Münchner Kessel: Unterschied zwischen den Versionen

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Vom 6. bis zum 8. Juli [[1992]] fand der G7-Gipfel erstmals in München in der [[Residenz]] statt. <br>Die Vorgänge rund um die Demonstrationen gegen diesen Gipfel gingen als so genannter „'''Münchner Kessel'''“ in die Polizeigeschichte ein.<br>
Vom 6. bis zum 8. Juli [[1992]] fand der G7-Gipfel erstmals in München in der [[Residenz]] statt.
Am 6. Juli 1992 gegen zehn Uhr versuchten rund 500 Demonstrierende zum Tagungsort vorzudringen, um gegen den Empfang der G7-Spitzenpolitiker durch Bundeskanzler Helmut Kohl zu protestieren. Noch bevor der EG-Kommissionspräsident Jaques Delors eintaf, wurde der Platz von einer Hundertschaft der Polizei geräumt und viele Beamte - von bis zu tausend ist die Rede - kesselten die G7-Gegner vor dem Kaffeehaus [[Dallmayr]] am [[Marienhof]] ein. Die Demonstrierenden werden über mehrere Stunden vom {{WL2|Unterstützungskommando_(Bayern)}} (USK) festgehalten, es gab weder Toiletten noch frisches Wasser. Über 480 Personen wurden festgenommen, in Handschellen abgeführt und gegen sie wegen Nötigung ermittelt. Im Nachhinein wurde jedoch keiner der Demonstrierenden verurteilt.<br>
 
Unter den Festgenommen war unter anderem {{WL2|Jutta Ditfurth}}.<br>
Die Vorgänge rund um die Demonstrationen gegen diesen Gipfel gingen als so genannter „'''Münchner Kessel'''“ in die Polizeigeschichte ein.
[[Christian Ude]], der damalige Zweite Bürgermeister war vom Rathaus aus Augenzeuge der Einkesselung und stellte eine Strafanzeige gegen einen Polizisten.<br>
 
114 von der Einkesselung Betroffene klagten später vor Gericht auf Schmerzensgeld. Vom Landgericht bekam sie 115 DM zugesprochen, dieses wurde jedoch in der nächsten Instanz auf 50 DM reduziert.<br>
Am [[6. Juli 1992]] gegen zehn Uhr versuchten rund 500 Demonstrierende zum Tagungsort vorzudringen, um gegen den Empfang der G7-Spitzenpolitiker durch Bundeskanzler Helmut Kohl zu protestieren. Noch bevor der EG-Kommissionspräsident Jaques Delors eintaf, wurde der Platz von einer Hundertschaft der Polizei geräumt und viele Beamte - von bis zu tausend ist die Rede - kesselten die G7-Gegner vor dem Kaffeehaus [[Dallmayr]] am [[Marienhof]] ein. Die Demonstrierenden werden über mehrere Stunden vom {{WL2|Unterstützungskommando_(Bayern)}} (USK) festgehalten, es gab weder Toiletten noch frisches Wasser. Über 480 Personen wurden festgenommen, in Handschellen abgeführt und gegen sie wegen Nötigung ermittelt. Im Nachhinein wurde jedoch keiner der Demonstrierenden verurteilt.
Der damalige Bayerische Ministerpräsident [[Max Streibl]] kommentierte den Vorgang mit den inzwischen berühmt gewordenen Worten: „''Wenn einer glaubt, sich mit Bayern anlegen zu müssen, dann muss er wissen, dass hartes Hinlangen bayerische Art ist''“.
 
Unter den Festgenommen war unter anderem {{WL2|Jutta Ditfurth}}.
 
[[Christian Ude]], der damalige Zweite Bürgermeister war vom Rathaus aus Augenzeuge der Einkesselung und stellte eine Strafanzeige gegen einen Polizisten.
 
114 von der Einkesselung Betroffene klagten später vor Gericht auf Schmerzensgeld. Vom Landgericht bekam sie 115 DM zugesprochen, dieses wurde jedoch in der nächsten Instanz auf 50 DM reduziert.
 
Der damalige bayerische Ministerpräsident [[Max Streibl]] kommentierte den Vorgang mit den inzwischen berühmt gewordenen Worten: „''Wenn einer glaubt, sich mit Bayern anlegen zu müssen, dann muss er wissen, dass hartes Hinlangen bayerische Art ist''“.


==Medienberichte==
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