Max Widnmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahre 1817 wurde Eichstätt dem Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt, Eugen Beauharnais zugesprochen (Stiefsohn Napoleons und von 1805-1813 Vizekönig von Italien), der mit Auguste verheiratet war, der Tochter des bayerischen Königs [[Maximilian I.]] Joseph. Dr. Widnmann wurde daraufhin Leibarzt des Herzogs und betreute ihn bis zu seinem Tode am 21. Februar 1824. Die letzte Zeit verbrachte der Herzog überwiegend in München und wollte seinen erprobten Arzt an seiner Seite wissen. Im Herbst 1824 verlegte die Familie Widnmann ihren Wohnsitz in die aufstrebende Stadt, da sie sich dort eine bessere Zukunft erhoffte.
Im Jahre 1817 wurde Eichstätt dem Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt, Eugen Beauharnais zugesprochen (Stiefsohn Napoleons und von 1805-1813 Vizekönig von Italien), der mit Auguste verheiratet war, der Tochter des bayerischen Königs [[Maximilian I.]] Joseph. Dr. Widnmann wurde daraufhin Leibarzt des Herzogs und betreute ihn bis zu seinem Tode am 21. Februar 1824. Die letzte Zeit verbrachte der Herzog überwiegend in München und wollte seinen erprobten Arzt an seiner Seite wissen. Im Herbst 1824 verlegte die Familie Widnmann ihren Wohnsitz in die aufstrebende Stadt, da sie sich dort eine bessere Zukunft erhoffte.


Im Herbst 1828 erhielt Max Widnmann vom Akademiedirektor Cornelius die Erlaubnis und begann sogleich im November 1828 sein Studium an der [[Akademie der Bildenden Künste]] als Schüler von Konrad Eberhard und Ludwig von Schwanthaler. Durch die Förderung seiner Lehrer konnte er sich zwischen 1836 und 1839 in Rom aufhalten und seine Studien bei dem bekannten dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen fortsetzen. Widnmann hielt sich häufig bei Johann Martin Wagner auf, dem Verwalter König Ludwigs I. in der Villa Malta, da er viel vom alten Meister lernen konnte. Bei längerer Abwesenheit Wagners durfte er dessen Atelier in der Villa nutzen. Dadurch entstand, wie unter anderem aus dem damaligen Briefwechsel hervor geht, eine enge Freundschaft auch in späteren Jahren, ebenso mit dem Nachfolger Wagners in der Villa Malta, dem Bildhauer Peter Schöpf.
Im Herbst 1828 erhielt Max Widnmann vom Akademiedirektor Cornelius die Erlaubnis und begann sogleich im November 1828 sein Studium an der [[Akademie der Bildenden Künste]] als Schüler von Konrad Eberhard und Ludwig von Schwanthaler. Durch die Förderung seiner Lehrer konnte er sich zwischen 1836 und 1839 in Rom aufhalten und seine Studien bei dem bekannten dänischen Bildhauer [[Bertel Thorvaldsen]] fortsetzen. Widnmann hielt sich häufig bei Johann Martin Wagner auf, dem Verwalter König Ludwigs I. in der Villa Malta, da er viel vom alten Meister lernen konnte. Bei längerer Abwesenheit Wagners durfte er dessen Atelier in der Villa nutzen. Dadurch entstand, wie unter anderem aus dem damaligen Briefwechsel hervor geht, eine enge Freundschaft auch in späteren Jahren, ebenso mit dem Nachfolger Wagners in der Villa Malta, dem Bildhauer Peter Schöpf.


Nach seiner Rückkehr ließ sich Widnmann als freischaffender Künstler in München nieder und erhielt zahlreiche Aufträge von König [[Ludwig I.]] zu kolossalen Standbildern, wie das Reiterstandbild am [[Odeonsplatz]] (1862), sowie zu Porträtbüsten für die bayerische [[Ruhmeshalle]] und die {{WL2|Walhalla}} bei Regensburg. 1848 wurde Widnmann einstimmig vom akademischen Kollegium vorgeschlagen und von König Ludwig I. zum Professor und Nachfolger [[Ludwig Michael von Schwanthaler|Schwanthalers]] an der Kunstakademie berufen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Münchner neben der Pariser damit international die wichtigste Akademie. Aus Widnmanns Lehrtätigkeit, die er bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1887 ausübte, gingen viele namhafte Künstler hervor, wie [[Hans Makart]], [[Wilhelm Busch]], [[Franz von Lenbach]], [[Wilhelm Trübner]], [[Max Slevogt]] und [[Wilhelm Leibl]].  
Nach seiner Rückkehr ließ sich Widnmann als freischaffender Künstler in München nieder und erhielt zahlreiche Aufträge von König [[Ludwig I.]] zu kolossalen Standbildern, wie das Reiterstandbild am [[Odeonsplatz]] (1862), sowie zu Porträtbüsten für die bayerische [[Ruhmeshalle]] und die {{WL2|Walhalla}} bei Regensburg. 1848 wurde Widnmann einstimmig vom akademischen Kollegium vorgeschlagen und von König Ludwig I. zum Professor und Nachfolger [[Ludwig Michael von Schwanthaler|Schwanthalers]] an der Kunstakademie berufen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Münchner neben der Pariser damit international die wichtigste Akademie. Aus Widnmanns Lehrtätigkeit, die er bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1887 ausübte, gingen viele namhafte Künstler hervor, wie [[Hans Makart]], [[Wilhelm Busch]], [[Franz von Lenbach]], [[Wilhelm Trübner]], [[Max Slevogt]] und [[Wilhelm Leibl]].  
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