Großmarkthalle: Unterschied zwischen den Versionen

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Hallengröße eingefügt
(Kontorhaus 26/27 nach Plänen von Karl Meitinger)
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Bis 1945 ===
=== Bis 1945 ===
Um 1869 wurde die Bahnverbindung von [[Italien]] über den [[Brennerpass |Brenner]] nach Süddeutschland fertig gestellt. In Folge dieser Entwicklung kamen in immer größerem Umfang Waggonlieferungen mit [[Südfrüchte]]n aus Italien in München an. Die Waren wurden am Südbahnhof entladen und mit Pferdefuhrwerken zur [[Schrannenhalle]] und zum [[Viktualienmarkt]] transportiert. Mit dem raschen Anstieg der Importe aus dem Süden zeigte sich bald, dass beide Einrichtungen mit dem Umschlag dieser Warenmenge überlastet waren. Daher wurde bereits im Jahr 1893 beim [[Magistrat]] der königlichen Haupt- und Residenzstadt München die Errichtung einer „künftigen [[Großmarkthalle]]“ nach [[Berlin]]er und [[Paris]]er Vorbild zur Sprache gebracht.
Um 1869 wurde die Bahnverbindung von Italien über den Brenner nach Süddeutschland fertig gestellt. In Folge dieser Entwicklung kamen in immer größerem Umfang Waggonlieferungen mit Südfrüchten aus Italien in München an. Die Waren wurden am Südbahnhof entladen und mit Pferdefuhrwerken zur [[Schrannenhalle]] und zum [[Viktualienmarkt]] transportiert. Mit dem raschen Anstieg der Importe aus dem Süden zeigte sich bald, dass beide Einrichtungen mit dem Umschlag dieser Warenmenge überlastet waren. Daher wurde bereits im Jahr 1893 beim [[Magistrat]] der königlichen Haupt- und Residenzstadt München die Errichtung einer „künftigen Großmarkthalle“ nach Berliner und Pariser Vorbild zur Sprache gebracht.




1907 wurde der Bauplatz (damals noch auf der „grünen Wiese“) festgelegt, im folgenden Jahr erteilte der [[Magistrat]] der Stadt die Baugenehmigung, 1909 bewilligte er Baumittel in Höhe von 2,5 Millionen [[Goldmark]].<br />
1907 wurde der Bauplatz (damals noch auf der „grünen Wiese“) festgelegt, im folgenden Jahr erteilte der [[Magistrat]] der Stadt die Baugenehmigung, 1909 bewilligte er Baumittel in Höhe von 2,5 Millionen Goldmark.<br />
1910 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die Pläne dazu stammten von dem städtischen Architekten [[Richard Schachner]], der für dieses seinerzeit größte Bauprojekt in [[Eisenbeton]]<nowiki>bauweise</nowiki> zuvor ausgedehnte Studienreisen unter anderem nach Berlin und Paris unternommen hatte.<br />
1910 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die Pläne dazu stammten von dem städtischen Architekten [[Richard Schachner]], der für dieses seinerzeit größte Bauprojekt in Eisenbetonbauweise zuvor ausgedehnte Studienreisen unter anderem nach Berlin und Paris unternommen hatte.<br />
Am 14. Februar 1912 fand die Eröffnung der Großmarkthalle mit vier Markthallen und einer Gebäudegruppe an der Thalkirchner Straße durch Oberbürgermeister [[Wilhelm Georg von Borscht]] statt.<br />
Am 14. Februar 1912 fand die Eröffnung der Großmarkthalle mit vier Markthallen (je 17,20m breit und 20m hoch) und einer Gebäudegruppe an der Thalkirchner Straße durch Oberbürgermeister [[Wilhelm Georg von Borscht]] statt.<br />
Die Baukosten betrugen für die Halle 2,8 Millionen Goldmark, für den Gebäudekomplex 4,2 Millionen. Ursprünglich war die Großmarkthalle als Umschlaganlage für [[Fleisch]], [[Butter]], [[Eier]], [[Schmalz]], [[Obst]] und [[Gemüse]] und andere Lebensmittel gedacht. Das Großmarkthallengelände wurde damals im Norden von der Lagerhausstraße, im Westen von der Tumblingerstraße, im Süden von der Valleystraße (heute Kochelseestraße) und im Osten von der alten Thalkirchner Straße (heute Teil des Großmarkthallengeländes) begrenzt und umfasste 46.500 Quadratmeter.  
Die Baukosten betrugen für die Halle 2,8 Millionen Goldmark, für den Gebäudekomplex 4,2 Millionen. Ursprünglich war die Großmarkthalle als Umschlaganlage für Fleisch, Butter, Eier, Schmalz, Obst und Gemüse und andere Lebensmittel gedacht. Das Großmarkthallengelände wurde damals im Norden von der Lagerhausstraße, im Westen von der Tumblingerstraße, im Süden von der Valleystraße (heute [[Kochelseestraße]]) und im Osten von der alten Thalkirchner Straße (heute Teil des Großmarkthallengeländes) begrenzt und umfasste 46.500 Quadratmeter.  


In den [[1920er|zwanziger Jahren]] entstanden der Gärtnerfreimarkt, der Umschlagbahnhof, die Sortieranlage und das Kontorhaus 1 mit Büros. 1927 betrug die Menge der Warenanlieferungen per Bahn bereits über 20.000 Tonnen.
In den zwanziger Jahren entstanden der Gärtnerfreimarkt, der Umschlagbahnhof, die Sortieranlage und das Kontorhaus 1 mit Büros. 1927 betrug die Menge der Warenanlieferungen per Bahn bereits über 20.000 Tonnen.


Als im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] die zerstörerischen Folgen der [[Nationalsozialismus|NS-Diktatur]] durch Luftangriffe der [[Alliierte]]n auch für die deutsche Zivilbevölkerung spürbar wurden, kam es auch im Bereich der Großmarkthallen zu schweren Schäden durch [[Luftmine]]n und [[Brandbombe]]n. In den letzten Kriegsjahren wurden 80 Prozent der Marktanlagen zerstört. Der Angriff mit den schwersten Folgen für die Großmarkthalle erfolgte in der Nacht vom 6. zum 7. September 1943 durch die britische [[Royal Air Force]], doch auch die [[United States Army Air Force|8. USAAF]] flog mehrere Angriffe, die auch den Großmarkt trafen. Im November 1944 wurde auch die Eisenbahnverbindung zum Großmarkt vorübergehend unterbrochen.<br />
Als im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] die zerstörerischen Folgen der NS-Diktatur durch Luftangriffe der Alliierten auch für die deutsche Zivilbevölkerung spürbar wurden, kam es auch im Bereich der Großmarkthallen zu schweren Schäden durch Luftminen und Brandbomben. In den letzten Kriegsjahren wurden 80 Prozent der Marktanlagen zerstört. Der Angriff mit den schwersten Folgen für die Großmarkthalle erfolgte in der Nacht vom 6. zum 7. September 1943 durch die britische Royal Air Force, doch auch die 8. USAAF flog mehrere Angriffe, die auch den Großmarkt trafen. Im November 1944 wurde auch die Eisenbahnverbindung zum Großmarkt vorübergehend unterbrochen.<br />


=== Wiederaufbau und Erweiterung nach 1945 ===
=== Wiederaufbau und Erweiterung nach 1945 ===
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