Moschee in Sendling: Unterschied zwischen den Versionen

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===Grundstück und Räume===
===Grundstück und Räume===
[[Bild:schanz_gaiss300.jpg|thumb|270px|left|Das Islamische Zentrum DITIM in der Schanzenbachstraße]]
[[Bild:schanz_gaiss300.jpg|thumb|270px|left|Das Islamische Zentrum DITIM in der Schanzenbachstraße]]
Das Grundstück gehört DITIB, diese Institution hat es DITIM zur Verfügung gestellt. Der Ort gilt als [[Allgemeines Wohngebiet]], eine Moschee wäre aber auch in einem [[Reines Wohngebiet|reinem Wohngebiet]] statthaft.
Das Grundstück gehört DITIB, diese Institution hat es DITIM zur Verfügung gestellt. Der Ort gilt als Allgemeines Wohngebiet, eine Moschee wäre aber auch in einem reinem Wohngebiet statthaft.


Auf einer Grundfläche von etwa 656 m² liegen auf zwei Etagen verteilt:
Auf einer Grundfläche von etwa 656 m² liegen auf zwei Etagen verteilt:
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*die Wohnung des Vorbeters
*die Wohnung des Vorbeters
*die Sanitäranlagen (EG)
*die Sanitäranlagen (EG)


===Gebetszeiten und andere Angebote===
===Gebetszeiten und andere Angebote===
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==Alternative: ein Neubau==
==Alternative: ein Neubau==
Um den Konflikt um einen Umbau am bestehenden Objekt eventuell umgehen zu können, bat der Moscheeverein die Stadt München alternativ um Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück für einen Neubau der Moschee. Der zweite Bürgermeister der Stadt München, [[Hep Monatzeder]] (Bündnis 90/Die Grünen), beauftragte die zuständigen Referate mit der Suche, diese fanden und empfahlen die im Eigentum der Stadt befindliche Baulücke am Gotzinger Platz, Ecke Kochelsee- und Thalkirchner Straße, worauf diese dem Moscheeverein angeboten wurde. Das Gebiet wird als Mischgebiet eingestuft, in einem solchen Gebiet ist der Bau eines Sakralbaus erlaubt. Das Gründstück, auf dem sich derzeit ein Parkplatz mit rund 150 Stellplätzen befindet, liegt weniger als einen Kilometer vom bisherigen Standort des Türkisch Islamischen Zentrums entfernt.<br/ >
Um den Konflikt um einen Umbau am bestehenden Objekt eventuell umgehen zu können, bat der Moscheeverein die Stadt München alternativ um Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück für einen Neubau der Moschee. Der zweite Bürgermeister der Stadt München, [[Hep Monatzeder]] (Bündnis 90/Die Grünen), beauftragte die zuständigen Referate mit der Suche, diese fanden und empfahlen die im Eigentum der Stadt befindliche Baulücke am Gotzinger Platz, Ecke Kochelsee- und [[Thalkirchner Straße]], worauf diese dem Moscheeverein angeboten wurde. Das Gebiet wird als Mischgebiet eingestuft, in einem solchen Gebiet ist der Bau eines Sakralbaus erlaubt. Das Gründstück, auf dem sich derzeit ein Parkplatz mit rund 150 Stellplätzen befindet, liegt weniger als einen Kilometer vom bisherigen Standort des Türkisch Islamischen Zentrums entfernt.
 
Mit den Planungen beauftragt wurde der Architekt Walter Höfler, der bereits den Umbau des Gebäudes Schanzenbachstraße geplant hatte. Die Finanzierung aus eigenen Mitteln des Moscheevereins ist gesichert durch drei Säulen: Verkauf des Grundstückes Schanzenbachstraße, Eigenleistungen des Vereins und seiner Mitglieder und Bankkredite.
Mit den Planungen beauftragt wurde der Architekt Walter Höfler, der bereits den Umbau des Gebäudes Schanzenbachstraße geplant hatte. Die Finanzierung aus eigenen Mitteln des Moscheevereins ist gesichert durch drei Säulen: Verkauf des Grundstückes Schanzenbachstraße, Eigenleistungen des Vereins und seiner Mitglieder und Bankkredite.


