Arisierungsstelle

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Arisierungsstelle wurden die Parteibüros der NSDAP in München genannt, in denen die Arisierung des Privatbesitzes der Münchner eingeleitet wurde, bei denen die Nazis die Zugehörigkeit zur jüdische Konfession oder familiäre Beziehungen als Vorwand zur Enteignung und Verfolgung benutzten. Die systematische behördliche Enteignung und Ghettoisierung der Juden begannen im November 1938. Zu diesem Zweck gründete NSDAP-Gauleiter Adolf Wagner (1890–1944) die Vermögensverwertung München GmbH, in die er selbst als Gesellschafter eintrat.

Aufgabe der Arisierungsstelle war die bürokratische Abwicklung der Enteignung sämtlichen “jüdischen Eigentums“ und Übertragung an Nichtjuden (vorzugsweise an Parteimitglieder der NSDAP) u. a. mit Hilfe der Finanzbehörden und von Rechtsanwälten und Notaren. Ende 1939 waren fast alle Münchener Firmen in so genanntem jüdischem Besitz enteignet worden. Danach folgte die "Arisierung" von Häusern, Wohnungen und Vermögen der gesamten übrigen “jüdischen“ Bevölkerung. Diese war bis Mitte 1943 vollständig abgewickelt, so dass die Behörde ihre Tätigkeit im Juni 1943 einstellte.

Adresse

Siehe zum Thema auch

  • Deportation