genannte [[Flößerei|Wienerfloßgasse]]. Die beiden anderen Bögen haben eine lichte Weite von je 14 m und eine Pfeilhöhe von je 2,25 m.


Die beiden anderen Bögen haben eine lichte Weite von je 14 m und eine Pfeilhöhe von je 2,25m.
Die äußere Maximiliansbrücke über die kleine Isar und über den Auer Mühlbach am Hang wurde im rechten Winkel zum Flußlauf gebaut. Hier sind fünf Segmentbögen aus Backstein mit je 17,50 m lichter Weite und mit 2,92 m Pfeilhöhe gestellt. Sie überspannen auf vier schlanken Pfeilern den rechten Isararm.  
 
Die äußere Maximiliansbrücke über die kleine Isar und näher am Hang über den Auer Mühlbach wurde im rechten Winkel zum Flußlauf gebaut. Hier sind fünf Segmentbögen aus Backstein mit je 17,50 m lichter Weite und mit 2,92 m Pfeilhöhe gestellt. Sie überspannen auf vier schlanken Pfeilern den rechten Isararm.  


Beide Brücken haben von West nach Ost eine Steigung von ca. 1,7 Promille.
Beide Brücken haben von West nach Ost eine Steigung von ca. 1,7 Promille.
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Die Fahrbahnbreite betrug auf den beiden ursprünglichen, älteren Brücken 6,8 Meter. Die beiden Gehwege hatten eine Breite von je 3,0 Meter.
Die Fahrbahnbreite betrug auf den beiden ursprünglichen, älteren Brücken 6,8 Meter. Die beiden Gehwege hatten eine Breite von je 3,0 Meter.


[[Bild:Erhardtbrunnen02.jpg|thumb|left|[[Erhardt-Brunnen]]]]
==Enstehungsgeschichte==
==Enstehungsgeschichte==
Die beiden Maximiliansbrücken wurden von dem Stadtbaurat [[Arnold Zenetti|Zenetti]] entworfen und unter seiner Regie in den Jahren [[1857]] bis [[1863]] ausgeführt.
Die beiden Maximiliansbrücken wurden von dem Stadtbaurat [[Arnold Zenetti|Zenetti]] entworfen und unter seiner Regie in den Jahren [[1857]] bis [[1863]] ausgeführt. Der Grundstein in dem Brückenpfeiler unmittelbar am rechten Isarufer wurde in der Zeit der Feierlichkeiten des 700-jährigen Stadtjubiläums Münchens vom damaligen König [[Maximilian II.]] gelegt. Pater Gregor Scherr, [[Erzbischof]] von München-[[Freising]], segnete die Brücke ein.
[[Bild:Erhardtbrunnen02.jpg|thumb|left|[[Erhardt-Brunnen]]]]
Der '''Grundstein''' in dem Brückenpfeiler unmittelbar am rechten Isarufer wurde in der Zeit der Feierlichkeiten des 700-jährigen Stadtjubiläums Münchens vom damaligen König [[Maximilian II.]] gelegt. Der [[Erzbischof]] von München-[[Freising]], Pater Gregor Scherr, segnete die Brücke ein.


[[Bild:Maximilianstrasse2010am.jpg|thumb|right|Maximiliansbrücken, Aufnahme 2010]]
==Die neuen Brücken==
==Die neuen Brücken==
Nun aber zur neuen Brücke, die nahezu unverändert erhalten ist. Obwohl beide Brücken den Wassermassen des Hochwassers im Jahre 1899 Stand gehalten hatten, konnte man sich doch mit Rücksicht auf die künftigen Verkehrsverhältnisse, der die schmalen Brückenüberbauten schon damals nicht mehr gewachsen waren, und auch mit Rücksicht auf Stabilität und Sicherheit der kompletten Brückenanlage zu einem Neu- bzw. Umbau entschließen.  
Nun aber zur neuen Brücke, die nahezu unverändert erhalten ist. Obwohl beide Brücken den Wassermassen des Hochwassers im Jahre 1899 Stand gehalten hatten, konnte man sich doch mit Rücksicht auf die künftigen Verkehrsverhältnisse, der die schmalen Brückenüberbauten schon damals nicht mehr gewachsen waren, und auch mit Rücksicht auf Stabilität und Sicherheit der kompletten Brückenanlage zu einem Neu- bzw. Umbau entschließen.  


