Andechs: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Andechs''' ist eine junge Gemeinde im [[Landkreis Starnberg]]. Sie entstand [[1978]] aus dem Zusammenschluss von ''Erling, Frieding ''und'' Machtlfing'' zu einer Gemeinde, die benannt ist nach dem berühmten [[Kloster Andechs|Benediktinerkloster Andechs]], einem beliebten Ausflugsziel der [[München|Münchner]].


== Ortsteile ==
Andechs besteht aus folgenden Ortsteilen:


Das '''Kloster Andechs ''' ist heute "nur noch" ein [[Priorat]] der [[Benediktiner]] in [[Andechs]] in [[Bayern]] im [[Bistum Augsburg]].
=== Erling ===
Erling wird im Jahr [[776]] erstmals urkundlich erwähnt und gehört zu den wichtigsten Ursiedlungen des 6. Jhd. in der Region. Das Kloster hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des Dorfes am Fuße des Klosterberges. Viele Kleinbauern fanden als Handwerker und Arbeiter im Kloster Arbeit. [[1548]] wird Erling zur Klosterhofmark und behält diesen Status bis 1803. 1808 beginnt die Landesvermessung. Erling wird eigenständige Gemeinde und bleibt dies bis zur Gebietsreform [[1978]].


Das Kloster ist, nicht zuletzt aufgrund seines [[Biergarten]]s, ein beliebtes Ausflugsziel.
Die Straße, die von Fischen nach Erling führt, folgt der Römerstraße, die Bregenz mit Gauting verband. Eine weitere Straße ging am Kloster Andechs vorbei nach Walchstadt und Schöngeising. Am historischen Straßenkreuz finden wir heute den Gasthof zur Post und die Kirche St. Vitus. Das Kloster Andechs mit seinen vielfachen Aktivitäten ist zu einem wichtigen wirtschaftlichen Faktor des Ortes geworden.


Die '''Burg Andechs''', an deren Stelle Kloster Andechs entstanden ist, war Stammsitz der [[Grafen von Andechs]], die in direkter Linie [[1248]] ausstarben.  
=== Frieding ===
Frieding liegt auf einem Endmoränenwall und gehört ebenso wie Erling zu den Ursiedlungen des [[Ammersee]]gebietes. Die "Ministerialen" aus Andechs hatten ihre Besitztümer in den umliegenden Dörfern. Das in Frieding ansässige Grafengeschlecht war das der "Gissen". Frieding wird [[1123]] erstmals urkundlich erwähnt. Mit dem Tod [[Otto II.|Ottos II.]] im Jahre 1248 können die Edlen von Gissen ihre Macht erheblich vergrößern und werden bis ins späte Mittelalter in den Geschichtsbüchern noch erwähnt.


__TOC__
Nach der [[Säkularisation]] hebt Graf Törring von Seefeld die Leibeigenschaft Friedings auf. [[1807]] wird Frieding selbständige Gemeinde.


== Geschichte ==
1978 erfolgt die Eingliederung in die neue Gemeinde Andechs. Verstärkte Bautätigkeit hat das Ortsbild Friedings verändert, doch die ursprüngliche Anlage als Haufenwege-Dorf ist immer noch sichtbar.
=== Burg Andechs ===
[[Bild:Ertl_Andechs.png|right|Stich des Klosters aus dem "Churbaierischen Atlas" des Anton Wilhelm Ertl 1687]]
Die religiöse Geschichte von Andechs geht zurück ins 10. Jahrhundert. Der heilige [[Rasso]] ([[880]]-[[954]]) brachte [[Reliquien]] aus dem Heiligen Land in die Burgkapelle von Andechs.


