Residenz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Renaissance/Rokoko, ca.1570-ca.1900'''
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Version vom 3. Mai 2006, 16:45 Uhr

Der Königsbau der Residenz

Renaissance/Rokoko, ca.1570-ca.1900

Die Münchner Residenz gilt als einer der größten und bedeutendsten Schlossbauten Deutschlands. Sie befindet sich zwischen dem Hofgarten im Norden, Maximilianstraße im Süden, Residenzstraße im Westen und Marstallplatz im Osten. Die Bauzeit erstreckt sich von circa 1570 bis ins späte 19. Jahrhundert, also von der Frührenaissance (Antiquariat) über die Hochrenaissance (Westfassade und Kaiserhof) bis zum Rokoko (Cuvillies-Theater/Hoftheater). An ihrem Platz stand ursprünglich die Alte Feste, eine Burg mit vielen Türmchen und Wassergraben aus dem Mittelalter, die Stück für Stück von den Herzögen Albrecht V., Wilhelm V. und Maximilian. ersetzt wurde. Seit dem 16. Jahrhundert war München offiziell eine "Fürstliche Stadt". Die Kernbauten der Residenz, die im Anschluß an die im nordöstlichen Teil des Areals gelegene spätmittelalterliche Neuveste errichtet wurden, umringen den Kaiserhof, den Kapellenhof, den Grottenhof, den Königsbauhof, den Apothekenhof sowie den Brunnenhof. Diese Kernanlagen der frühen Neuzeit glänzen mit hochrangigen Skulpturen der Spätrenaissance und des Barock. Das Antiquarium ist eines der wichtigsten Renaissance-Gebäude nördlich der Alpen. Insgesamt strahlt die Residenz durch ihre Regelmäßigkeit und die Großzügigkeit der Außenanlagen, die kunstvoll gestaltet die Wiederentdeckung der Antike kennzeichnen. In der Mitte des Hofgartens, der in Rechtecken, nahezu mathematisch, angelegt ist, befindet sich ein Pavillion. In einem der zahlreichen Gärten, dem sogenannten Finanzgarten, sind noch Überreste einer sternförmigen Schanze zu sehen. Den Hofgarten umringen keine einfachen Mauern, sondern moderne Befestigungsanlagen. König Maximilian I. ließ sich sogar eine Privatkapelle in der Residenz einrichten und vereinheitlichte 1610 die gesamte Westfront mit einer durchgehenden Renaissance-Fassade in Fresko-Technik (Farben auf feuchten Putz - trocknen lassen - Dauerhaftigkeit). Die Fassade zur Stadtseite hin wurde erst im 19. Jahrhundert durch Leo von Klenze fertiggestellt.--flol


1. Antiquarium (Renaissance)

Das Antiquarium entstand um 1570 unter Herzog Albrecht V. und gehört zu den "Urbauten" der Residenz. Der profane Saalbau (profan=weltlich) ist 70 Meter lang und freistehend, was den Vorteil hat, dass das im Innern liegende Tonnengewölbe von zwei Seiten beleuchtet ist. Außergewöhnlich ist, dass die Bögen der Fenster in das Tonnengewölbe einstechen (Stichkappen)was auf die sehr niedrige Raumhöhe des Saals zurückzuführen ist. 1590 wird der Boden etwas tiefer gelegt, da der Raum zu bedrückend wirkt. In den Gewölben sind großflächig Allegorien und Bilder der wichtigsten Städte Bayerns angebracht. In den Bögen des Gewölbes befinden sich zusammengefügte Elemente, genannt Grotesken. An den Säulensockeln befinden sich in Scaliola-Technik Mosaike aus Stuckmarmor. Anfangs nur zur Aufbewahrung der bedeutenden Antikensammlung vorgesehen wurde das Antiquarium später umgebaut, um auch als höfischer Festsaal zu dienen. Der Raum wird durch Wandpfeiler gegliedert, zwischen denen sich die, zum größten Teil aus der Antike stammenden, römischen Büsten befinden. Auf den beiden Schmalseiten sind Portal- und Kaminaufbauten eingefügt, die auf das frühe 17. Jahrhundert zurückgehen. Beim Bau und der Ausstattung mitgewirkt haben Künstler, wie Simon Zwitzel, Friedrich Sustris und Peter Candid, die hier mit ihren Werkstätten Leistungen vollbracht haben, die bis heute beispielhaft für die deutsche Renaissance sind.


2. Brunnenhof

Renaissance-Fassade mit gemalten Pilastern und Steinquadern im Fresko-Stil.


3. Grottenhof

Im Grottenhof, einem vorstehenden Eck des Antiquariats, befinden sich groteske Monster und Versteinerungen. Solche Grotten wurden damals gern von wohlhabenden Fürsten angelegt und enthielten in Verbindung mit Wasser unter anderem auch Phantasie-Wesen mit Fischschwänzen und Muscheln.


4. Privatkapelle von König Maximilian I. (Reiche Kapelle)

1607 im Zuge des dritten Bauabschnittes ließ sich Maximilian I. im ersten Stock der Residenz zwischen Hofkapelle und Grottenhof eine Privatkapelle errichten, welche, reich geschmückt, ein Maximum an kostbarer Wirkung erzielen sollte. Das Gewölbe ist mit Reliefs in azurblauem und vergoldetem Stuck verziert und stellt die Geschichte der Heiligen Jungfrau Maria dar. Die Wände sind komplett mit der für die Renaissance typischen Scaliola-Technik bekleidet. Hier befinden sich Ornamente und Bilder, von denen einige an Grafiken von Albrecht Dürer, einem der Vorbilder für die Renaissance, erinnern.


5. Kaiserhof

Um seinem ehrgeizigen Ziel Kaiser zu werden näher zu kommen, läßt Maximilian I. die Residenz um 1610 mit architektonisch hochwertigen Bauteilen aufrüsten, da Kunst zu dieser Zeit eine wichtige Rolle in der Politik spielte. Der ganze Kaiserhof wurde einheitlich in Fresko-Technik bemalt.


6. Kaisersaal

Riesiger, doppelgeschossiger Saal mit Kassettendecke verziert mit detaillierten, symmetrischen Mustern.


Weblinks

Bayrische Verwaltung der Schlösser, Gärten und Seen (Residenz)

www.residenz-muenchen.de