Konzentrationslager-Außenlager Allach: Unterschied zwischen den Versionen
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Ab 30. März 1943 wurden etwa 600 Häftlinge im KZ für Bauarbeiten, z. B. Aushubarbeiten eingesetzt. | Ab 30. März 1943 wurden etwa 600 Häftlinge im KZ für Bauarbeiten, z. B. Aushubarbeiten eingesetzt. | ||
Ab dem 12. April startete eine vierwöchiger Kurzlehrgang für KZ-Häftlinge, die anschließend als Bohrer, Fräser, Drechsler und Schlosser in 12-Stunden-Schichten ausgebeutet wurden. Es kam zu zahlreichen „Bestrafungen“ durch Erhängen wegen Sabotage, | Ab dem 12. April startete eine vierwöchiger Kurzlehrgang für KZ-Häftlinge, die anschließend als Bohrer, Fräser, Drechsler und Schlosser in 10- bis 12-Stunden-Schichten ausgebeutet wurden. Es kam in diesen Jahren zu zahlreichen „Bestrafungen“ durch die SS-Bewachung durch Erhängen wegen so genannter Sabotage, Fluchtversuchen oder dem Diebstahl von Essen. Die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg listete Jahrzehnte später 50 hier begangene Morde auf. | ||
In unmittelbarer Nähe des Lagers wurden zwei weitere Lager, ein Arbeitslager und ein Kriegsgefangenenlager, errichtet. | In unmittelbarer Nähe des Lagers wurden zwei weitere Lager, ein Arbeitslager und ein Kriegsgefangenenlager, errichtet. | ||
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* Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): ''Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager''. Verlag Beck, München 2005, (Band 2). ISBN 978-3-406-52960-3 | * Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): ''Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager''. Verlag Beck, München 2005, (Band 2). ISBN 978-3-406-52960-3 | ||
* Facharbeit am Louise-Schroeder-Gymnasium zum Außenlager Allach, auch [http://hirschen.wordpress.com/2008/12/18/die-ss-porzellanmanufaktur-allach/ z. T. online] | * Facharbeit am Louise-Schroeder-Gymnasium zum Außenlager Allach, auch [http://hirschen.wordpress.com/2008/12/18/die-ss-porzellanmanufaktur-allach/ z. T. online] | ||
=== Siehe auch === | |||
* [[Wittelsbacher Palais]] (ehemaliger Sitz der Gestapo-Zentrale) | |||
* [[München in der Zeit des Nationalsozialismus]] | |||
* Das [[Mahnmal]] im [[Hofgarten]] hinter der [[Staatskanzlei]] zur Erinnerung an den Widerstand und an die ermordeten Juden im II WW. | |||
* [[Friedhof_am_Perlacher_Forst#KZ-Ehrenhain_I|Zwei Ehrenhaine auf dem Friedhof am Perlacher Forst]] (KZ-Grabfelder) | |||
[[Kategorie:Sozialleben|KZ]] | |||
[[Kategorie:Geschichte|KZ]] | |||
[[Kategorie:Nationalsozialismus|KZ]] | |||
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::<small>"Dieses Dokument verwendet in seiner ersten Version Textstücke der deutschsprachigen [http://de.wikipedia.org '''Wikipedia'''], Stand vom 24. Mai 2010. Sie sind dort zu finden unter dem Stichwort '''[http://de.wikipedia.org/wiki/KZ-Außenlager_Allach|KZ-Außenlager Allach]'''; die Liste der bisherigen Autoren befindet sich in der zugehörigen [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=KZ-Außenlager_Allach&action=history ''Versionsgeschichte'']. Wie im MünchenWiki stehen alle Texte der Wikipedia auch unter der [[GNU Freie Dokumentationslizenz]]." </small> |
Version vom 25. Mai 2010, 11:06 Uhr
Das Konzentrationslager Allach, auch Lager Ludwigsfeld, Lager Allach-Karlsfeld, KZ-Außenlager Allach genannt, war vom 22. Februar 1943 (nach der Gedenktafel von 19. März an) bis April 1945 ein großes Außenlager des SS-Konzentrationslagers Dachau (als Stammlager) im Münchner Stadtteil Allach. Es dienst vor allem zur Ausbeutung der Arbeitskraft der KZ-Häftlinge in der Industrie (Rüstungsproduktion für das Dt. Reich; vor allem für die Firmen BMW, Dyckerhoff, die Organisation Todt und die Porzellanmanufaktur Allach). Das Lager bestand aus circa 22 Holzbaracken, die eigentlich als Pferdeställe konstruiert waren. Im Durchschnitt befanden sich im KZ 3.500 bis 5.000 Häftlinge, zum Kriegsende hin gab es hier 10.000 Gefangene. Vom und zum Stammlager hin gab es einen ständigen Austausch von Gefangenen. Dort aß auch die Verwaltung des KZ.
Ab 30. März 1943 wurden etwa 600 Häftlinge im KZ für Bauarbeiten, z. B. Aushubarbeiten eingesetzt.
Ab dem 12. April startete eine vierwöchiger Kurzlehrgang für KZ-Häftlinge, die anschließend als Bohrer, Fräser, Drechsler und Schlosser in 10- bis 12-Stunden-Schichten ausgebeutet wurden. Es kam in diesen Jahren zu zahlreichen „Bestrafungen“ durch die SS-Bewachung durch Erhängen wegen so genannter Sabotage, Fluchtversuchen oder dem Diebstahl von Essen. Die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg listete Jahrzehnte später 50 hier begangene Morde auf.
In unmittelbarer Nähe des Lagers wurden zwei weitere Lager, ein Arbeitslager und ein Kriegsgefangenenlager, errichtet.
1955 wurde die KZ-Baracken abgerissen und BMW verkaufte das Grundstück an die Firma MAN, die auf dem Gelände einen Parkplatz errichtete.
Literatur
- Rozalija Sokola, 30. April 1945 - Ende und Anfang: Vom KZ-Aussenlager Allach zur Siedlung München-Ludwigsfeld, Geschichtswerkstatt Neuhausen, 2005, ISBN 3931231151
- Zofka Zdenek: Allach – Sklaven für BMW. Zur Geschichte eines Außenlagers des KZ Dachau, in: Dachauer Hefte 2 (1986), ISSN 0257-9472, S. 68–78.
- Andreas Heusler: Zwangsarbeit in der Münchner Kriegswirtschaft 1939 - 1945. Buchendorfer Verlag, München 2000, 2. Auflage, ISBN 3927984078
- Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Verlag Beck, München 2005, (Band 2). ISBN 978-3-406-52960-3
- Facharbeit am Louise-Schroeder-Gymnasium zum Außenlager Allach, auch z. T. online
Siehe auch
- Wittelsbacher Palais (ehemaliger Sitz der Gestapo-Zentrale)
- München in der Zeit des Nationalsozialismus
- Das Mahnmal im Hofgarten hinter der Staatskanzlei zur Erinnerung an den Widerstand und an die ermordeten Juden im II WW.
- Zwei Ehrenhaine auf dem Friedhof am Perlacher Forst (KZ-Grabfelder)
……………………………………………………………………………………………………………………………………………………… Hinweis:
- "Dieses Dokument verwendet in seiner ersten Version Textstücke der deutschsprachigen Wikipedia, Stand vom 24. Mai 2010. Sie sind dort zu finden unter dem Stichwort Allach; die Liste der bisherigen Autoren befindet sich in der zugehörigen Versionsgeschichte. Wie im MünchenWiki stehen alle Texte der Wikipedia auch unter der GNU Freie Dokumentationslizenz."