Münchner Stadtmuseum

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Das Stadtmusuem, Haupteingang (Foto August 2010)

Das Historische Museum der Stadt München, wurde mit Magistratsbeschluss vom 13. März 1874 gegründet, jedoch dann erst am 29. Juli 1888 im Obergeschoss des ehemaligen Zeughauses eröffnet. Hauptsehenswürdigkeiten waren damals historische Waffen der Stadtwehr und die 1879 erworbene graphische Sammlung des Kunsthändler Joseph Mailinger zur Geschichte Münchens. In den 1930er Jahren wandelte sich das Museum zum städtischen Heimatmuseum, auch eine Abteilung mit Münchner Wohnkultur wurde eingerichtet. Heute, da seine regionalen Anfänge weit zurückliegen, behandelt das das Haus Themen zur internationalen Zivilisations- und Kulturgeschichte.

In Münchner Stadtmuseum, meist nur kurz das Stadtmuseum, wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg umbenannt. Auch wurden dann vermehrt Spezialmuseen/-sammlungen eingegliedert, die heute keine eigenständigen Museen mehr sind, sondern Abteilungen des Münchner Stadtmuseums:

  • Musikinstrumentensammlung (1940), heute Sammlung Musik
  • Puppentheatersammlung (1940 gegründet und 1988 um den Bereich Schaustelleri erweitert), heute Sammlung Puppentheater/Schaustellerei
  • Fotomuseum (1961), heute Sammlung Fotografie
  • Filmmuseum (1963) und
  • Modemuseum (1995), heute Sammlung Mode/Textilien

Architektur

Die Gebäude des Stadtmuseums entstanden in fünf Bauabschnitten:

Die Gebäude des Münchner Stadtmuseums stehen als Ensemble unter Denkmalschutz.

Seit 1977 befinden sich Direktion und Verwaltung des Stadtmuseums im Ignaz-Günther-Haus.

Sammlungen

Die Sammlung gliedert sich zur Zeit in die Abteilungen:

  • Sammlung Angewandte Kunst (darunter Möbel und Raumkunst, Kunstgewerbe, Skulpturen und Plastik)
  • Sammlung Fotografie
  • Sammlung Stadtkultur und Volkskunde
  • Sammlung Mode/Textilien
  • Sammlung Musik
  • Sammlung Puppentheater/Schaustellerei
  • Plakatsammlung
  • Sammlung Grafik und Gemälde
  • Graphik und Gemälde
  • Kostümbibliothek von Parish
  • Filmmuseum


Ein Großteil der Sammlungen lagert in Außendepots.

Ein neues, aktuelles Stadtmodell (seit 2000; im Eingangsbereich, Fortsetzung allerdings in einem OG) und eine um 100 Prozent vergrößerte Kopie des Sandtnermodells werden gezeigt.


Dauerausstellung "Typisch München!"

Eingebettet in den kulturgeschichtlichen Kontext wird alles dargestellt, was typisch für die Stadt und ihre Bewohner ist. Ein besonderer Anziehungspunkt sind die berühmten Moriskentänzer von Erasmus Grasser (1450–1518). Auf insgesamt 2400 m² zeigt diese Schau rund 400 Objekte, beginnend mit dem alten München über Stationen wie Königreich oder Schwabinger Boheme bis hin zur Olympiade 1972 und der Gegenwart. Zu sehen sind die bedeutendsten Werke, die das Münchner Stadtmuseum seit seiner Gründung 1888 gesammelt hat. Die Ausstellung stellt drei Fragen: Was ist typisch München, seit wann und vor allem warum?


Mit der Dauerausstellung wird erstmals die Kulturgeschichte Münchens von der Gründung bis zur Gegenwart in einem Rundgang zusammengeschlossen, der auf insgesamt 2.400 Quadratmetern Ausstellungsfläche über drei Etagen des Museums führt. Zu sehen sind die bedeutendsten Werke, die das Münchner Stadtmuseum seit seiner Gründung 1888 gesammelt hat. Zur baulichen Realisation des Unternehmens wurde das Münchner Zeughaus jetzt grundlegend saniert und mit moderner Museumstechnik ausgestattet. Es handelt sich um einen vorbildlichen Akt der Denkmalspflege, durch den sich das Gebäude würdig und seiner historischen Bedeutung angemessen in das neue Ensemble am St.-Jakobs-Platz mit Jüdischen Gemeindezentrum und Jüdischen Museum einfügt.

