Tracht

Aus München Wiki
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In München gibt es auf der Straße viele Trachten, Hauptbestandteile sind das Dirndlkleid und die Lederhosn, zu sehen. Mir san schliaslich international. Lokal sind davon natürlich nur die verschiedenen oberbayrischen Trachten. Aber die wenigsten dürften daheim auf dem Dorf der Trägerin, des Trägers nach örtlichen Überlieferungen geschneidert worden sein.


Zur Bedeutung im Alltag sei diese Umfrage aus dem benachbarten Franken zitiert:

Dirndl und Lederhose in Franken?
  • Nein zur Tracht. Die Dirndl-Flut auf fränkischen Kirchweihen und Volksfesten ist wirklich albern. Nur weil jeder auf der "Wiesn" in Sepplhut und Dirndl erscheint, müssen wir Franken das noch lange nicht nachmachen.
  • Ja, zur fränkischen Tracht. Ein fesches Gwand auf Kirchweihen ist ein Muss, aber bitte ein fränkisches. Schließlich gilt es unsere fränkische Kultur zu erhalten.
  • Ja, zu Dirndl und Tracht. Fesche Dirndl und knackige Lederhosen find ich auch bei uns in Franken gut. Ob ein oberbayerisches Dirndl oder eine fränkische Tracht ist doch vollkommen egal.

Das Ergebnis der Umfrage von 2012 lassen wir mit Absicht weg, weil es hier zunächst nur darum geht, zu zeigen, worauf es beim Trachtentragen außer der Authenzität der Bekleidung noch ankommen kann.  :-))

Geschichte

Die Tracht entwickelte sich durch strenge Kleidervorschriften, die bis in die Mitte des 18. Jhdt.s bestanden, um Standesunterschiede deutlich zu machen. Als bayrisch wird zu allererst wohl die oberbayrische Gebirgstracht verstanden, dazu die Lederhose für den Buam. Diese "Gebirgstracht" wurde durch Trachtenvereine und durch Arbeitsmigration auch in Regionen außerhalb der Berge heimisch. Dennoch ist sie nicht in dem engeren Sinn "die bayrische Tracht", die es als solche einheitlich gar nicht gibt. Vielmehr gibt es unzählige Varianten der Tracht, die sich in den Landesteilen Oberbayerns durchaus unterscheiden.

Seit etwa 1820 begannen ledige Burschen und Knechte die uralte Tracht der tyrolischen Waldarbeiter, die mit ihnen in Arbeit standen, nachzuahmen. Dann waren es die Jäger, die diese Kleidung annahmen und ausschmückten. Um 1883 setzte sich der Lehrer Josef Vogl in Bayrischzell für die Erhaltung der alten Trachten und des heimatlichen Brauchtums ein. Er gründete am 25. August 1883 zusammen mit anderen jungen Burschen den ersten "Gebirgstrachten-Erhaltungsverein". 1890 wurde auf Anregung von Thomas Bacher in Bad Feilnbach der Gauverband I als erste Dachorganisation der Trachtenvereine gegründet.

Einer der prominentesten Trachtenpfleger war Prinzregent Luitpold. Er war bei der Jagd oft in der kurzen Lederhose (bei Kälte mit langer weißer Unterhose!) zu sehen.

Bei den Frauen und Mädchen war die Miedertracht angeblich schon um 1800 heimisch.

Eine Renaissance brachte auch die Nazi-Zeit mit ihrer Verherrlichung des "Volksbrauchtums".

Siehe auch

Weblinks