Im Jahr [[1080]] wird der Name ''Andehse'' erstmals urkundlich erwähnt.
=== Machtlfing ===
Im Jahr [[1128]] findet auf Anordnung von Graf Berthold II. die erste Wallfahrt zu den Reliquien von Andechs statt.
Machtlfing ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Andechs und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Schon aus der Bronze- und Hallstattzeit stammen erste Funde, später lassen sich Kelten, Römer und schließlich Bajuwaren nachweisen. Den ersten schriftlichen Beleg finden wir in Büchern des Klosters Benediktbeuern, als ein gewisser "Merigozus" im Jahre [[808]] seine Besitzungen in "Mahtolvingin" dem Kloster vermachte. Im 12. Jahrhundert ist Machtlfing ebenfalls Sitz eines "Hochfeinen im Gefolge der Andechser". Im Mittelalter sind in dem kleinen Dorf zwei Kirchen nachweisbar, die zur Aufteilung in ''Ober- und Unterdorf'' führen.
Im Jahr [[1132]] verlegen die Grafen von Andechs ihren Familiensitz auf Burg Andechs.
Im Jahr [[1176]] wird die [[Hedwig von Andechs|hl. Hedwig]] ([[1176]]-[[1243]]) als Tochter von Graf Berthold IV. auf Andechs geboren.
[[1180]] Berthold IV. wird durch [[Friedrich I. (HRR)|Kaiser Barbarossa]] zum Herzog von [[Meranien]] ([[Istrien]]) ernannt.
[[1186]] heiratet Hedwig auf Burg Andechs [[Heinrich I. (Polen)|Heinrich I.]]


Im Jahr [[1208]] fallen die Grafen von Andechs-Meranien in Verdacht an der Ermordung von [[Philipp von Schwaben|Philipp II. von Schwaben]] beteiligt zu sein, weshalb Burg Andechs zerstört wird. In den Jahren [[1211]] und [[1220]] werden die Grafen von Andechs-Meranien rehabilitiert. Mit dem Tod von Otto II. im Jahr [[1248]] stirbt das Geschlecht der Grafen von Andechs aus, ihre Besitzungen werden von den [[Wittelsbacher]]n übernommen, und Burg Andechs wird zerstört. Der Reliquienschatz ging in dieser Zeit verloren. 
[[1808]] wurde Machtlfing zur selbständigen Gemeinde und bleibt dies bis zur Eingemeindung 1978. Trotz aller Veränderungen konnte sich Machtlfing seinen ländlichen Charakter und eigenständigen Charme bis heute bewahren.
== Kloster Andechs ==
Hoch über dem Ammersee liegt weithin sichtbar der Heilige Berg (711 m ü.d.M.) von Andechs. Weit bekannt ist die Wallfahrtskirche mit dem Benediktinerkloster, dem Bräu-Stüberl und dem beliebten Andechser Bier.


Herzog [[Ludwig der Strenge]] begann um das Jahr [[1270]] mit dem Wiederaufbau der Kirche von Burg Andechs. Der Reliquienschatz wurde aber erst am 26. Mai [[1388]] in seinem Versteck unter dem Altar der Kapelle wiederentdeckt und danach zunaechst nach München in die herzogliche Hofkapelle gebracht.
== Kloster Andechs und die Grafen zu Andechs-Meranien ==
Bereits um [[12. Jahrhundert|1100]] verlassen die Grafen von Dießen ihre Burg, ziehen nach Andechs und nennen sich Grafen von Andechs. Bald erlangen sie großen politischen und privaten Einfluss in Mitteleuropa. Als im Jahr 1208 der Schwabenkönig Philipp in Bamberg ermordet wird, fällt Verdacht auf die Andechser Grafen, sie werden geächtet. Ihre Bedeutung nimmt rasch ab und mit dem Tod Ottos II. stirbt 1248 das Andechser Grafengeschlecht aus.


=== Kloster Andechs ===
Bei einem Angriff auf die Burg im Jahr [[13. Jahrhundert|1248]] bleibt nur die Burgkapelle unzerstört. Sie zieht viele Pilger an. [[1388]] wird im Altarbereich der Nikolauskapelle eine eisenbeschlagene Kiste mit dem verschollenen Andechser Reliquienschatz gefunden. Er wird heute in der Schatzkammer des Klosters aufbewahrt. Zur Betreuung der Wallfahrer gründet [[1455]] Herzog Albrecht III. ein Benediktinerkloster. In der Zeit von 1751–[[1755]] wird die spätgotischen Hallenkirche im Stile des Rokokos umgestaltet. Künstler wie Lorenz Sappel, Ignaz Merani und Johann B. Zimmermann arbeiten mit. Die [[Säkularisation]] 1803 führt zur Auflösung der Abtei, doch bereits im Jahr [[1850]] wird das Kloster von [[Ludwig I.]] an die [[Abtei St. Bonifaz]] in München übergeben. Das Kloster Andechs ist heute wie früher eine der bedeutendsten christlichen Stätten in [[Bayern]].
Im Jahr [[1391]] oder [[1392]] entscheidet sich der Herzog, Andechs zu einem Kloster zu machen.