===Pläne für den Neubau===
===Pläne für den Neubau===
[[Bild:Persp.-skizze430.jpg|thumb|left|210px|Perspektivische Skizze der geplanten Moschee am Gotzinger Platz]]
[[Bild:Persp.-skizze430.jpg|thumb|left|210px|Perspektivische Skizze der geplanten Moschee am Gotzinger Platz]]
Die derzeitig klaffende Baulücke soll durch die Errichtung der Moschee, eines kleinen Verwaltungsgebäudes daneben in der Kochelseestraße, sowie zwei Wohnbauten, die an die beiden bestehenden Häuser in der Kochelseestraße und Thalkirchner Straße anschließen, geschlossen werden. Die Moschee käme an das nordwestliche Grundstückseck und bildete damit die Ostseite des Gotzinger Platzes direkt gegenüber der Kirche St. Korbinian auf der Westseite. Der Südseite des Gotzinger Platzes wird durch die bestehenden Schulen (Grundschule, Hauptschule, Maria-Probst-Realschule) begrenzt. Über die Straße auf der Nordseite befindet sich das abgeschlossene Areal der Großmarkthalle, ein Stück weiter der Frucht- und Gemüsehof mit vielen Geschäften. Der Platz würde durch die Neubauten nicht ganz abgeschlossen, das Großmarkthallen-Eck auf der Nordseite bliebe offen. Insgesamt gewönne der Platz  an Qualität, sowohl durch die Bebauung selbst, da eine unansehnliche Lücke geschlossen würde, als auch durch die Art der Bebauung, da die geplante Moschee ein ebenso interessantes und ansehnliches Bauwerk wäre wie die gegenüberliegende Kirche. Die jetzigen Parkplätze gingen verloren und könnten durch die neue Tiefgarage sowie das anderweitige Angebot der Großmarkthalle nicht vollständig ersetzt werden.
Die derzeitig klaffende Baulücke soll durch die Errichtung der Moschee, eines kleinen Verwaltungsgebäudes daneben in der [[Kochelseestraße]], sowie zwei Wohnbauten, die an die beiden bestehenden Häuser in der Kochelseestraße und Thalkirchner Straße anschließen, geschlossen werden. Die Moschee käme an das nordwestliche Grundstückseck und bildete damit die Ostseite des Gotzinger Platzes direkt gegenüber der Kirche St. Korbinian auf der Westseite. Der Südseite des Gotzinger Platzes wird durch die bestehenden Schulen (Grundschule, Hauptschule, Maria-Probst-Realschule) begrenzt. Über die Straße auf der Nordseite befindet sich das abgeschlossene Areal der [[Großmarkthalle]], ein Stück weiter der Frucht- und Gemüsehof mit vielen Geschäften. Der Platz würde durch die Neubauten nicht ganz abgeschlossen, das Großmarkthallen-Eck auf der Nordseite bliebe offen. Insgesamt gewönne der Platz  an Qualität, sowohl durch die Bebauung selbst, da eine unansehnliche Lücke geschlossen würde, als auch durch die Art der Bebauung, da die geplante Moschee ein ebenso interessantes und ansehnliches Bauwerk wäre wie die gegenüberliegende Kirche. Die jetzigen Parkplätze gingen verloren und könnten durch die neue Tiefgarage sowie das anderweitige Angebot der Großmarkthalle nicht vollständig ersetzt werden.
 
