Maria Probst

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Maria Probst (* 1. Juli 1902 in München; † 1. Mai 1967 in München) war eine promovierte Historikerin und Politikerin in der CSU. Mit ihrer Durchsetzungskraft verkörperte sie den Stil einer frühen Margaret Thatcher in der deutschen Politik.

Maria Probst war Tochter des einstigen Zentrums-Abgeordneten Wilhelm Mayer, der von 1921 bis 1923 deutscher Botschafter in Paris war. Ihr Ehemanns Alfons Probst wurde von den Nazis schikaniert. Er blieb im Krieg vermisst und erst 1949 erfuhr sie seinen Tod. Nach Kriegsende stand sie ohne eigene Wohnung und ohne Einkünfte da, alleinerziehend mit zwei Kindern. Notdürftig kam sie in der unterfränkischen Heimat ihres Mannes unter, wo sie gleich nach dem Krieg selber politisch aktiv wurde. Freunde ihres Mannes ermunterten sie in Hammelburg, sich in der neu gegründeten CSU zu engagieren. Schon 1946 wurde sie Abgeordnete des Bayerischen Landtags, 1949 des Deutschen Bundestags. Ihr sozialpolitisches Engagement galt vornehmlich den Armen, Schwachen und Kriegsopfern, für die sie bei den Finanzministern aller Legislaturperioden Milliardenbeträge locker machte. Fragen nach dem Grund beantwortete Frau Probst immer in aller Kürze: "Weil ich so viel Not gesehen und erlebt hatte und sie lindern helfen wollte.“

Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit bildete die Europapolitik, vor allem die Aussöhnung mit Frankreich, sowie die Gleichberechtigung der Frau in Gesellschaft und Politik. 1963 wurde sie - als erste Deutsche - zur Präsidentin der europäischen Frauenunion gewählt. Vom 9. Dezember 1965 bis zu ihrem Tode war Maria Probst die erste Frau im Amt eines Bundestagsvizepräsidenten.
Sie ist Namensgeberin der Maria-Probst-Realschule und der der Maria-Probst-Straße in München.

1946 wurde sie Mitglied des bayrischen Landtags und ab 1949 des BundestagsW. Von 1956 bis 1965 war sie Mitglied des EuropaparlamentsW. 1959 erhielt sie den Bayerischen Verdienstorden.

Bücher

  • Ursula Männle (Hrsg.), "Weil ich so viel Not gesehen ...", Maria Probst 1902-1967
  • Renate Höpfinger (Hrsg.), Bayerische Lebensbilder 4, Biografien, Erinnerungen, Zeugnisse, Maria Probst

Weblinks

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