Im Jahr [[1392]] wird das Kloster zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im Jahr [[1394]] kommen die Heiligen Drei Hostien nach Andechs zurück.
(Anna Elisabeth Neppel)


Andechs wird im Jahr [[1416]] dem [[Kloster Dießen|Diesner Chorherrenstift]] unterstellt.
== Kurioses ==
[[1423]] lässt Herzog [[Ernst von Bayern-München|Ernst I.]] eine dreischiffige [[Gotik|spätgotische]] [[Hallenkirche]] erbauen und gibt dem Berg den Namen "Heiliger Berg". Bis [[1425]] kommen auch die noch fehlenden Reliquien nach Andechs zurück. [[1438]] wird  der erste Gasthof auf Andechs urkundlich erwähnt und begründet so eine lange Tradition auf Kloster Andechs.
Im Ortsteil Frieding tauchte 2025 ein {{WL2|Kornkreis}} auf. Er wurde jedoch sogleich abgemäht. Ein irdischer oder außerirdischer Täter konnte nicht ermittelt werden<ref>[[Abendzeitung]], 24. Juli 2025: [https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/schon-wieder-ein-kornkreis-am-ammersee-art-1070778 Kornkreis am Ammersee: Nach nicht mal 24 Stunden platt gemacht]</ref>.
 
[[Albrecht III. (Bayern)|Herzog Albrecht III. von Bayern]] gründete am 17. März [[1455]] das Benediktinerkloster Andechs und erweiterte die bestehenden Gebäude erheblich. In dieser Zeit [[1458]] bekommt Kloster Andechs seinen ersten Abt, Eberhard Stöcklin und wird unabhängig.
 
[[1609]] kommt es zu den ersten größeren Spät-[[Renaissance]] Umbauten der Klosterkirche.
 
Am 3. Mai [[1669]] wird fast das komplette Kloster und die Kirche zerstört. Der Wiederaufbau begann sofort und war bis [[1674]] abgeschlossen. Aus dieser Zeit stammt auch der bekannte Kirchturm.
 
[[1712]] kommt es erneut zu Umbauten der Kirche, diesmal im Stil des [[Barock]].
 
Die nächsten Umbauten erfolgen [[1751]] im Stil des [[Rokoko]].
 
=== Ende des Klosters ===
 
Im Rahmen der [[Säkularisation]] in ganz Bayern [[1803]] wird das Kloster Andechs aufgelöst.
 
[[1846]] erwarb [[Ludwig I. (Bayern)|König Ludwig I. von Bayern]] Andechs und stiftete es [[1850]] der von ihm gegründeten Benediktiner-[[Abtei St. Bonifaz (München)|Abtei St. Bonifaz]] in München.
 
[[1929]] werden die Schädelreliquien der Hl. Hedwig durch den Breslauer Kardinal [[Adolf Bertram|Bertram]] überlassen. Seit [[1943]] finden Hedwigswallfahren statt.
 
In der Zeit des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] werden in Andechs wertvolle Kulturgüter gelagert.
 
Seit [[1971]] ist Andechs die Familienbegräbnisstätte der [[Wittelsbacher]] seit [[1980]] gibt es einen speziellen Friedhof.
 
Auch die Begräbnisstätte von [[Carl Orff]] befindet sich in einer Seitenkapelle der Andechser Klosterkirche.
 
Das ehemalige Benediktinerkloster (heute Wirtschaftsgut der Abtei St. Bonifaz) auf dem "Heiligen Berg" ist heute dank seiner Küche und seines Bieres (z.B. "[[Andechser Doppelbock]]") ein Magnet für Touristen und Einheimische. Die von [[Johann Baptist Zimmermann]] im Rokokostil ausgestaltete Klosterkirche in Andechs war und ist zudem eine bedeutende [[Wallfahrt]]skirche.
 
