Thomas Mann (* 6. Juni 1875 in Lübeck; † 12. August 1955 in Zürich) ist als Prosa-Schriftsteller weltweit bekannt. Er und seine Familie lebten lange in München.

1894 verließ er als Obersekundaner vorzeitig das Gymnasium in Lübeck und zog nach München zur Mutter. Er lernte in einer Feuerversicherungsgesellschaft.

Volljährig folgte er 1896 seinem Bruder zu einem Studienauftenthalt nach Italien. Gemeinsam verfassten sie dort das Bilderbuch für artige Kinder. 1898 arbeitete er in der Redaktion des Simplicissimus mit. 1901 erschien sein erster Roman Die Buddenbrooks und geriet ab 1903 zum Bestseller.


Von 1914 bis 1933 wohnte Mann mit seiner Frau Katia (geb. Katharina Hedwig Pringsheim) in einer Villa in Bogenhausen an der Ecke der Uferstraße Föhringer Allee, die seit 1956 in Thomas-Mann-Allee umbenannt ist, mit der Poschinger Straße.


Er erhielt den Nobelpreis für Literatur 1929. Eine politische Rede, die er am 17. Oktober 1930 im Berliner Beethovensaal gegen die Nazis hielt, ging als „Deutsche Ansprache“ in die Geschichtsbücher ein. Im Februar 1933 ging die Familie ins Exil. 1936 folgten die Ausbürgerung und Versteigerung des zurückgebliebenen Münchener Hausrats. Im Zweiten Wletkrieg war Thomas Mann einer von ganz wenigen in der amerikanischen Öffentlichkeit aktiven deutschen Gegnern des Nationalsozialismus. Danach musste auch er in den USA Rechenschaft über seine Aktivitäten vor dem McCarthy-Komitee für unamerikanische Umtriebe ablegen. Er kehrt dann dauerhaft nach Europa zurück.

Bekannte Romane

  • Buddenbrooks – Verfall einer Familie (1901, handelt in seiner Heimatstadt Lübeck)
  • Der Zauberberg (1924)
  • Joseph und seine Brüder – Tetralogie (1933–1943)
  • Joseph in Ägypten (1936)
  • Lotte in Weimar (1939)
  • Doktor Faustus (1947)
  • Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1954)

Essays (Auswahl)

  • Versuch über das Theater (1907)
  • Betrachtungen eines Unpolitischen (1918)
  • Goethe und Tolstoi (1923) [2]
  • Von deutscher Republik (1923) [3]
  • Theodor Fontane (1928) [4]
  • Freuds Stellung in der modernen Geistesgeschichte (1929)
  • Deutsche Ansprache. Ein Appell an die Vernunft. (1930, s.o.)
  • Leiden und Größe Richard Wagners (1933)
  • Bruder Hitler (1938)
  • Achtung, Europa! (1938)
  • Versuch über Schiller (1955)

Literatur

  • Hans Bürgin: Das Werk Thomas Manns. Eine Bibliographie. unter Mitarbeit von Walter A. Reichert und Erich Neumann. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 1959. (Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 1980, ISBN 3-596-21470-X; Werkverzeichnis)
  • Georg Potempa: Thomas Mann-Bibliographie. Mitarbeit Gert Heine, Cicero Presse, Morsum/Sylt 1992, ISBN 3-89120-007-2, Werkverzeichnis
  • Klaus Harpprecht: Thomas Mann. Eine Biographie. Rowohlt-Verlag, Reinbek 1995, ISBN 3-498-02873-1
  • Manfred Görtemaker: Thomas Mann und die Politik. S. Fischer, Frankfurt a.M. 2005, ISBN 3-10-028710-X

Siehe auch

Verwandte

Weblinks


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