30.711
Bearbeitungen
Gnisse (Diskussion | Beiträge) K (→Musikalische Karriere: Link auf Fraunhofer) |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Bild:Tiger Willi 4555.jpg|mini|hochkant|Tiger Willi bei einem Auftritt auf einem Schwabinger Strassenfest 2008]] | [[Bild:Tiger Willi 4555.jpg|mini|hochkant|Tiger Willi bei einem Auftritt auf einem Schwabinger Strassenfest 2008]] | ||
'''Tiger Willi''' ( | '''Tiger Willi''' (* [[9. April]] [[1947] in [[München]] als ''Wilhelm Raabe'', † [[11. März]] [[2018]]) war Musikpoet, Kabarettist und Maler mit oft schrägen, manchmal derben und auch tiefsinnigen Balladen. Sein Markenzeichen waren eine Mütze und Weste aus Tigerfell-Imitat. Er nannte sich nach dem Schlager „Tiger“ von Peter Kraus, wurde von der Presse als ''„Gesamtkunstwerk“'' gefeiert und hatte eine treuen Fangemeinde. Die SZ bezeichnete ihn „''mit seinen existentiell verdunkelten Liedern als Nachfolger Franz Schuberts''.“ | ||
==Leben== | ==Leben== | ||
Wilhelm Raabe wuchs in Steinebach am Wörthsee auf. Der | Wilhelm Raabe wuchs in Steinebach am Wörthsee auf. Der „Kirchenwirt“ direkt im Ortszentrum gehörte seit 1911 seiner Familie, sein Großvater Carl hatte das Lokal erworben. Im Alter von 15 Jahren verlor er den Vater, einen Professor, mit 18 dann die Mutter. Gesetzlicher Vertreter wurde der Metzger Ernst Raabe. Später besuchte er ein katholisches Internat, wo er „großgezüchtigt“ wurde, wie er sich später erinnerte. | ||
Nach einer Metzgerlehre übernahm er mit 23 die elterliche Metzgerei und wandelte diese Laden bald zu seiner privaten Bühne um, deklamierte vor der Kundschaft Gedichte, trug Szenen aus Dramen vor und wurde der "singende Metzger" | |||
Nach einer Metzgerlehre übernahm er mit 23 die elterliche Metzgerei und wandelte diese Laden bald zu seiner privaten Bühne um, deklamierte vor der Kundschaft Gedichte, trug Szenen aus Dramen vor und wurde der "singende Metzger" genannt. | |||
Nach dem Abitur studierte er erst Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie, dann Sozialwesen. 1987 wurde er Sozialpädagoge im Internat der Bayerischen Bauindustrie in Stockdorf, wo er bis zu seiner Pensionierung blieb. Dort entstanden nebenbei die ersten richtigen Lieder, mit denen er sich bald auch auf kleine Bühnen traute. | Nach dem Abitur studierte er erst Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie, dann Sozialwesen. 1987 wurde er Sozialpädagoge im Internat der Bayerischen Bauindustrie in Stockdorf, wo er bis zu seiner Pensionierung blieb. Dort entstanden nebenbei die ersten richtigen Lieder, mit denen er sich bald auch auf kleine Bühnen traute. | ||
==Musikalische Karriere== | In den letzten Lebensjahren erkrankte er an der {{WL2|Alzheimer-Krankheit}} und wurde am 16. März 2018 in seiner Heimatgemeinde Steinebach am Wörthsee beigesetzt. | ||
1968 begann er seine musikalisch-kabarettistische Kariere mit dem „Isele Rock“. Sein | |||
