Münchner Kessel

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Vom 6. bis zum 8. Juli 1992 fand der G7-Gipfel erstmals in München in der Residenz statt.

Die Vorgänge rund um die Demonstrationen gegen diesen Gipfel gingen als so genannter „Münchner Kessel“ in die Polizeigeschichte ein.

Am 6. Juli 1992 gegen zehn Uhr versuchten rund 500 Demonstrierende zum Tagungsort vorzudringen, um gegen den Empfang der G7-Spitzenpolitiker durch Bundeskanzler Helmut Kohl zu protestieren. Noch bevor der EG-Kommissionspräsident Jaques Delors eintaf, wurde der Platz von einer Hundertschaft der Polizei geräumt und viele Beamte - von bis zu tausend ist die Rede - kesselten die G7-Gegner vor dem Kaffeehaus Dallmayr am Marienhof ein. Die Demonstrierenden werden über mehrere Stunden vom Unterstützungskommando (Bayern)W (USK) festgehalten, es gab weder Toiletten noch frisches Wasser. Über 480 Personen wurden festgenommen, in Handschellen abgeführt und gegen sie wegen Nötigung ermittelt. Im Nachhinein wurde jedoch keiner der Demonstrierenden verurteilt.

Unter den Festgenommen war unter anderem Jutta DitfurthW.

Christian Ude, der damalige Zweite Bürgermeister war vom Rathaus aus Augenzeuge der Einkesselung und stellte eine Strafanzeige gegen einen Polizisten.

114 von der Einkesselung Betroffene klagten später vor Gericht auf Schmerzensgeld. Vom Landgericht bekam sie 115 DM zugesprochen, dieses wurde jedoch in der nächsten Instanz auf 50 DM reduziert.

Der damalige bayerische Ministerpräsident Max Streibl kommentierte den Vorgang mit den inzwischen berühmt gewordenen Worten: „Wenn einer glaubt, sich mit Bayern anlegen zu müssen, dann muss er wissen, dass hartes Hinlangen bayerische Art ist“.

Medienberichte

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Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: G7-Gipfel in München 1992.