Arisierungsstelle: Unterschied zwischen den Versionen

K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Arisierungsstelle''' wurden die Parteibüros der NSDAP in [[München]] genannt, in denen die Arisierung des Privatbesitzes der Münchner eingeleitet wurde, bei denen die  Nazis die Zugehörigkeit zur jüdische Konfession oder familiäre Beziehungen als Vorwand zur Enteignung und Verfolgung benutzten. Die systematische behördliche Enteignung und Ghettoisierung der Juden begannen im November 1938. Zu diesem Zweck gründete NSDAP-Gauleiter [[Adolf Wagner]] (1890–1944) die '''Vermögensverwertung München GmbH''', in die er selbst als Gesellschafter eintrat.  
'''Arisierungsstelle''' wurden die Parteibüros der NSDAP in [[München]] genannt, in denen die Enteignung/Arisierung des Privatbesitzes der Münchner eingeleitet wurde, bei denen die  Nazis die Zugehörigkeit zur jüdische Konfession oder familiäre Beziehungen als Vorwand zur Enteignung und Verfolgung benutzten. Die systematische behördliche Enteignung und Ghettoisierung der Juden begannen im November [[1938]]. Aber es gab so genannte Arisierungen bereits vorher. Zu diesem Zweck gründete NSDAP-Gauleiter [[Adolf Wagner]] (1890–1944) die '''Vermögensverwertung München GmbH''', in die er selbst als Gesellschafter eintrat.  


Aufgabe der Arisierungsstelle war die bürokratische Abwicklung der Enteignung sämtlichen “jüdischen Eigentums“ und Übertragung an Nichtjuden (vorzugsweise an Parteimitglieder der NSDAP) u. a. mit Hilfe der Finanzbehörden und von Rechtsanwälten und Notaren. Ende 1939 waren fast alle Münchener Firmen in so genanntem jüdischem Besitz enteignet worden. Danach folgte die "Arisierung" von Häusern, Wohnungen und Vermögen der gesamten übrigen “jüdischen“ Bevölkerung. Diese war bis Mitte [[1943]] vollständig abgewickelt, so dass die Behörde ihre Tätigkeit im Juni 1943 einstellte.
Aufgabe der Arisierungsstelle war die bürokratische Abwicklung der Enteignung sämtlichen “jüdischen Eigentums“ und Übertragung an Nichtjuden (vorzugsweise an Parteimitglieder der NSDAP) u. a. mit Hilfe der Finanzbehörden und von Rechtsanwälten und Notaren. Ende 1939 waren fast alle Münchener Firmen in so genanntem jüdischem Besitz enteignet worden. Danach folgte die "Arisierung" von Häusern, Wohnungen und Vermögen der gesamten übrigen “jüdischen“ Bevölkerung. Diese war bis Mitte [[1943]] vollständig abgewickelt, so dass die Behörde ihre Tätigkeit im Juni 1943 einstellte.


==Adresse==
==Lage, Weblinks ==
* [[Widenmayerstraße|Widenmayerstr.]] 27
* [[Widenmayerstraße|Widenmayerstr.]] 27


==Lage, Weblinks ==


* [http://www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de/ns_in_muenchen/stadtplan-muenchen-im-nationalsozialismus/interaktive-karte ''Topographie des Nationalsozialismus in München 1918 bis 1945'' -''' Interaktiver Stadtplan zur NS-Zeit'''] (vgl. zur gedruckten Ausgabe oben)
* [http://www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de/ns_in_muenchen/stadtplan-muenchen-im-nationalsozialismus/interaktive-karte ''Topographie des Nationalsozialismus in München 1918 bis 1945'' -''' Interaktiver Stadtplan zur NS-Zeit'''] (vgl. zur gedruckten Ausgabe oben)
14.416

Bearbeitungen