1995 präsentierte er sein Programm „´s Leben ist a Schindermatz“. Seit 1998 trat er regelmäßig auf Bühnen in ganz Bayern auf, bei Musikfestivals wie dem ‚Sängerkrieg‘ auf der Wartburg in Thüringen, bei Stadtteilfesten und vor allem auf Kabarettbühnen, wie dem [[Theater_im_Fraunhofer|Theater im Fraunhofer]] in München und Raabes Wirtshausbrettl in Steinebach. Er wurde jahrelang vom Folk- und Bluesgitarristen Günter "Bonzo" Keil begleitet, der im Jahre 2006 verstarb | == Musikalische Karriere == | ||
1968 begann er seine musikalisch-kabarettistische Kariere mit dem „Isele Rock“. Sein erstes Konzert als Tiger Willi gab er 1994. | |||
1995 präsentierte er sein Programm „´s Leben ist a Schindermatz“. Seit 1998 trat er regelmäßig auf Bühnen in ganz Bayern auf, bei Musikfestivals wie dem ‚Sängerkrieg‘ auf der Wartburg in Thüringen, bei Stadtteilfesten und vor allem auf Kabarettbühnen, wie dem [[Theater_im_Fraunhofer|Theater im Fraunhofer]] in München und Raabes Wirtshausbrettl in Steinebach. Er wurde jahrelang vom Folk- und Bluesgitarristen Günter "Bonzo" Keil begleitet, der im Jahre 2006 verstarb. | |||
==Diskografie== | == Diskografie == | ||
*1997 - Da Mond De Geile Sau | *1997 - Da Mond De Geile Sau | ||
*2003 - Pfui Deifi Is Des Leben Schee! | *2003 - Pfui Deifi Is Des Leben Schee! | ||
Zeile 23: | Zeile 25: | ||
*2012 - Alpenpower Blues Aus Bayern | *2012 - Alpenpower Blues Aus Bayern | ||
==Auszeichnungen== | == Auszeichnungen == | ||
*1996 Auszeichnung ‚Rose der Woche‘ durch die tz München. | *1996 Auszeichnung ‚Rose der Woche‘ durch die tz München. | ||
*2011 Aufnahme in die [[Münchner Turmschreiber]] | *2011 Aufnahme in die [[Münchner Turmschreiber]] | ||
Zeile 31: | Zeile 33: | ||
*2006 entstand ein weiterer Film über sein künstlerisches Schaffen. | *2006 entstand ein weiterer Film über sein künstlerisches Schaffen. | ||
==Medienberichte== | == Medienberichte == | ||
*[http://www.tigerwilli.com/ Gedenkseite an Tiger Willi] | *[http://www.tigerwilli.com/ Gedenkseite an Tiger Willi] | ||
*[https://www.tiger-willi.de/ Erinnerungen an Tiger Willi] | *[https://www.tiger-willi.de/ Erinnerungen an Tiger Willi] | ||
Zeile 41: | Zeile 43: | ||
*[https://www.sueddeutsche.de/muenchen/tiger-willi-liedermacher-kleinkunst-buch-1.5257418?reduced=true Vom Metzger zum Dichter], SZ vom 7. April 2021 | *[https://www.sueddeutsche.de/muenchen/tiger-willi-liedermacher-kleinkunst-buch-1.5257418?reduced=true Vom Metzger zum Dichter], SZ vom 7. April 2021 | ||
==Tiger Willi auf Youtube== | == Tiger Willi auf Youtube == | ||
*[https://www.youtube.com/watch?v=hDsKM8e0_Tk Lisi] | *[https://www.youtube.com/watch?v=hDsKM8e0_Tk Lisi] | ||
*[https://www.youtube.com/watch?v=Vridr5dI7Hc Mo ohne Kopf] | *[https://www.youtube.com/watch?v=Vridr5dI7Hc Mo ohne Kopf] | ||
Zeile 47: | Zeile 49: | ||
*[https://www.youtube.com/watch?v=Vkcv9ziQp3w Papageil] | *[https://www.youtube.com/watch?v=Vkcv9ziQp3w Papageil] | ||
*[https://www.youtube.com/watch?v=5g4iUzKvAuQ Gnadenlose Wirklichkeit] | *[https://www.youtube.com/watch?v=5g4iUzKvAuQ Gnadenlose Wirklichkeit] | ||
[[Kategorie:Mann]] | [[Kategorie:Mann]] |
Bearbeitungen