====Details====
====Details====
Es handelt sich hierbei um vorläufige Planungen. Im Einzelnen kann es noch Änderungen geben, weder die Fassadengestaltung noch das Innenraumprogramm liegen bereits endgültig fest. Fest steht, dass die Moschee eine gut sichtbare Kuppel und zwei 35 Meter hohe Minarette bekommen soll und damit das erste als solches erkennbare muslimische Gotteshaus innerhalb des [[Bundesstraße 2R|Mittleren Rings]] wäre. Die Position der Moschee direkt gegenüber der Kirche mit ihren beiden 55 Meter hohen Türmen wird auch vom Denkmalamt aus ästhetischen Gründen ausdrücklich begrüßt.
Es handelt sich hierbei um vorläufige Planungen. Im Einzelnen kann es noch Änderungen geben, weder die Fassadengestaltung noch das Innenraumprogramm liegen bereits endgültig fest. Fest steht, dass die Moschee eine gut sichtbare Kuppel und zwei 35 Meter hohe Minarette bekommen soll und damit das erste als solches erkennbare muslimische Gotteshaus innerhalb des [[Mittlerer Ring|Mittleren Rings]] wäre. Die Position der Moschee direkt gegenüber der Kirche mit ihren beiden 55 Meter hohen Türmen wird auch vom Denkmalamt aus ästhetischen Gründen ausdrücklich begrüßt.
[[Bild:210px-Gotzinger Platz Mosque Plan.jpg|thumb|210px|Lageplan der geplanten Moschee]]
[[Bild:210px-Gotzinger Platz Mosque Plan.jpg|thumb|210px|Lageplan der geplanten Moschee]]
Für das Hauptgebäude (Moschee) sind vorgesehen:
Für das Hauptgebäude (Moschee) sind vorgesehen:
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===Chronik des Bauvorhabens===
===Chronik des Bauvorhabens===
[[Image:Skizze125.jpg|thumb|left|190px|Entwurfsskizze zur neuen Moschee]]
[[Image:Skizze125.jpg|thumb|left|190px|Entwurfsskizze zur neuen Moschee]]
Bereits vor dem erfolgreichen Abschluss der [[Bauvoranfrage]] bei der [[Lokalbaukommission]] und der [[Denkmalschutz]]-Prüfung Ende Mai 2005 wurde das Bauvorhaben auf verschiedenen Ebenen kontrovers diskutiert: Die Bewohner des Stadtteils waren nur zum kleineren Teil entschiedene Befürworter oder Gegner der verschiedenen Moscheeprojekte, die große Masse verhielt sich indifferent bis wohlwollend. Einige Anwohner der beiden Nachbarschaften Schanzenbachstraße und Gotzinger Platz und Umgebung gründeten eine Interessengemeinschaft gegen Um- oder Neubau der Moschee. Im Bezirksausschuss fanden öffentliche Debatten zum Thema statt, dabei kam es am 8. Juni 2005 zu einem Eklat, als die CSU-Fraktion nach einem Streit zwischen den Fraktionsvorsitzenden von SPD und CSU geschlossen die Sitzung verließ. Anlass war eine Bemerkung des SPD-Fraktionsvorsitzenden, der eine CSU-Veranstaltung gegen die Moschee einige Wochen zuvor, bei der Agitatoren der [[Deutsche Volksunion|DVU]] aufgetreten waren, als fremdenfeindlich eingestuft hatte. Auch im Stadtrat von München stritten die Parteien über das Moscheeprojekt, auch hier machte sich die CSU zum Anwalt der Projektgegner, versuchte aber, den Anschein rechtsstaatlichen Handelns zu wahren, indem sie ihre Gegnerschaft offiziell mehr auf verfahrenstechnische als inhaltliche Kritik am Bauvorhaben aufbaute.
Bereits vor dem erfolgreichen Abschluss der Bauvoranfrage bei der [[Lokalbaukommission]] und der [[Denkmalschutz]]-Prüfung Ende Mai 2005 wurde das Bauvorhaben auf verschiedenen Ebenen kontrovers diskutiert: Die Bewohner des Stadtteils waren nur zum kleineren Teil entschiedene Befürworter oder Gegner der verschiedenen Moscheeprojekte, die große Masse verhielt sich indifferent bis wohlwollend. Einige Anwohner der beiden Nachbarschaften [[Schanzenbachstraße]] und Gotzinger Platz und Umgebung gründeten eine Interessengemeinschaft gegen Um- oder Neubau der Moschee. Im [[Bezirksausschuss]] fanden öffentliche Debatten zum Thema statt, dabei kam es am 8. Juni 2005 zu einem Eklat, als die [[CSU]]-Fraktion nach einem Streit zwischen den Fraktionsvorsitzenden von [[SPD]] und CSU geschlossen die Sitzung verließ. Anlass war eine Bemerkung des SPD-Fraktionsvorsitzenden, der eine CSU-Veranstaltung gegen die Moschee einige Wochen zuvor, bei der Agitatoren der [[Deutsche Volksunion|DVU]] aufgetreten waren, als fremdenfeindlich eingestuft hatte. Auch im Stadtrat von München stritten die Parteien über das Moscheeprojekt, auch hier machte sich die CSU zum Anwalt der Projektgegner, versuchte aber, den Anschein rechtsstaatlichen Handelns zu wahren, indem sie ihre Gegnerschaft offiziell mehr auf verfahrenstechnische als inhaltliche Kritik am Bauvorhaben aufbaute.


