Die beiden liegenden Löwen am Treppenaufgang zum Ostportal der Alten Pinakothek, auch so genanntes Klenzeportal, an der Barerstraße, stammen von Ernst Mayer (1796-1844), weiland Professor an der Polytechnischen Schule in München, und sind nach 1830 gefertigt worden und nicht -wie jetzt immer wieder mal behauptet- von seinem Schüler Johann von Halbig, der sich nach dem frühen Unfalltod seines Meisters im 47. Lebensjahr, am 21.1.1844, mehrere von dessen Werken hat zuschreiben lassen. Dazu gehören z. B. die im Krieg zerstörten bzw. nachher abhanden gekommenen Statuen der Roma und Athena auf dem ehemaligen Osttor des Hofgartens zum Englischen Garten, die ebenfalls im Krieg zum Teil zerstörten und dann durch Wassereinbruch im Residenz-Depot Jahrzehnte später endgültig vernichteten je sechs Karyatiden auf dem West- und Ost-Balkon des ehemaligen Ballsaales der Residenz, sowie die heute noch erhaltenen, jetzt dringend restaurierungsbedürftigen Bauplastiken an den Ingolstädter Festungstoren, den Kavalieren Hepp und Heydeck, und schließlich aber nicht zuletzt der Entwurf und das Modell in Leo von Klenzes Auftrag für zehn "nordische Riesen in Marmor", jetzt Telamone genannt, am Hauptportal der Neuen Eremitage in St. Peterburg [1].

Erst die beiden groß aufgerichteten Portal-Löwen des im Krieg zerstörten Kronprinzenpalais' in München, von denen einer erhalten blieb und jetzt in der Mandlstraße vor der Katholischen Akademie in München steht (der andere vor der Bayerischen Landesbank ist eine späte Kopie, lange nach dem letzten Weltkrieg), und der aus mehreren Steinlagen bestehende sitzende Bayerische Löwe an der Lindauer Hafeneinfahrt stammen von Johann von Halbig (1814 - 1882) [2].

Beschreibung

Belege

  • [1] siehe den zeitnahen Katalog von Söltl, Johann Michael: Die bildende Kunst in München. Verlag J. Lentner, München, 1842, S. 469-417
  • [2] K. Eberhardt: Bestandsaufnahme anläßlich des Molen-Neuaufbaus: Der sechs Meter hohe, auf die Vorderpranken gestützt sitzende Löwe wurde vor 1856 von Johann von Halbig in sechs Teilblöcken aus Kelheimer Marmor geschlagen und wiegt ca. 70 Tonnen.