[[Bild:Andechs1 2005.jpg|thumb|right|Klosterkirche]]
 
== Äbte/Priore ==
* Eberhard Stöcklin (1458 - 1462)
* Johann von Schrattenbach (1492 - 1521)
* [[Maurus Friesenegger]] (1640 - 1655)
* Bernhard Schütz (1746 - 1759)
* Meinrad Moosmüller (1759 - 1767)
* Magnus Sattler (1873 - 1900)
* [[Odilo Lechner]] (1964 - 2003) (Abt)
* [[Anselm Bilgri]] (1994 - 2003) (Prior)
* [[Johannes Eckert (Abt)|Johannes Eckert]] (seit 2003) (Abt)
 
== Veranstaltungen ==
 
[[Carl Orff]] wuchs in Sichtweite zum Kloster Andechs auf und wurde auf eigenen Wunsch hin in der ,,Schmerzhaften Kapelle´´ der Klosterkirche begraben. Durch diese enge Verbindung des Klosters mit dem berühmten Komponisten kam es dazu, dass seit [[1992]] jedes Jahr die Festspiele „[[Orff in Andechs]]“ stattfinden.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.andechs.de Offizielle Homepage Andechs]
* Gemeinde Andechs: [http://www.gemeinde-andechs.de/ Internetauftritt]
*[http://www.bayern.de/HDBG/ks/ksstart.htm Klöster in Bayern]
* Kloster Andechs: [http://www.andechs.de Internetauftritt]
*[http://www.ammersee-region.de/andechs/andechs.html Andechs und Kloster Andechs in der Ammersee-Region] Fotos und Informationen
* [http://www.datenmatrix.de/cgi-local/hdbg-kloester/detail.cgi?id=KS0009&templ=db_vorlage_detail_geschichte Klöster in Bayern: Andechs - Der Heilige Berg (Haus der Bayerischen Geschichte)]
* [http://www.orff-in-andechs.de/ Festspiele ''Orff in Andechs'']


== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Benediktinerkloster|Andechs]]
{{Wikipedia-Artikel}}
[[Kategorie:Kloster in Bayern|Andechs]]
[[Kategorie:Starnberg|Andechs, Kloster]]


[[eo:Andechs]]
[[Kategorie:Andechs| ]]
[[Kategorie:Gemeinde]]

Aktuelle Version vom 15. Dezember 2025, 10:46 Uhr

Andechs ist eine junge Gemeinde im Landkreis Starnberg. Sie entstand 1978 aus dem Zusammenschluss von Erling, Frieding und Machtlfing zu einer Gemeinde, die benannt ist nach dem berühmten Benediktinerkloster Andechs, einem beliebten Ausflugsziel der Münchner.

Ortsteile

Andechs besteht aus folgenden Ortsteilen:

Erling

Erling wird im Jahr 776 erstmals urkundlich erwähnt und gehört zu den wichtigsten Ursiedlungen des 6. Jhd. in der Region. Das Kloster hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des Dorfes am Fuße des Klosterberges. Viele Kleinbauern fanden als Handwerker und Arbeiter im Kloster Arbeit. 1548 wird Erling zur Klosterhofmark und behält diesen Status bis 1803. 1808 beginnt die Landesvermessung. Erling wird eigenständige Gemeinde und bleibt dies bis zur Gebietsreform 1978.

Die Straße, die von Fischen nach Erling führt, folgt der Römerstraße, die Bregenz mit Gauting verband. Eine weitere Straße ging am Kloster Andechs vorbei nach Walchstadt und Schöngeising. Am historischen Straßenkreuz finden wir heute den Gasthof zur Post und die Kirche St. Vitus. Das Kloster Andechs mit seinen vielfachen Aktivitäten ist zu einem wichtigen wirtschaftlichen Faktor des Ortes geworden.