[[Image:409px-Munich Sendling St Korbinian.jpg|thumb|135px|St. Korbinian am Gotzinger Platz]]
[[Image:409px-Munich Sendling St Korbinian.jpg|thumb|135px|St. Korbinian am Gotzinger Platz]]
'''16. Juni 2005''': Unter Leitung des Münchner Oberbürgermeisters [[Christian Ude]] fand eine Sendlinger [[Bürgerversammlung]] statt, bei der das Thema Moschee Hauptgegenstand war und Gegner wie Befürworter ausführlich zu Wort kamen. Bei der abschließenden Abstimmung über den eingebrachten Ablehnungsantrag konnten die Gegner 252 Stimmen mobilisieren, mussten aber auch 212 Gegenstimmen für ihren Antrag hinnehmen. Ein Aufmerksamkeit heischender Auftritt Rechtsradikaler mit einem Transparent gegen die Moschee wurde unterbunden, einige [[Skinhead]]s waren von der Polizei bereits im Vorfeld von der Teilnahme an der Versammlung ausgeschlossen worden. Durch das knappe Abstimmungsergebnis ermutigt verkündete OB Ude am nächsten Tag: „Die Moschee wird gebaut“, wohl wissend, dass dezidierte Gegner wie Befürworter ihre Anhängerschaft zum Großteil zur Abstimmung mobilisiert hatten, der weitaus überwiegende Teil der Sendlinger Bürger dem Bauvorhaben aber neutral, wohlwollend oder gleichgültig gegenüberstehen dürfte und zur Abstimmung erst gar nicht erschien. So gesehen machte die Zahl der entschiedenen Befürworter wohl nur einen minimalen Prozentsatz der Sendlinger Wohnbevölkerung aus.
'''16. Juni 2005''': Unter Leitung des Münchner Oberbürgermeisters [[Christian Ude]] fand eine Sendlinger [[Bürgerversammlung]] statt, bei der das Thema Moschee Hauptgegenstand war und Gegner wie Befürworter ausführlich zu Wort kamen. Bei der abschließenden Abstimmung über den eingebrachten Ablehnungsantrag konnten die Gegner 252 Stimmen mobilisieren, mussten aber auch 212 Gegenstimmen für ihren Antrag hinnehmen. Ein Aufmerksamkeit heischender Auftritt Rechtsradikaler mit einem Transparent gegen die Moschee wurde unterbunden, einige Skinheads waren von der Polizei bereits im Vorfeld von der Teilnahme an der Versammlung ausgeschlossen worden. Durch das knappe Abstimmungsergebnis ermutigt verkündete OB Ude am nächsten Tag: „Die Moschee wird gebaut“, wohl wissend, dass dezidierte Gegner wie Befürworter ihre Anhängerschaft zum Großteil zur Abstimmung mobilisiert hatten, der weitaus überwiegende Teil der Sendlinger Bürger dem Bauvorhaben aber neutral, wohlwollend oder gleichgültig gegenüberstehen dürfte und zur Abstimmung erst gar nicht erschien. So gesehen machte die Zahl der entschiedenen Befürworter wohl nur einen minimalen Prozentsatz der Sendlinger Wohnbevölkerung aus.


