Aron Siegfried Drey: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Aron Siegfried Drey''' (* 1. März 1859; † 8. Februar 1936 in [[München]]) war ein Münchner Kunsthändler, der zusammen mit  [[Adolf Stern]] Inhaber der Königlich Bayrischen Hofantiquitätenhandlung ''A. S. Drey'', am [[Maximiliansplatz]] 7, war.  
'''Aron Siegfried Drey''' (* [[1. März]] [[1859]]; † [[8. Februar]] [[1936]] in [[München]]) war ein Münchner Kunsthändler, der zusammen mit  [[Adolf Stern]] Inhaber der Königlich Bayrischen Hofantiquitätenhandlung ''A. S. Drey'', am [[Maximiliansplatz]] 7, war.  


==Leben==
==Leben==
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In den 1920er Jahren expandierte das Unternehmen, es wurden Filialen in New York und in London gegründet.
In den 1920er Jahren expandierte das Unternehmen, es wurden Filialen in New York und in London gegründet.


Die Filiale in New York führte Paul Drey und die in London Franz (später Francis Drey).  
Die Filiale in New York führte Paul Drey und die in London Franz (später Francis Drey). Um 1935 war bereits die Mehrzahl der Familienmitglieder nach Großbritannien und in die USA emigriert.
Um 1935 war bereits die Mehrzahl der Familienmitglieder nach Großbritannien und in die USA emigriert.


Im Februar 1936, nachdem er seinen Wohnsitz bereits in die USA verlegt hatte, starb Siegfried Drey, in München.
Im Februar 1936, nachdem er seinen Wohnsitz bereits in die USA verlegt hatte, starb Siegfried Drey in München.


Er war Kunstberater des Ehepaares {{WL2|Hedwig Pringsheim}} und {{WL2|Alfred Pringsheim}}.
Er war Kunstberater des Ehepaares {{WL2|Hedwig Pringsheim}} und {{WL2|Alfred Pringsheim}}.
Nachdem Pringsheims 1933 ihr [[Stadthaus Pringsheim]] an die NSDAP verloren hatten, wohnten sie eine zeitlang in Siegfried Dreys Wohnhaus am Maximiliansplatz<ref>Andrea Baresel-Brand, Entehrt - Ausgeplündert - Arisiert: Entrechtung und Enteignung der Juden, Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, 2005 - 400 S.[https://books.google.de/books?id=V5UsAQAAIAAJ&q=%22Das+Ehepaar+Pringsheim+zog+zun%C3%A4chst+in+eine+Wohnung+am+Maximiliansplatz+(im+Haus+der+renommierten+Kunsthandlung+A.+S.+Drey)%C2%A0%22&dq=%22Das+Ehepaar+Pringsheim+zog+zun%C3%A4chst+in+eine+Wohnung+am+Maximiliansplatz+(im+Haus+der+renommierten+Kunsthandlung+A.+S.+Drey)%C2%A0%22&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjE7qOZ3YjhAhXIxqQKHfFlASIQ6AEIKDAA S. 287]</ref>. Doch nach seinem Tod fiel auch dieses Haus an die NSDAP.<ref>Emily Bilski: „Nichts als Kultur“ – Die Pringsheims. Sammelbilder 02, Jüdisches Museum München. München 2007, S. 33. Vgl. auch die Rezension von Inge und Walter Jens zu: Dies.: Katias Mutter. Reinbek bei Hamburg 2007. In: [http://m.vorwaerts.de/nachrichten/noch-besser-als-der-ae-schwiegertommy-ae]</ref>  
Nachdem Pringsheims 1933 ihr [[Stadthaus Pringsheim]] an die NSDAP verloren hatten, wohnten sie eine zeitlang in Siegfried Dreys Wohnhaus am Maximiliansplatz<ref>Andrea Baresel-Brand, Entehrt - Ausgeplündert - Arisiert: Entrechtung und Enteignung der Juden, Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, 2005 - 400 S.[https://books.google.de/books?id=V5UsAQAAIAAJ&q=%22Das+Ehepaar+Pringsheim+zog+zun%C3%A4chst+in+eine+Wohnung+am+Maximiliansplatz+(im+Haus+der+renommierten+Kunsthandlung+A.+S.+Drey)%C2%A0%22&dq=%22Das+Ehepaar+Pringsheim+zog+zun%C3%A4chst+in+eine+Wohnung+am+Maximiliansplatz+(im+Haus+der+renommierten+Kunsthandlung+A.+S.+Drey)%C2%A0%22&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjE7qOZ3YjhAhXIxqQKHfFlASIQ6AEIKDAA S. 287]</ref>. Doch nach seinem Tod fiel auch dieses Haus an die NSDAP.<ref>Emily Bilski: „Nichts als Kultur“ – Die Pringsheims. Sammelbilder 02, Jüdisches Museum München. München 2007, S. 33. Vgl. auch die Rezension von Inge und Walter Jens zu: Dies.: Katias Mutter. Reinbek bei Hamburg 2007. In: [http://m.vorwaerts.de/nachrichten/noch-besser-als-der-ae-schwiegertommy-ae]</ref>  