[[Bild:Maximilianstrasse2010am.jpg|thumb|right|Maximiliansbrücken, Aufnahme 2010]]
Die innere Maximiliansbrücke konnte, da die Isarsohle an dieser Stelle durch ein kräftiges Wasserbett vor Ausstollung und Unterspülung gesichert war, belassen werden und wurde lediglich verbreitert. Dadurch ist die Anordnung der Öffnungen und Bögen bis auf den heutigen Tag, wie bereits beschrieben, die gleiche geblieben. Allerdings wurde die Floßrutsche beseitigt.  
Die innere Maximiliansbrücke konnte, da die Isarsohle an dieser Stelle durch ein kräftiges Wasserbett vor Ausstollung und Unterspülung gesichert war, belassen werden und wurde lediglich verbreitert. Dadurch ist die Anordnung der Öffnungen und Bögen bis auf den heutigen Tag, wie bereits beschrieben, die gleiche geblieben. Allerdings wurde die Floßrutsche beseitigt.  


Die äußere Brücke hingegen wurde vollständig neu erbaut, da sich die Isarsohle im Bereich der Brücke immer mehr in den Untergrund einfraß und diesen vertiefte, sodass an manchen Stellen schon der Stahlrost, auf dem die Brückenpfeiler und Widerlager gegründet waren, zum Vorschein kam. Um auch bessere Abflussverhältnisse unter der Brücke und an den Brückenpfeilern zu schaffen, wurde der Isararm, statt wie bisher mit fünf, nur mehr mit zwei Öffnungen von je 4,40 m lichter Weite von Gelenk zu Gelenk und 4,90 m Pfeilhöhe überspannt. Nun beträgt die Durchflussöffnung je 46,8 m Weite.  
Die äußere Brücke hingegen wurde vollständig neu erbaut, da sich die Isarsohle im Bereich der Brücke immer mehr in den Untergrund einfraß und diesen vertiefte, sodass an manchen Stellen schon der Stahlrost, auf dem die Brückenpfeiler und Widerlager gegründet waren, zum Vorschein kam. Um auch bessere Abflussverhältnisse unter der Brücke und an den Brückenpfeilern zu schaffen, wurde der Isararm, statt wie bisher mit fünf, nur mehr mit zwei Öffnungen von je 4,40 m lichter Weite von Gelenk zu Gelenk und 4,90 m Pfeilhöhe überspannt. Nun beträgt die Durchflussöffnung je 46,8 m Weite.  


[[Bild:MueMaxiBrueckAthene2009a.jpg|thumb|left| Im Jahr 1906 entstand die Pallas Athene. Mit einer Höhe von 5640 mm, ohne Sockel. Von [[Franz Drexler]] (<small>06.10.1857 Osterhofen, gest. 13.06.1933, München </small>) Aufn. v. 2009]]
[[Bild:MueMaxiBrueckAthene2009a.jpg|thumb|left| Im Jahr 1906 entstand die Pallas Athene. Mit einer Höhe von 5640 mm, ohne Sockel. Von Franz Drexler (<small>06.10.1857 Osterhofen, gest. 13.06.1933, München </small>) Aufn. v. 2009]]
Während die Verbreiterung der inneren Maximiliansbrücke in Beton ausgeführt wurde, und alle sichtbaren Flächen eine [[Muschelkalk]]verkleidung erhielten, wurden die beiden Bogen der äußeren Maximiliansbrücke als Dreigelenkbogen mit Walzgelenken im Scheitel und an den Kämpfern vollständig aus Muschelkalk hergestellt. Nur die Pfeiler und Widerlager sind aus Beton gefertigt. Ihre sichtbaren Flächen wurden ebenfalls mit Muschelkalk verkleidet.  
Während die Verbreiterung der inneren Maximiliansbrücke in Beton ausgeführt wurde und alle sichtbaren Flächen eine [[Muschelkalk]]verkleidung erhielten, wurden die beiden Bogen der äußeren Maximiliansbrücke als Dreigelenkbogen mit Walzgelenken im Scheitel und an den Kämpfern vollständig aus Muschelkalk hergestellt. Nur die Pfeiler und Widerlager sind aus Beton gefertigt. Ihre sichtbaren Flächen wurden ebenfalls mit Muschelkalk verkleidet.  


