Asiatische Tigermücke

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Die Asiatische Tigermücke ist eine Stechmücke, die sich in den letzten Jahren auch in Deutschland angesiedelt hat. Sie kann insbesondere Tropenkrankheiten übertragen, die bisher in Europa nicht vorkommen.

Die Tigermücke wurde 2019 erstmals in München nachgewiesen.

Beschreibung

Asiatische Tigermücken (Aedes albopictus) sind tagaktive Insekten, relativ klein und haben einen schwarzen Körper mit deutlich sichtbaren weißen Streifen. Nicht jede dunkle Mücke mit Streifen ist eine Tigermücke. Im Gegensatz zur hier heimischen großen Hausmücke ist die Asiatische Tigermücke nicht dunkel, sondern deutlich schwarz gefärbt. Am Kopf verläuft mittig eine silbrig-weiße Linie, die sich am Brustteil fortsetzt. Des Weiteren ist sie etwas kleiner als die große Hausmücke und fällt durch ihr aggressives Stechverhalten auf.

Gefahren

Die Asiatische Tigermücke kommt u.a. als Überträger von Chikunguya-FieberW, DenguefieberW, West-Nil-FieberW oder dem Zika-VirusW in Frage. So lange diese Erreger hier nicht häufiger vorkommen, ist die Gefahr eher gering. Dies kann sich aber bei Ausbreiten der Tigermücke schnell ändern. Tigermücken können bei einer Mahlzeit mehrere Personen stechen, sodass das zweite Opfer vom ersten angesteckt werden kann.

Bekämpfung

Das Münchner Gesundheitsreferat beauftragte 2023 eine Fachfirma mit Ermittlungen über das Vorkommen der Tigermücke. An acht verschiedenen Stellen in München wurden Fallen aufgestellt[1]. Im Februar 2024 gab das Gesundheitsreferat bekannt, dass im Jahr 2023 insgesamt 25 Tigermücken in die Falle gingen oder von Bürgern eingeschickt wurden. Insbesondere an Bahnstrecken, insbesondere an der Hackerbrücke sei man fündig geworden, ebenso auf Friedhöfen oder in Kleingartenanlagen[2].

2024 wurden bis Mitte November 56 Tigermücken in Fallen gefangen, weitere 14 von Bürgern eingeschickt. Der Gesundheitsausschuss des Stadtrats beschloss daher, Monitoring und Bekämpfung der Tigermücke mit 50.000,- € zu unterstützen[3].

Eine Bekämpfung ist daher vordringlich, aber schwierig. Das Gesundheitsreferat bittet daher, verdächtige Mücken einzusenden, z.B. an den Mückenatlas des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V[4].


Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V. - „Mückenatlas“


Eberswalder Straße 84m
15374 Müncheberg


Auch ans Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit können verdächtige Mücken eingeschickt werden:

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Landesinstitut für Tiergesundheit II
Sachbereich TG 6.3


Veterinärstr. 2
85764 Oberschleißheim

Unzerquetschte Mücken sind am ehesten brauchbar. Es empfiehlt sich z.B. der Versand in einer Zündholzschachtel.

Bei der Bekämpfung der Tigermücke kann München u.a. auf die Erfahrungen in FürthW zurückgreifen, wo man die Tigermücke wenigstens zurückdrängen konnte. Dort setzt man auf Kontrollen und ein Mittel zur biologischen Schädlingsbekämpfung, das aus einem Eiweißkristall besteht und Mückenlarven tötet[5].

Vorbeugung

Folgende Maßnahmen kann jeder im Garten oder auf dem Balkon durchführen:

  • Brutstätten beseitigen
An nicht überdachten Bereichen können sich Eimer, Töpfe, Gießkannen oder Vogelbäder mit Regenwasser füllen und somit zu Brutstätten werden. Lagern Sie daher Gefäße so, dass sich kein Wasser darin ansammeln kann, zum Beispiel in einem überdachten Bereich, mit einer Plane abgedeckt, in einer Kiste oder mit der Öffnung nach unten. Pflanzentopfuntersetzer müssen mit Sand oder Kies gefüllt werden, damit sich dort keine Larven entwickeln können.
  • Brutstätten leeren
Leeren Sie Gefäße mit stehendem Wasser regelmäßig – mindestens einmal pro Woche. Wenn Sie den Inhalt zum Beispiel in ein Blumenbeet gießen, sterben dabei im Wasser vorhandene Mückenlarven durch Austrocknung. Bürsten Sie die Gefäße auch von Innen oberhalb der Wassersäule ab oder übergießen Sie sie mit sehr heißem Wasser, da die Eier oft in diesem Bereich abgelegt werden.
  • Brutstätten abdecken
Dichten Sie Ihre Wasserspeicher (Regentonnen, Zisternen) mit einem eng schließenden dichtmaschigen Netz oder einem Deckel gut ab. Konstrukte, die dies verhindern (Überläufe, Dachrinnen oder Abflussrohre, die weit in die Regentonne reichen), sollten Sie entfernen. Tigermücken nutzen selbst kleinste Schlupflöcher aus!

Weblinks

Einzelnachweise

Wikipedia.png
Das Thema "Asiatische Tigermücke" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Asiatische Tigermücke.