Brunnhäuser
Brunnhäuser wurden die ersten Pumpstationen und Wasser-Hochbehälter genannt. Sie waren in der Geschichte der Wasserversorgung der Stadt Zeichen des technischen Fortschritts. Sie konnten durch das Quellwasser selbst oder (meistens) von einem Stadtbach über ein Mühlrad angetrieben werden.
Ab dem 16. Jahrhundert wurden in München solche Brunnäuser errichtet, bei denen das Trinkwasser in Wassertürme hochgepumpt wurde. Dort hatte es, in kupfernen Behältern gesammelt durch den Höhenunterschied den notwendigen Druck, um dann über Röhren an verschiedene Brunnen verteilt zu werden.
Der Stadtplan des Topographischen Bureaus von 1806 führt für die Wasserversorgung der Stadt fünf Brunnenhäuser und sieben für den Hofbedarf auf.
Nach der Erschließung des Mangfalltals für die Trinkwasserversorgung verloren die Brunnhäuser ihre Bedeutung. Die meisten wurden Anfang der 1890er Jahre abgerissen. Nur das Pettenkofer-Brunnhaus diente weiter der Wasserversorgung und belieferte den Schlachthof. Das Muffat-Brunnhaus, das Brunnhaus am Katzenbach und das Brunnhaus am Jungfernturm wurden zu Kraftwerken umgebaut.
Liste der Brunnhäuser
- Brunnhaus hinter dem Bruderhaus
- Brunnhaus im Brunnthal
- Brunnhaus am Glockenbach
- Grünes Brunnhaus
- Herzog-Max-Brunnhaus
- Hirschgartenbrunnhaus
- Brunnhaus am Hofgarten, Brunnhaus auf dem Plachfeld
- Brunnhaus auf dem Isarberg, Brunnhaus am Gasteig
- Johannisbrunnhaus
- Brunnhaus am Jungfernturm
- Brunnhaus am Katzenbach
- Brunnhaus am Lilienberg
- Muffatbrunnhaus, Brunnwerk auf der Kalkofeninsel
- Brunnhaus am Neudeck
- Brunnhaus am Neuhauser Tor (bzw. am Karlstor)
- Brunnhaus an der Oberen Lände
- Pettenkofer-Brunnhaus
- Brunnhaus am Pfisterbach
- Residenz-Brunnhaus
- Schlachthof-Brunnhaus
Literatur
- Sammlung von Rissen von hauptsächlich in München ausgeführten Privat-u. Gemeinde-Gebäuden. 8. Heft - Grösstes städtische Brunnhaus der königlichen Haupt- und Residenzstadt München auf der Kalkofen-Insel vor dem Isartor. Cotta, München, 1843. (Muffat-Brunnhaus)
- Arnold Zenetti: Der Vieh- und Schlacht-Hof in München. Franz, München, 1879. (Pettenkofer Brunnhaus, seit 1888 dem Schlachthof unterstellt)
- Ernst Henle: Die Versorgung der Königlichen Haupt= und Residenzstadt München mit Gas und Wasser. Festschrift zur 53. Jahresversammlung und hrsg. vom Deutschen Verein von Gas- und Wasserfachmännern. Carl Gerber, München, 1912. (Abschnitt Brunnhäuser, mit unzähligen Abbildungen.)
- Megele: Baugeschichtlicher Atlas von München. Stadtarchiv, München 1951. (Übersicht aller Brunnhäuser mit Jahreszahlen Erb. - Abbruch.)
- Münchner Stadtmuseum, Stadtarchiv München (Hrsg.): Stadtatlas München digital. 850 Jahre Stadtgeschichte in Karten, Luftbildern und Modellen. Franz Schiermeier Verlag, München 2008, ISBN 978-3-9811425-3-2.
- Franz Schiermeier: Münchner Stadtbäche. Reiseführer zu den Lebensadern einer Stadt. Franz Schiermeier Verlag, München 2010, ISBN 978-3-9813190-9-5.
- Christine Rädlinger: Geschichte der Münchner Stadtbäche. Hrsg.: Stadtarchiv München. Franz Schiermeier Verlag, München, 2004/2015. ISBN 978-3-9809147-2-7
- Alexander Rotter: Wasser und Strom für München Vom Cholera-Nest zur leuchtenden Metropole. Konrad-Verlag, 2018 (144 Seiten).(Zum Inhalt)
Weblinks
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Das Thema "Brunnhäuser" ist auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten unter: Brunnhäuser in München.
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