Pferdebahn: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:MueTramGedenktafel2014a.jpg‎|thumb|600px|Gedenktafel zur Pferdebahn/Straßenbahn in [[München]] ([[Einsteinstraße]]) ]]
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*[[1861]]: ein Pferd zog je einen von zwei gleisgeführten Wagen. Vom Bau her entsprechen die Vorläufer der heutigen [[Tram]] noch den damaligen Kutschen.
*[[1861]]: ein Pferd zog je einen von zwei gleisgeführten Wagen. Vom Bau her entsprechen die Vorläufer der heutigen [[Tram]] noch den damaligen Kutschen.


'''Vorgänger''' dieser Tramway waren die pferdebespannten "Stellwagen" der Firma [[Zechmeister]], die mit der Einrichtung der gleisgebundenen Pferdebahn Wagen um Wagen abgelöst wurden.


Der Eingang zum [[Betriebshof]] ist als ....
Doch erst nach der Beseitigung etlicher technischer und organisatorischer Schwierigkeiten erteilte König Ludwig II. am 20. Mai [[1876]] dem belgischen Ingenieur {{WL2|fr:Édouard Otlet|Edouard Otlet}} die Konzession zur Errichtung der Pferdebahn.
 
 
 
'''Vorgänger''' dIeser Tramway waren die pferdebespannten "Stellwagen" der Firma [[Zechmeister]], die mit der Einrichtung der gleisgebundenen Pferdebahn Wagen um Wagen abgelöst wurden.
 
 
Doch erst nach der Beseitigung etlicher technischer und organisatorischer Schwierigkeiten erteilte König Ludwig II. am 20. Mai [[1876]] dem belgischen Ingenieur [[Edouard Otlet]] die Konzession zur Errichtung der Pferdebahn.
 


Am 21. Oktober '''1876''' fuhr die erste so genannte Trambahn in München: die Strecke führte vom [[Promenadeplatz]] über [[Stachus]], [[Bayerstraße]], Bahnhofplatz, [[Dachauer Straße]], Stiglmaierplatz zur Nymphenburger Straße/Burgfriedensgrenze ([[Maillingerstraße]]).
Am 21. Oktober '''1876''' fuhr die erste so genannte Trambahn in München: die Strecke führte vom [[Promenadeplatz]] über [[Stachus]], [[Bayerstraße]], Bahnhofplatz, [[Dachauer Straße]], Stiglmaierplatz zur Nymphenburger Straße/Burgfriedensgrenze ([[Maillingerstraße]]).


Die "[[Münchner Neuesten Nachrichten]]" berichteten:
Die "[[Münchner Neuesten Nachrichten]]" berichteten:
''Nach langem Hin und Her hatte sich der Münchner Magistrat für die Bewerbung Otlets entschieden und erteilte ihm eine Konzession auf 30 Jahre. Für die Benützung städtischen Straßengrundes müßte der Belgier 1% seiner Brutto-Einnahmen an die Stadtgemeinde abführen.''


