Schutzengelkapelle (Denning): Unterschied zwischen den Versionen
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In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Kapelle mit zwei Figuren eines [[Haidhausen| | In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Kapelle mit zwei Figuren eines aus [[Haidhausen|Haidhausen]] stammenden Bildschnitzers ausgestattet. Um 1700 erfolgte der Abbruch, anschließend der Wiederaufbau, eine "Rotunda", begonnen im Jahr 1709 durch die Jesuiten aus München mit Konsekration durch den damaligen Bischof von Freising, Johannes Franziskus am 21. Mai 1710 unter dem Marien- und Schutzengelpatrozinium. Die Eebauung der kleinen Kapelle wurde den Bürgern von Denning übertragen. Mit der Säkularisation ging die Kapelle an die damalige Gemeinde Denning über. Nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle, aus der in der Zwischenzeit die heiligen Figuren das Kaisers Heinrichs II. und seiner Gemahlin Kunigunde entwendet worden waren, 1953 abgebrochen. | ||
== Bau und Ausstattung == | == Bau und Ausstattung == | ||
Die Kapelle hatte einen kleinen Dachreiter mit Zwiebel (diese im Krieg zerstört). Über dem Altar eine mehr als einen Meter hohe Madonna auf dem Halbmond mit Jesuskind und Taube, weiter eine kleine Reiterstatue des hl. Georg, beide heute in der katholischen Kirche St. Klara. An der Westwand ein | Die Kapelle hatte einen kleinen Dachreiter mit Zwiebel (diese im Krieg zerstört). Über dem Altar eine mehr als einen Meter hohe Madonna auf dem Halbmond mit Jesuskind und Taube, weiter eine kleine Reiterstatue des hl. Georg, beide heute in der katholischen Kirche St. Klara. An der Westwand ein nahezu 2 Meter hoher, von einem unbekannten Bildhauer aus Holz gefertigte Figur, den Heiligen Georg darstellend, mit auf einen Drachen gerichtete Schwert und Spieß. Der Verbleib ist unsicher, möglicherweise im Templerkloster in [[Giesing]]. Im inneren der kleinen Kirche wurde 1768 von dem Bogenhausener Pfarrer Franz Riedl ein Kreuzweg gestiftet, und angefertigt. Dessen Verbleib ist unklar. | ||
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* Willibald Karl (Hrsg.): ''Dörfer auf dem Ziegelland'', Buchendorfer Verlag München 2002, S. 50 - 51, ISBN 3-934036-90-2. Mit 3 Abb. | * Willibald Karl (Hrsg.): ''Dörfer auf dem Ziegelland'', Buchendorfer Verlag München 2002, S. 50 - 51, ISBN 3-934036-90-2. Mit 3 Abb. | ||
* Fritz Lutz: ''… da wurden wertvolle Figuren gestohlen''. Die Denninger Kapelle fiel einem Fliegerangriff zum Opfer. Münchner Stadtanzeiger Nr. 76 vom 5. Oktober 1984, S.10 (mit Foto des Zustands im Jahr 1939). | * Fritz Lutz: ''… da wurden wertvolle Figuren gestohlen''. Die Denninger Kapelle fiel einem Fliegerangriff zum Opfer. Münchner Stadtanzeiger Nr. 76 vom 5. Oktober 1984, S.10 (mit Foto des Zustands im Jahr 1939). | ||
* Pfarrer, Michael Lampart: ''Einige Beiträge zur Geschichte des Pfarrdorfes in Bogenhausen bei München.'' aus Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. Band 26, 1865/1866 | |||
* Anton Mayer, Georg Westermayer: ''Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising." Band 2, 1880. Die Nebenkirche in Denning. | |||
== Weblinks == | == Weblinks == |
Version vom 16. Juli 2025, 22:16 Uhr
Die nach 1650 errichtete Schutzengelkapelle in Denning, auch Capelle von Denning genannt, war eine Filialkirche der katholischen Pfarrei Bogenhausen. Sie lag hinter dem Springerhof an der Ostpreußenstraße 4, der der Münchner Jesuitenniederlassung gehörte und 1979/1980 der Neuanlage der Denninger Straße wich.[1]
Geschichte
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Kapelle mit zwei Figuren eines aus Haidhausen stammenden Bildschnitzers ausgestattet. Um 1700 erfolgte der Abbruch, anschließend der Wiederaufbau, eine "Rotunda", begonnen im Jahr 1709 durch die Jesuiten aus München mit Konsekration durch den damaligen Bischof von Freising, Johannes Franziskus am 21. Mai 1710 unter dem Marien- und Schutzengelpatrozinium. Die Eebauung der kleinen Kapelle wurde den Bürgern von Denning übertragen. Mit der Säkularisation ging die Kapelle an die damalige Gemeinde Denning über. Nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle, aus der in der Zwischenzeit die heiligen Figuren das Kaisers Heinrichs II. und seiner Gemahlin Kunigunde entwendet worden waren, 1953 abgebrochen.
Bau und Ausstattung
Die Kapelle hatte einen kleinen Dachreiter mit Zwiebel (diese im Krieg zerstört). Über dem Altar eine mehr als einen Meter hohe Madonna auf dem Halbmond mit Jesuskind und Taube, weiter eine kleine Reiterstatue des hl. Georg, beide heute in der katholischen Kirche St. Klara. An der Westwand ein nahezu 2 Meter hoher, von einem unbekannten Bildhauer aus Holz gefertigte Figur, den Heiligen Georg darstellend, mit auf einen Drachen gerichtete Schwert und Spieß. Der Verbleib ist unsicher, möglicherweise im Templerkloster in Giesing. Im inneren der kleinen Kirche wurde 1768 von dem Bogenhausener Pfarrer Franz Riedl ein Kreuzweg gestiftet, und angefertigt. Dessen Verbleib ist unklar.
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Lutz, Münchner Stadtanzeiger vom 5. Oktober 1984.
Literatur
- Willibald Karl (Hrsg.): Dörfer auf dem Ziegelland, Buchendorfer Verlag München 2002, S. 50 - 51, ISBN 3-934036-90-2. Mit 3 Abb.
- Fritz Lutz: … da wurden wertvolle Figuren gestohlen. Die Denninger Kapelle fiel einem Fliegerangriff zum Opfer. Münchner Stadtanzeiger Nr. 76 vom 5. Oktober 1984, S.10 (mit Foto des Zustands im Jahr 1939).
- Pfarrer, Michael Lampart: Einige Beiträge zur Geschichte des Pfarrdorfes in Bogenhausen bei München. aus Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. Band 26, 1865/1866
- Anton Mayer, Georg Westermayer: Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising." Band 2, 1880. Die Nebenkirche in Denning.
Weblinks
Das Thema "Schutzengelkapelle (Denning)" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Schutzengelkapelle (München). |