Ulrich Chaussy: Unterschied zwischen den Versionen

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== Weblinks ==
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* Ulrich Chaussy: [https://www.chaussy.info/ Internetauftritt] <!-- Ein dort genannter Link auf www.oktoberfest-attentat.de wird auf die Oktoberfest-Seite des Bayerischen Rundfunks umgeleitet. -->
* Ulrich Chaussy: [https://www.chaussy.info/ Internetauftritt] <!-- Ein dort genannter Link auf www.oktoberfest-attentat.de wird auf die Oktoberfest-Seite des Bayerischen Rundfunks umgeleitet. -->
* Bücher und mehr: [https://www.buecher-und-mehr.org/ Internetauftritt des „Bücherbegehrens“ gegen die Schließung von Münchner Stadtteilbibliotheken]]
* Bücher und mehr: [https://www.buecher-und-mehr.org/ Internetauftritt des „Bücherbegehrens“ gegen die Schließung von Münchner Stadtteilbibliotheken]
* [[Bayerischer Rundfunk]]: [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/alpha-forum/ulrich-chaussy-sendung-100.html Ulrich Chaussy (Jochen Kölsch: Interview auf {{WL2|BR Alpha}})]
* [[Bayerischer Rundfunk]]: [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/alpha-forum/ulrich-chaussy-sendung-100.html Ulrich Chaussy (Jochen Kölsch: Interview auf {{WL2|BR Alpha}})]



Aktuelle Version vom 13. November 2022, 13:18 Uhr

Ulrich Chaussy (* 1952 in KarlsruheW) ist ein deutscher Investigativjournalist und Schriftsteller.

Werdegang

Ulrich Chaussy besuchte das Wittelsbacher-Gymnasium in München, studierte von 1972 bis 1978 Germanistik und Soziologie und schloss mit einem Magistertitel (M.A.) ab. Bereits ab 1976 war er Hörfunkjournalist für die ARD und gehörte zum Stamm der BR-Sendung „Zündfunk.“ Er ist Autor von Sachbüchern, CD-ROMs, Filmen und Web-Features. Seit Ende der 1970er-Jahre befasst er sich intensiv mit Rechtsextremismus und Neonazismus. Nach einem Rundfunkbeitrag über das Oktoberfestattentat erhielt er Ermittlungsakten zugespielt und recherchierte weiter. 1985 erschien das Buch „Oktoberfest. Ein Attentat“. Darin setzte sich Chaussy kritisch mit der Alleintätertheorie der Ermittlungsbehörden auseinander und schilderte den rechtsextremistischen Hintergrund des blutigsten Terroranschlags in der Geschichte der Bundesrepublik. Das Buch wurde mit dem Internationalen Publizistikpreis des ORF und der Stadt Klagenfurt ausgezeichnet. Ungeplant hatte Chaussy damit seine Lebensaufgabe gefunden. Er verfasste seither eine Vielzahl von Publikationen zu dem Thema, zuletzt gemeinsam mit Daniel Harrich das Drehbuch zu dem Spielfilm „Der blinde Fleck“, der 2013 beim Filmfest München uraufgeführt wurde. Zum Kinostart des Films im Januar 2014 legte Chaussy die Fortschreibung seiner Recherchen auch wieder als Buch vor, unter dem Titel „Oktoberfest. Das Attentat. Wie die Verdrängung des Rechtsterrors begann“, erschienen im Verlag Christoph Links, Berlin.

1995 erschien erstmals: „Nachbar Hitler. Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg“ (zusammen mit dem Fotografen Christoph Püschner), ferner die CD-ROM „Die Weiße Rose“ (1995, ausgezeichnet mit dem Prix Moebius International des französischen Kulturminsteriums). 2005 ist Chaussy (zusammen mit Marieke Schroeder) Autor des Dokumentarfilms „Sophie Scholl – Allen Gewalten zum Trotz“). 2013 erschien der gemeinsam mit Gerd R. Ueberschär verfasste Band „Es lebe die Freiheit. Die Geschichte der Weißen Rose und ihrer Mitglieder in Dokumenten und Berichten“.

Uli Chaussy war Mitinitiator eines Bürgerbegehrens gegen die Schließung von Stadtbibliotheken in München und engagiert sich seither als Vorsitzender des Fördervereins „Bücher & mehr“ der Münchner Stadtbibliothek.

Im Sommer 1979 interviewte Chaussy für das BR-Jugendmagazin „Zündfunk“ Rudi Dutschke – ein halbes Jahr vor seinem frühen Tod. Was sich bei der Recherche über ihn ergab, war auch in den komfortabelsten Radioformaten nicht unterzubringen. Und so wurde nach dreijähriger Arbeit ein Buch daraus: „Die drei Leben des Rudi Dutschke“ (1983, Luchterhand-Verlag) Nach Einsicht in bis dahin nicht zugängliche Archivunterlagen der ehemaligen DDR erschien 1993 eine ergänzte und überarbeitete Fassung im Christoph-Links Verlag Berlin. Als sich westdeutsche Archive Mitte der 2010er-Jahre öffneten, ließen sich neue Quellen über Dutschke erschließen – wie zum Beispiel seine Personenakte beim Westberliner Landesamt für Verfassungsschutz. Daraus wurde das erheblich erweiterte Buch „Rudi Dutschke. Die Biographie“.

Auch im Fall der „Weißen Rose“ war die Begegnung mit überlebenden „Teilnehmern“ (so nannten sie sich selbst, nie „Mitglieder“) ausschlaggebend, eine Beziehung zu diesem Thema zu entwickeln. Dass noch viele Mitkämpfer, Freunde und Angehörige von Alexander Schmorell, Willi Graf, Hans und Sophie Scholl und ihren Freunden lebten, erfuhr er 1977 von Franz Josef MüllerW, einem überlebenden Teilnehmer und Gründer der „Weißen Rose–Stiftung“. Also führte Chaussy so viele biographische Interviews wie möglich – natürlich neben den normalen, archivalischen Recherchen, die man bei historischen Themen unternehmen kann und muss. Das galt auch für die Arbeitsweise bei „Nachbar Hitler. Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg – ein Buch, das bis zur derzeit 8. Auflage 2017 immer neue Kapitel erhielt.

Privates

Ulrich Chaussy lebt in München. Er ist verheiratet und Vater eines Kindes.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Nachbar Hitler: Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg (mit Christoph Püschner)
  • Das Oktoberfest-Attentat und der Doppelmord von Erlangen: Wie Rechtsterrorismus und Antisemitismus seit 1980 verdrängt werden
  • Oktoberfest - Das Attentat: Wie die Verdrängung des Rechtsterrors begann (aktualisierte und erweiterte Neuausgabe 2016!)
  • Rudi Dutschke. Die Biographie
  • „Es lebe die Freiheit!“: Die Geschichte der Weißen Rose und ihrer Mitglieder in Dokumenten und Berichten (mit Gerd R. Ueberschär)
  • Die drei Leben des Rudi Dutschke: Eine Biographie
  • Oktoberfest-Attentat. CD. Eine Produktion des Hessischen Rundfunks
  • Der blinde Fleck (Film)
  • Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperrgebiet. Zeitzeugen berichten (mit Volker Dahm und Albert A. Feiber)

Weblinks

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Das Thema "Ulrich Chaussy" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Ulrich Chaussy.