"Typisch München!" zeigt ausschließlich Werke aus den eigenen Beständen. Die Ausstellung gibt einen umfassenden Einblick in die hochwertigen und vielfältigen Sammlungsbereiche des Münchner Stadtmuseums: Graphik, Plakate und Gemälde, Möbel, Skulptur, Kunsthandwerk, Mode, Volkskunde, Fotografie, Film, Musik und Volksvergnügungen. Im Hinblick auf eine "best-of"-Auswahl wurden die Bestände für die Ausstellung wissenschaftlich neu bearbeitet, restauratorisch betreut und in den jeweiligen stadthistorischen Kontext gestellt. Im Zentrum von "Typisch München!" steht das Phänomen einer kommunalen Emanzipation, in der sich die Stadt von ihrer durchwegs höfisch dominierten Geschichte verabschiedet, um ein städtisches Selbstbewusstsein gerungen und den Ruf der "heimlichen Hauptstadt" der Bundesrepublik erworben hat. Die Dauerausstellung zeigt, wie dieser Prozess eigentlich erst seit dem 19. Jahrhundert, im Grunde seit der 700-Jahrfeier von 1858 bis heute wirksam ist. Das Münchner Stadtmuseum stellt drei Fragen: Was ist typisch München, seit wann und vor allem warum. Unter diesen Prämissen wird die Stadtgeschichte in fünf Epochen gegliedert und chronologisch in den neuen Ausstellungsarealen präsentiert.

Sammlung Puppentheater/Schaustellerei

Die Sammlung ist weltweit die größte Spezialsammlung dieser Art. Sie besitzt Objekte und Dokumente zu allen Bereichen des traditionellen Puppenspiels ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert und Materialien zum zeitgenössischen Figuren- und Objekttheater. Die international ausgerichtete Kollektion umfasst etwa 13.000 Figuren, darunter Hand- und Stabpuppen, Marionetten, Schattenspielfiguren und Sonderformen wie Theatrum Mundi und mechanisches Theater. Hinzu kommen komplette Bühnennachlässe, Dekorationen und Textbücher. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Erfassung des volkstümlichen und künstlerischen Figurentheaters in Deutschland. Zudem sind reichhaltige Bestände aus anderen europäischen Ländern sowie aus Asien und Afrika verfügbar. Eine Besonderheit bildet der Bestand an mechanisch-beweglichen Figuren und Automaten.

Seit 1980 erweitert die Sammlung ihren Wirkungsbereich auf das Gebiet der Schaustellerei. Mit Blick auf Varieté, Circus und Panoptikum stehen die Attraktionen der deutschen Jahrmärkte und Feste vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart im Mittelpunkt. Eine breite Palette an Kinderkarussel-Fahrzeugen, Schießbuden und Ausstellungsstücken von Wachsfigurensammlungen zeigt frühere Freizeitvergnügen zwischen kleinem Schrecken und makabren Sensationen und zieht vor allem jüngere Besucher in Ihren Bann.

Noch bis 30.01.2011 ausgestellt ist der Nachlass des 1957 von Alfred F. Köhler und Anderen in Göttingen gegründeten mechanischen Theaters „Die Klappe“, das einen avantgardistischen Umbruch im westdeutschen Figurentheater der Nachkriegszeit verkörpert.