'''22. Juni 2005''': Der Münchner Stadtrat stimmte dem Bau mit deutlicher Mehrheit zu, eine Koalition aus [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], den [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]], [[Freie Demokratische Partei|FDP]] und [[Fraktion (Politik)|fraktionslosen]] Stadträten setzte sich gegen die [[Christlich-Soziale Union in Bayern e.V.|CSU]] durch, die Bedenken gegen das Projekt angemeldet hatte. Die [[Christentum|christlichen]] Kirchen unterstützten das Projekt, für das damit das [[Baugenehmigungsverfahren]] begann. Die Gegner hofften, den Bau durch gerichtliche Klagen von Anwohnern noch verhindern zu können und drohten, ein [[Bürgerbegehren]] mit dem Ziel eines [[Bürgerentscheid]]s gegen den Bau herbeizuführen, falls solche Klagen scheitern sollten.
'''22. Juni 2005''': Der Münchner Stadtrat stimmte dem Bau mit deutlicher Mehrheit zu, eine Koalition aus SPD, den [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]], [[FDP]] und fraktionslosen Stadträten setzte sich gegen die CSU durch, die Bedenken gegen das Projekt angemeldet hatte. Die christlichen Kirchen unterstützten das Projekt, für das damit das Baugenehmigungsverfahren begann. Die Gegner hofften, den Bau durch gerichtliche Klagen von Anwohnern noch verhindern zu können und drohten, ein Bürgerbegehren mit dem Ziel eines Bürgerentscheids gegen den Bau herbeizuführen, falls solche Klagen scheitern sollten.