Die nutzbare Breite zwischen den Fahrbahngeländern beträgt 22,0 m, wovon 12,30 m auf die Fahrbahn und je 4,85 m auf die beiden Gehwege verteilt wurden. Die Ausführung erfolgte in den Jahren 1903 bis [[1905]].  
Die nutzbare Breite zwischen den Fahrbahngeländern beträgt 22,0 m, wovon 12,30 m auf die Fahrbahn und je 4,85 m auf die beiden Gehwege verteilt wurden. Die Ausführung erfolgte in den Jahren 1903 bis [[1905]].  


Die architektonische Ausgestaltung der Brücken stammte dieses Mal von Professor [[Friedrich von Thiersch]].
Die architektonische Ausgestaltung der Brücken stammte dieses Mal von Professor [[Friedrich von Thiersch]].
[[Bild:MueMaxiBrueckSchnitt1900a.jpg|thumb|left|380px|Schnitt der Inneren Maximiliansbrücke (von 1900)]]


[[Bild:MueMaxiBrueckSchnitt1900a.jpg|thumb|left|Schnitt der Inneren Maximiliansbrücke (von 1900)]]
==Fotosammlung==  
==Fotosammlung==  
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'''Historische Aufnahmen:'''
;Historische Aufnahmen:
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Bild:MueMaxiBrueckff188xa.jpg|Aufn. von [[Ferdinand Finsterlin]] um das Jahr [[1880]]  
Bild:MueMaxiBrueckff188xa.jpg|Aufn. von [[Ferdinand Finsterlin]] um das Jahr [[1880]]  
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Erläuterungen zu den Bildern:
Erläuterungen zu den Bildern:
* Brückenlampen: Die Kandelaber sind in Bronze gegossen, von ihnen gibt es fünf auf der äußeren Brücke und vier auf der inneren. Entlang der Halbinsel gibt es nur einen weiteren. All diese reizvollen Zugaben hatte Thiersch selbst entworfen. Die Bronzekandelaber sind auf einer Granitplatte fundiert. Diese ruhen wiederum auf den Kalksteinfundamenten des Geländers der Brücke.  
* Brückenlampen: Die Kandelaber sind in Bronze gegossen, von ihnen gibt es fünf auf der äußeren Brücke und vier auf der inneren. Entlang der Halbinsel gibt es nur einen weiteren. All diese reizvollen Zugaben hatte Thiersch selbst entworfen. Die Bronzekandelaber sind auf einer Granitplatte fundiert. Diese ruhen wiederum auf den Kalksteinfundamenten des Geländers der Brücke.  
[[Bild:MueMaxiBrueUnten062010a.jpg|thumb|Konstruktion von unten <br>(beim Isarhochwasser am 4. Juni 2010)]]
[[Bild:MueMaxiBrueUnten062010a.jpg|thumb|Konstruktion von unten <br>(beim Isarhochwasser am 4. Juni 2010)]]
==Lage==
==Lage==
{{Lage|nord=48.13696414232254|ost=11.591155529022217}}  
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==Quellen, Literatur und Bildmaterial==
== Quellen, Literatur und Bildmaterial==
* Emil Auer, "München im Jahre 1873", Beck, München, 1874.
* Emil Auer, "München im Jahre 1873", Beck, München, 1874.
* Johann Baptist Bosch: "Muenchener Städtische Baukunst aus den letzten Jahrzehnten, Die Brückenbauten in München". Callway, München, 1907.  
* Johann Baptist Bosch: "Muenchener Städtische Baukunst aus den letzten Jahrzehnten, Die Brückenbauten in München". Callway, München, 1907.  
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