Sammlung Musik

Die Sammlung bietet neben Kostbarkeiten des Instrumentenbaus aus verschiedenen Kulturen einen hervorragenden Querschnitt zur Vielfalt musikalischer Aktivität. Aus einem Gesamtbestand von 6.000 Objekten sind ca. 1.500 Musikinstrumente aus Afrika, Asien, Altamerika und Europa ausgestellt. Für diesen Ausstellungsbereich ist die Teilnahme an einer Führung mit Demonstrationen sehr zu empfehlen. Dann wird auch der eventuelle Besuch von Abendkonzerten und Sonntagsmatinéen sicher zu einem Genuss vor dem Hintergrund der umfangreich vertretenen Spezialgebiete.

Sammlung Fotografie

Die Sammlung Fotografie zählt zu den führenden fotografischen Sammlungen Deutschlands. In den Ausstellungsräumen werden, neben zeitlich begrenzten Präsentationen der Sammlung, Retrospektiven und Themenausstellungen gezeigt. Der Schwerpunkt des über 500.000 Fotografien umfassenden Bestands liegt im Zeitraum bis 1980, wird aber durch Positionen der zeitgenössischen Fotografie ständig erweitert.

Der Nationalsozialismus in München

Anhand von Modellen, Kleidungs- und Uniformstücken, Plakaten, Gemälden, kunstgewerblichen Objekten und Fotografien sowie nicht zuletzt Hör- und Filmdokumenten werden in der Ausstellung Entstehung, Ausprägung und Folgen des Nationalsozialismus in München zwischen 1918 und 1945 thematisiert. München wird als Entstehungsort des Nationalsozialismus und Parteizentrum der NSDAP dargestellt. Darüber hinaus behandelt die Schau Münchens Verflechtung als Kunst- und Feststadt bei der Ästhetisierung und Verharmlosung des NS-Regimes sowie als Medien- und Rüstungsstandort. Ein weiterer Aspekt ist die Darstellung Münchens als Ausgangs- und Aktionsort von Verfolgung und Widerstand. Die Ausstellung ist chronologisch als kritische Rekonstruktion angelegt und konzentriert sich auf politische Merkmale, durch die sich München zwischen 1918 und 1945 von anderen Städten unterschied.

Adresse

Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Tel: 089-233 22370
Fax: 089-233 25033
E-Mail: stadtmuseum@muenchen.de

Lage auf Karten

Öffnungszeiten

Di. bis So.: 10 - 18 Uhr (Mo. geschlossen)

Eintrittspreise

Dauerausstellungen: 4 €, ermäßigt 2 €
Sonderausstellungen: 6 €, ermäßigt 3 €
Ermäßigung für Schüler, Studenten, Rentner, Schwerbehinderte, München-Pass-Inhaber und Arbeitslose
Besucher unter 18 Jahren haben freien Eintritt
Jahreskarte: 20€ , ermäßigt 10 €

Museumsshop

Der Museumsshop bietet zwei verschiedene Schwerpunkte an: ein Antiquar bietet kunstgewerblichen "Kunst und Krempel" passend zu einigen Themen im Museum. Der Museumsshop Servus Heimat bietet ein breites Spektrum an Kunstbüchern in und um München und darüber hinaus ein großes Sortiment für Heimatverliebte – vom Kaffehaferl mit Gams-Motiv, über Accessoires mit König-Ludwig-Aufdruck bis hin zu Christbaumkugeln in Münchner-Dackel-Form.


Literatur

  • Wolfgang Till, Thomas Weidner (Herausgeber): Typisch München!: Das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums. Edition Minerva, München; 2008. 288 Seiten. ISBN 3938832347; an Stelle eines Katalogs)
  • Kaiser-Panorama

Weblinks

  • Offizielle Homepage: [1]
  • Die Parish-KostümbibliothekW wurde von Hermine von Parish (1907-1998) aufgebaut (Artikel bei Wikipedia).
  • Anna Fischhaber: Filmmuseum: Die weiß-blaue Leichtigkeit des Seins. SZ vom 1.07.2008 (Zum 850. Stadtgeburtstag 2008 präsentierte das Filmmuseum zur Ausstellung "Typisch München!" im Museums-Kino 45 Spiel- und Dokumentarfilme, in denen die Isarmetropole eine Rolle spielt.)
  • Link zum Museumsshop:[2]

Siehe auch


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