'''27. Juli 2005''': Der Stadtrat genehmigte mit breiter Mehrheit den Vertrag zwischen der Stadt und DITIM über dem Verkauf des Grundstücks am Gotzinger Platz. Im Kaufvertrag sind Forderungen der Stadt verbrieft, die den Bedenken der Anwohner Rechnung tragen:
'''27. Juli 2005''': Der Stadtrat genehmigte mit breiter Mehrheit den Vertrag zwischen der Stadt und DITIM über dem Verkauf des Grundstücks am Gotzinger Platz. Im Kaufvertrag sind Forderungen der Stadt verbrieft, die den Bedenken der Anwohner Rechnung tragen:
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'''23. März 2006''': Mit 10:2 Stimmen sprach sich die Jury des vom Moscheeverein DITIM ausgelobten Fassadenwettbewerbs im Gutachterverfahren unter fünf eingereichten Fassadenentwürfen für den des Architekten Walter Höfler aus. Dessen Entwurf sieht vor, das öffentliche Kulturzentrum im Erdgeschoss als von außen einsehbaren, gläsernen Sockel zu gestalten, der die darüberliegenden Gebets- und weiteren Räume der eigentlichen Moschee trägt. Weiter sieht Höflers Plan eine Kuppel vor, die auf fünf Säulen ruht, welche neben der konstruktiven und raumbildenden Funktion auch eine symbolische Bedeutung haben, indem sie die Fünf Säulen des Islam verkörpern: das Glaubensbekenntnis, das Gebet, die Armenabgabe, das Fasten und die Pilgerfahrt. Außerdem beinhaltet der Siegerentwurf zwei 41 Meter hohe Minarette, die, niedriger als die Türme von St. Korbinian, diesen direkt gegenüberstehen und über den Gotzinger Platz hinweg eine Beziehung zur Kirche aufnehmen. Die Architekturprofessorin und Juryvorsitzende Doris Thut kommentierte die Entscheidung der Jury folgendermaßen: „Höflers Bau ist sehr einladend und offen. Das war das politische Ziel des Bezirksausschusses, des Stadtrates und auch des Bauherren.“<br />
'''23. März 2006''': Mit 10:2 Stimmen sprach sich die Jury des vom Moscheeverein DITIM ausgelobten Fassadenwettbewerbs im Gutachterverfahren unter fünf eingereichten Fassadenentwürfen für den des Architekten Walter Höfler aus. Dessen Entwurf sieht vor, das öffentliche Kulturzentrum im Erdgeschoss als von außen einsehbaren, gläsernen Sockel zu gestalten, der die darüberliegenden Gebets- und weiteren Räume der eigentlichen Moschee trägt. Weiter sieht Höflers Plan eine Kuppel vor, die auf fünf Säulen ruht, welche neben der konstruktiven und raumbildenden Funktion auch eine symbolische Bedeutung haben, indem sie die Fünf Säulen des Islam verkörpern: das Glaubensbekenntnis, das Gebet, die Armenabgabe, das Fasten und die Pilgerfahrt. Außerdem beinhaltet der Siegerentwurf zwei 41 Meter hohe Minarette, die, niedriger als die Türme von St. Korbinian, diesen direkt gegenüberstehen und über den Gotzinger Platz hinweg eine Beziehung zur Kirche aufnehmen. Die Architekturprofessorin und Juryvorsitzende Doris Thut kommentierte die Entscheidung der Jury folgendermaßen: „Höflers Bau ist sehr einladend und offen. Das war das politische Ziel des Bezirksausschusses, des Stadtrates und auch des Bauherren.“<br />
Baubeginn des Projekts ist frühestens 2008, zuvor muss, gemäß Stadtratsbeschluss, ein Parkhaus an der ''Kochelsee- / Ecke Thalkirchner Straße'' errichtet werden.
Baubeginn des Projekts ist frühestens 2008, zuvor muss, gemäß Stadtratsbeschluss, ein Parkhaus an der ''Kochelsee- / Ecke Thalkirchner Straße'' errichtet werden.
'''21. Februar 2010''': Bei einer Versammlung des Moscheebauvereins wurde der Beschluss verkündet, dass die Moschee am Gotzinger Platz aus finanziellen Gründen nicht gebaut werden kann.


==Tage der Offenen Moschee==
==Tage der Offenen Moschee==
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*ThomasSchmitt (2003), ''Moscheen in Deutschland. Konflikte um ihre Errichtung und Nutzung.'' Deutsche Akademie für Landeskunde. Selbstverlag. Flensburg. (Standardwerk zum Thema.)
*ThomasSchmitt (2003), ''Moscheen in Deutschland. Konflikte um ihre Errichtung und Nutzung.'' Deutsche Akademie für Landeskunde. Selbstverlag. Flensburg. (Standardwerk zum Thema.)
*Ali-Özgür Özdil (2002), ''Wenn sich Moscheen öffnen. Moscheenpädagogik in Deutschland - Eine praktische Einführung in den Islam.'' Religionspädagogik in einer multikulturellen Gesellschaft. Band 3. Waxmann, Münster
*Ali-Özgür Özdil (2002), ''Wenn sich Moscheen öffnen. Moscheenpädagogik in Deutschland - Eine praktische Einführung in den Islam.'' Religionspädagogik in einer multikulturellen Gesellschaft. Band 3. Waxmann, Münster


==Weblinks==
==Weblinks==
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*[http://www.sendlingeranzeiger.de/Redaktion/Lokales/3704.htm Sendlinger Anzeiger] ''CSU Sendling gegen Moschee am Gotzinger Platz'', (Frühsommer 2005)
*[http://www.sendlingeranzeiger.de/Redaktion/Lokales/3704.htm Sendlinger Anzeiger] ''CSU Sendling gegen Moschee am Gotzinger Platz'', (Frühsommer 2005)


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[[Kategorie:Sendling]]
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[[Kategorie:Religiöses Gebäude]]
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