Die ''Kunsthandlung A.S. Drey'' wurde nach dem Berufsverbot für Franz Drey, der Deutschland eben
Die ''Kunsthandlung A.S. Drey'' wurde nach dem Berufsverbot für Franz Drey, der Deutschland ebenfalls 1936 verlassen musste, von Walter Bornheim übernommen, arisiert und zunächst unter dem Namen Galerie für Alte Kunst weitergeführt. Die Lagerbestände der Kunsthandlung wurden veräußert,<ref>„Als der bekannte Münchener Kunsthändler Franz Drey von der Kunsthandlung A.S. Drey, Deutschland 1936 aufgrund seiner jüdischen Abstammung verlassen musste, trat dessen Anwalt Dr. Alexander Spengler an Bornheim mit dem Vorschlag heran, die Firma A.S. Drey zu übernehmen.
falls 1936 verlassen musste, von Walter Bornheim übernommen, arisiert und zunächst unter dem Namen Galerie für Alte Kunst weitergeführt. Die Lagerbestände der Kunsthandlung wurden veräußert,<ref>„Als der bekannte Münchener Kunsthändler Franz Drey von der Kunsthandlung A.S. Drey, Deutschland 1936 aufgrund seiner jüdischen Abstammung verlassen musste, trat dessen Anwalt Dr. Alexander Spengler an Bornheim mit dem Vorschlag heran, die Firma A.S. Drey zu übernehmen.
 
Bornheim, der nie der NSDAP angehörte, übernahm zusammen mit seiner Frau die Firma und das Lager mit Kunstgegenständen im Wert von RM 300.000.-. 1935 [sic] wurde die Firma A.S. Drey nach erfolgtem Berufsverbot an die Industrie- und Handelskammer in München verkauft. 1936 durch Walter Bornheim als ‚Galerie für Alte Kunst‘ übernommen. Lagerbestände wurden versteigert.“ Zitiert nach: Jüdische Sammler und Kunsthändler (Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und Enteignung). In: [http://www.lost-art.de/Content/051_ProvenienzRaubkunst/DE/Sammler/D/Drey,%20Sieg-fried.html?nn=5144&lv2=5660&lv3=8666]; siehe auch: Wolfram Selig: „Arisierung“ in München. Die Vernichtung jüdischer Existenz 1937–1939, Berlin 2004, S. 622–624.</ref> ebenso wie Dreys private Kunstsammlung.<ref>Werner Ebnet, Sie haben in München gelebt: Biografien aus acht Jahrhunderten, [https://books.google.de/books?id=vwBdDAAAQBAJ&pg=PA157&dq=Aron+Siegfried+Drey+(1859&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwirqb-gg_jgAhUJr6QKHcpMB_wQ6AEIMDAB#v=onepage&q=Aron%20Siegfried%20Drey%20(1859&f=false S. 157]</ref>
Bornheim, der nie der NSDAP angehörte, übernahm zusammen mit seiner Frau die Firma und das Lager mit Kunstgegenständen im Wert von RM 300.000.-. 1935 [sic] wurde die Firma A.S. Drey nach erfolgtem Berufsverbot an die Industrie- und Handelskammer in München verkauft. 1936 durch Walter Bornheim als ‚Galerie für Alte Kunst‘ übernommen. Lagerbestände wurden versteigert.“ Zitiert nach: Jüdische Sammler und Kunsthändler (Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und Enteignung). In: [http://www.lost-art.de/Content/051_ProvenienzRaubkunst/DE/Sammler/D/Drey,%20Sieg-fried.html?nn=5144&lv2=5660&lv3=8666]; siehe auch: Wolfram Selig: „Arisierung“ in München. Die Vernichtung jüdischer Existenz 1937–1939, Berlin 2004, S. 622–624.</ref> ebenso wie Dreys private Kunstsammlung.<ref>Werner Ebnet, Sie haben in München gelebt: Biografien aus acht Jahrhunderten, [https://books.google.de/books?id=vwBdDAAAQBAJ&pg=PA157&dq=Aron+Siegfried+Drey+(1859&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwirqb-gg_jgAhUJr6QKHcpMB_wQ6AEIMDAB#v=onepage&q=Aron%20Siegfried%20Drey%20(1859&f=false S. 157]</ref>
==Fußnoten==
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>
{{SORTIERUNG:Drey Aron Siegfried}}
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[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Geboren 1859]]
[[Kategorie:Gestorben 1936]]
[[Kategorie:Maximiliansplatz]]
[[Kategorie:Maximiliansplatz]]
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