:::zitieren
Nach langem Hin und Her hatte sich der Münchner Magistrat für die Bewerbung Otlets entschieden iden und erteilte ihm eine Konzession auf 30 Jahre. Für die Benützung städtischen Straßengrundes müßte der Belgier 1% seiner Brutto-Einnahmen an die Stadtgemeinde abführen.
[[Bild:Ringlinie 1900.jpg|thumb|360px|Pferdetram auf der Ringlinie (Foto ca. Sommer 1900)]]
[[Bild:Ringlinie 1900.jpg|thumb|360px|Pferdetram auf der Ringlinie (Foto ca. Sommer 1900)]]
== Geschichte der Pferdebahn ==
== Geschichte der Pferdebahn ==
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[[Datei:Münchner Trambahn-Aktiengesellschaft 2000 RM.jpg|links|mini|Aktie der Münchner Trambahn-Actiengesellschaft von 1888]]
[[Datei:U-undTrambahnNetzentwicklungMünchen.png|mini|Die Entwicklungsgeschichte der Münchner Straßenbahn]]
[[Datei:Val 110 6.jpg|miniatur|Pferdestraßenbahnwagen in München im 19. Jahrhundert am Karolinenplatz]]
[[Datei:Stiglmaierplatz 1885.jpg|mini|links|Dampfstraßenbahn 1885 am [[Stiglmaierplatz]]]]
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Durch den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt München ab Mitte des 19. Jahrhunderts und die damit wachsende Einwohnerzahl stieg das Verkehrsbedürfnis stark an. Wie in vielen größeren Städten geht die Straßenbahn in München auf private Unternehmen zurück. Am 16. Juni 1869 richtete der Lohnkutscher Michael Zechmeister ein [[Pferdeomnibus|mit Pferden betriebenes Omnibusnetz]] ein, dieses wurde auch umgangssprachlich als ''Groschenwagen'' bezeichnet. Das Netz bestand aus fünf im 20-Minuten-Takt befahrenen Linien. Das Ziel war jedoch der Bau einer [[Pferdebahn]] auf Schienen, die die Stadt allerdings als nicht lohnend ansah. Noch im selben Jahr versuchte der Amerikaner S.A. Beer eine Konzession für eine Pferdebahn zu erhalten, was ihm jedoch nicht gelang. Nachdem in vielen anderen Städten bereits Pferdebahnen eingerichtet worden waren, erhielt 1869 auch in München ein Konsortium aus [[Magdeburg]] eine Konzession zum Bau von drei Pferdebahnlinien. Das Projekt scheiterte an der Finanzierung.<ref>{{Literatur | Autor= Martin Pabst | Titel= Die Münchner Tram. Bayerns Metropole und ihre Straßenbahn | Verlag= GeraMond | Ort= München | Jahr= 2000|ISBN=3-932785-05-3 |Kommentar=''Strassenbahn-Magazin. Bibliothek'' | Seiten=10 }}</ref> Der Münchner Magistrat bewilligte im Jahr 1873 zwar den Bau einer Pferdebahn, die Münchner Polizeidirektion verbot jedoch das Verlegen der Schienen in der Innenstadt, sodass das Vorhaben verzögert wurde. Nachdem der Münchner Magistrat dem Belgier Edouard Otlet am 26. März 1876 eine Konzession erteilt hatte, willigte die Polizeidirektion dem Bau schließlich doch ein.<ref>Peter Schricker: ''Münchner Schienennahverkehr''. Münchner Schienennahverkehr: Tram, S-Bahn, U-Bahn, O-Bus. GeraMOnd, München 2005, ISBN 3-7654-7137-2. S. 16.</ref> Otlet verpflichtete sich, zunächst eine Ost-Westlinie ([[Schloss Nymphenburg]] – Nymphenburger Landstraße – [[Dachauer Straße]] – [[München Hauptbahnhof|Bahnhofsplatz]] – [[Karlsplatz (München)|Karlsplatz]] mit Gabelung nach Norden über den [[Lenbachplatz]] zum [[Promenadeplatz]] und nach Süden über [[Sendlinger Tor]] und Zweibrückenstraße zum [[Bahnhof München Ost|Haidhauser Bahnhof]]) und eine Nord-Süd-Linie (Großwirt in Schwabing [heute [[Münchner Freiheit]]] – Schwabinger Landstraße [heute [[Leopoldstraße]]] – [[Ludwigstraße]] – [[Brienner Straße]] – Hauptbahnhof – [[Theresienwiese]]) als Pferdebahn zu bauen.<ref>{{Literatur|Titel=100 Jahre Münchner Straßenbahn. 1876–1976|Auflage=2.|Verlag=Stadtarchiv|Ort=München|Jahr=1976|Kommentar=''Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München'' 060, {{ISSN|0541-3303}}|Seiten=26–27|Herausgeber=[[Michael Schattenhofer]]}}</ref>
Durch den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt München ab Mitte des 19. Jahrhunderts und die damit wachsende Einwohnerzahl stieg das Verkehrsbedürfnis stark an. Wie in vielen größeren Städten geht die Straßenbahn in München auf private Unternehmen zurück. Am 16. Juni 1869 richtete der Lohnkutscher Michael Zechmeister ein [[Pferdeomnibus|mit Pferden betriebenes Omnibusnetz]] ein, dieses wurde auch umgangssprachlich als ''Groschenwagen'' bezeichnet. Das Netz bestand aus fünf im 20-Minuten-Takt befahrenen Linien. Das Ziel war jedoch der Bau einer [[Pferdebahn]] auf Schienen, die die Stadt allerdings als nicht lohnend ansah. Noch im selben Jahr versuchte der Amerikaner S.A. Beer eine Konzession für eine Pferdebahn zu erhalten, was ihm jedoch nicht gelang. Nachdem in vielen anderen Städten bereits Pferdebahnen eingerichtet worden waren, erhielt 1869 auch in München ein Konsortium aus [[Magdeburg]] eine Konzession zum Bau von drei Pferdebahnlinien. Das Projekt scheiterte an der Finanzierung.<ref>{{Literatur | Autor= Martin Pabst | Titel= Die Münchner Tram. Bayerns Metropole und ihre Straßenbahn | Verlag= GeraMond | Ort= München | Jahr= 2000|ISBN=3-932785-05-3 |Kommentar=''Strassenbahn-Magazin. Bibliothek'' | Seiten=10 }}</ref> Der Münchner Magistrat bewilligte im Jahr 1873 zwar den Bau einer Pferdebahn, die Münchner Polizeidirektion verbot jedoch das Verlegen der Schienen in der Innenstadt, sodass das Vorhaben verzögert wurde. Nachdem der Münchner Magistrat dem Belgier Edouard Otlet am 26. März 1876 eine Konzession erteilt hatte, willigte die Polizeidirektion dem Bau schließlich doch ein.<ref>Peter Schricker: ''Münchner Schienennahverkehr''. Münchner Schienennahverkehr: Tram, S-Bahn, U-Bahn, O-Bus. GeraMOnd, München 2005, ISBN 3-7654-7137-2. S. 16.</ref> Otlet verpflichtete sich, zunächst eine Ost-Westlinie ([[Schloss Nymphenburg]] – Nymphenburger Landstraße – [[Dachauer Straße]] – [[München Hauptbahnhof|Bahnhofsplatz]] – [[Karlsplatz (München)|Karlsplatz]] mit Gabelung nach Norden über den [[Lenbachplatz]] zum [[Promenadeplatz]] und nach Süden über [[Sendlinger Tor]] und Zweibrückenstraße zum [[Bahnhof München Ost|Haidhauser Bahnhof]]) und eine Nord-Süd-Linie (Großwirt in Schwabing [heute [[Münchner Freiheit]]] – Schwabinger Landstraße [heute [[Leopoldstraße]]] – [[Ludwigstraße]] – [[Brienner Straße]] – Hauptbahnhof – [[Theresienwiese]]) als Pferdebahn zu bauen.<ref>{{Literatur|Titel=100 Jahre Münchner Straßenbahn. 1876–1976|Auflage=2.|Verlag=Stadtarchiv|Ort=München|Jahr=1976|Kommentar=''Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München'' 060, {{ISSN|0541-3303}}|Seiten=26–27|Herausgeber=[[Michael Schattenhofer]]}}</ref>