Frieding

Frieding liegt auf einem Endmoränenwall und gehört ebenso wie Erling zu den Ursiedlungen des Ammerseegebietes. Die "Ministerialen" aus Andechs hatten ihre Besitztümer in den umliegenden Dörfern. Das in Frieding ansässige Grafengeschlecht war das der "Gissen". Frieding wird 1123 erstmals urkundlich erwähnt. Mit dem Tod Ottos II. im Jahre 1248 können die Edlen von Gissen ihre Macht erheblich vergrößern und werden bis ins späte Mittelalter in den Geschichtsbüchern noch erwähnt.

Nach der Säkularisation hebt Graf Törring von Seefeld die Leibeigenschaft Friedings auf. 1807 wird Frieding selbständige Gemeinde.

1978 erfolgt die Eingliederung in die neue Gemeinde Andechs. Verstärkte Bautätigkeit hat das Ortsbild Friedings verändert, doch die ursprüngliche Anlage als Haufenwege-Dorf ist immer noch sichtbar.

Machtlfing

Machtlfing ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Andechs und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Schon aus der Bronze- und Hallstattzeit stammen erste Funde, später lassen sich Kelten, Römer und schließlich Bajuwaren nachweisen. Den ersten schriftlichen Beleg finden wir in Büchern des Klosters Benediktbeuern, als ein gewisser "Merigozus" im Jahre 808 seine Besitzungen in "Mahtolvingin" dem Kloster vermachte. Im 12. Jahrhundert ist Machtlfing ebenfalls Sitz eines "Hochfeinen im Gefolge der Andechser". Im Mittelalter sind in dem kleinen Dorf zwei Kirchen nachweisbar, die zur Aufteilung in Ober- und Unterdorf führen.

1808 wurde Machtlfing zur selbständigen Gemeinde und bleibt dies bis zur Eingemeindung 1978. Trotz aller Veränderungen konnte sich Machtlfing seinen ländlichen Charakter und eigenständigen Charme bis heute bewahren.

Kloster Andechs

Hoch über dem Ammersee liegt weithin sichtbar der Heilige Berg (711 m ü.d.M.) von Andechs. Weit bekannt ist die Wallfahrtskirche mit dem Benediktinerkloster, dem Bräu-Stüberl und dem beliebten Andechser Bier.

Kloster Andechs und die Grafen zu Andechs-Meranien

Bereits um 1100 verlassen die Grafen von Dießen ihre Burg, ziehen nach Andechs und nennen sich Grafen von Andechs. Bald erlangen sie großen politischen und privaten Einfluss in Mitteleuropa. Als im Jahr 1208 der Schwabenkönig Philipp in Bamberg ermordet wird, fällt Verdacht auf die Andechser Grafen, sie werden geächtet. Ihre Bedeutung nimmt rasch ab und mit dem Tod Ottos II. stirbt 1248 das Andechser Grafengeschlecht aus.

Bei einem Angriff auf die Burg im Jahr 1248 bleibt nur die Burgkapelle unzerstört. Sie zieht viele Pilger an. 1388 wird im Altarbereich der Nikolauskapelle eine eisenbeschlagene Kiste mit dem verschollenen Andechser Reliquienschatz gefunden. Er wird heute in der Schatzkammer des Klosters aufbewahrt. Zur Betreuung der Wallfahrer gründet 1455 Herzog Albrecht III. ein Benediktinerkloster. In der Zeit von 1751–1755 wird die spätgotischen Hallenkirche im Stile des Rokokos umgestaltet. Künstler wie Lorenz Sappel, Ignaz Merani und Johann B. Zimmermann arbeiten mit. Die Säkularisation 1803 führt zur Auflösung der Abtei, doch bereits im Jahr 1850 wird das Kloster von Ludwig I. an die Abtei St. Bonifaz in München übergeben. Das Kloster Andechs ist heute wie früher eine der bedeutendsten christlichen Stätten in Bayern.

(Anna Elisabeth Neppel)

Kurioses

Im Ortsteil Frieding tauchte 2025 ein KornkreisW auf. Er wurde jedoch sogleich abgemäht. Ein irdischer oder außerirdischer Täter konnte nicht ermittelt werden[1].

Weblinks

Einzelnachweise

Wikipedia.png
Das Thema "Andechs" ist auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten unter: Andechs.