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== Weitere Entwicklungen ==
==Weitere Entwicklungen==
1894 besaß die Münchner Trambahn AG 758 Pferde, dies war die größte Anzahl an Pferden, die die Münchner Straßenbahn je erreichte. 1895 wurde nach langen Verhandlungen mit Behörden und Haus- und Grundbesitzern als erste Strecke die Linie vom [[Färbergraben]] zum [[München Isartalbahnhof|Isartalbahnhof]] elektrifiziert. In diesem Zusammenhang wurde auch erstmals das Mitziehen von Pferdebahnwagen als Beiwagen getestet. Der volle elektrische Betrieb auf der Strecke wurde am 27.&nbsp;Juni 1895 genehmigt.<ref>{{Literatur|Titel=100 Jahre Münchner Straßenbahn. 1876–1976|Auflage=2.|Verlag=Stadtarchiv|Ort=München|Jahr=1976|Kommentar=''Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München'' 060, {{ISSN|0541-3303}}|Seiten=35|Herausgeber=[[Michael Schattenhofer]]}}</ref> Die Elektrifizierung des Netzes ging von da an zügig voran und war bis 1900 abgeschlossen.<ref>{{Literatur|Titel=100 Jahre Münchner Straßenbahn. 1876–1976|Auflage=2.|Verlag=Stadtarchiv|Ort=München|Jahr=1976|Kommentar=''Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München'' 060, {{ISSN|0541-3303}}|Seiten=40|Herausgeber=[[Michael Schattenhofer]]}}</ref> Die letzte Pferdebahn fuhr am 15. August 1900 auf der Linie vom Promenadeplatz zur Hohenzollernstraße.<ref>{{Literatur | Autor= Martin Pabst | Titel= Die Münchner Tram. Bayerns Metropole und ihre Straßenbahn | Verlag= GeraMond | Ort= München | Jahr= 2000|ISBN=3-932785-05-3 |Kommentar=''Strassenbahn-Magazin. Bibliothek'' | Seiten=14 }}</ref>
1894 besaß die Münchner Trambahn AG 758 Pferde, dies war die größte Anzahl an Pferden, die die Münchner Straßenbahn je erreichte. 1895 wurde nach langen Verhandlungen mit Behörden und Haus- und Grundbesitzern als erste Strecke die Linie vom [[Färbergraben]] zum [[München Isartalbahnhof|Isartalbahnhof]] elektrifiziert. In diesem Zusammenhang wurde auch erstmals das Mitziehen von Pferdebahnwagen als Beiwagen getestet. Der volle elektrische Betrieb auf der Strecke wurde am 27.&nbsp;Juni 1895 genehmigt.<ref>{{Literatur|Titel=100 Jahre Münchner Straßenbahn. 1876–1976|Auflage=2.|Verlag=Stadtarchiv|Ort=München|Jahr=1976|Kommentar=''Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München'' 060, {{ISSN|0541-3303}}|Seiten=35|Herausgeber=[[Michael Schattenhofer]]}}</ref> Die Elektrifizierung des Netzes ging von da an zügig voran und war bis 1900 abgeschlossen.<ref>{{Literatur|Titel=100 Jahre Münchner Straßenbahn. 1876–1976|Auflage=2.|Verlag=Stadtarchiv|Ort=München|Jahr=1976|Kommentar=''Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München'' 060, {{ISSN|0541-3303}}|Seiten=40|Herausgeber=[[Michael Schattenhofer]]}}</ref> Die letzte Pferdebahn fuhr am 15. August 1900 auf der Linie vom Promenadeplatz zur Hohenzollernstraße.<ref>{{Literatur | Autor= Martin Pabst | Titel= Die Münchner Tram. Bayerns Metropole und ihre Straßenbahn | Verlag= GeraMond | Ort= München | Jahr= 2000|ISBN=3-932785-05-3 |Kommentar=''Strassenbahn-Magazin. Bibliothek'' | Seiten=14 }}</ref>


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